Vegetarische Bolognese

Guten Abend,
meine Tochter hat sich heute Obiges gewünscht.
Ich hab dazu Sojagranulat in Gemüsebrühe eingeweicht und bin ansonsten verfahren wie mit Hackfleisch.
Es war geschmacklich nicht schlecht, aber das „Mundgefühl“ war gewöhnungsbedürftig. Als würde man auf Erdnussstücke beissen.

Ich hatte das Zeug fast 1 1/2 Stunden auf dem Herd.
War das zu kurz?
Oder ist das Granulat nicht geeignet?

Danke für jede Aufklärung,
agnes

Kurz in Gemüsebrühe aufkochen

Ich hab dazu Sojagranulat in Gemüsebrühe eingeweicht und bin
ansonsten verfahren wie mit Hackfleisch.

Du meinst die kleinen Sojaschnipsel? Es gibt ja beim Inder auch die ca. Fingerglied-großen Sojapellets. Beide nicht nur einweichen, sondern kurz aufkochen, z.b. mit der fleischfreien Boullion von Alnatura oder mal mit Miso-Instant-Würfeln versuchen.

Ja, und ansonsten eben wirklich wie Fleisch ordentlich braten.

Du kannst auch den Räuchertofu mal probieren und je nach Bedarf in Scheiben, Streifen oder Schnipsel schneiden und auch erst einmal braten. In Tomatensoße schmeckt der wie Dürrfleisch.

Gruß

Stefan

Hallo Agnes,

meine Tochter hat sich heute Obiges gewünscht.
Ich hab dazu Sojagranulat in Gemüsebrühe eingeweicht und bin
ansonsten verfahren wie mit Hackfleisch.
Es war geschmacklich nicht schlecht, aber das „Mundgefühl“ war
gewöhnungsbedürftig. Als würde man auf Erdnussstücke beissen.

ich koche meine Bolognese immer mit Sojagranulat, es fühlt sich auch nicht hart o.ä. beim Draufbeißen an.

Was ich anders mache als du: Ich rühre es erst ganz am Ende ein, etwa drei Minuten vor dem Servieren. Dabei weiche ich das Sojagranulat vorher nicht ein und brate es auch nicht an.
Ich kann mir nur vorstellen, dass sich das Sojagranulat (zum Negativen) verändert, wenn es angebraten wird und die ganze Zeit mit im Topf ist.

Viele Grüße,
Nina

Hallo Stefan,

Du meinst die kleinen Sojaschnipsel? Es gibt ja beim Inder
auch die ca. Fingerglied-großen Sojapellets. Beide nicht nur
einweichen, sondern kurz aufkochen, z.b. mit der fleischfreien
Boullion von Alnatura oder mal mit Miso-Instant-Würfeln
versuchen.

Ja, und ansonsten eben wirklich wie Fleisch ordentlich braten.

bei den kleinen Sojabröseln finde ich Aufkochen und Anbraten nicht nötig.
Bei den großen kann ich dir aber nur zustimmen: Sie sollen mit heißer Gemüsebrühe übergossen bzw. in der Brühe kurz gekocht werden.

Du kannst auch den Räuchertofu mal probieren und je nach
Bedarf in Scheiben, Streifen oder Schnipsel schneiden und auch
erst einmal braten. In Tomatensoße schmeckt der wie
Dürrfleisch.

Kann ich auch sehr empfehlen :smile: Ebenfalls lecker in einer deftigen Reispfanne.

Viele Grüße,
Nina

Hallo Agnes,

zur Konsistenz: Laut gelegentlich mitessender Leute, die ansonsten Bolognese mit Hackfleisch essen, entspricht die Konsistenz dann ziemlich der von Hack in einer Fleisch-Bolognese.

Viele Grüße,
Nina

Servus Agnes,

ein Vorschlag ganz ohne Vuvusoja.

Alldieweil Bologneser Sauce eh Gelberüben braucht, kann man auch diese zur Basis nehmen:

Eine große Portion Zwiefel oder feiner graue Schalotten fein geschnitten in einer ziemlich heißen Pfanne in Öl gut glasig kommen, ein wenig Farbe nehmen lassen.

Eine dito Portion fein gewürfelte Gelberüben dazuthun und bei immer noch ziemlich heftigem Feuer mitdünsten.

Lorbeer, Thymian, Rosmarin, Knofel, bissel Chilis wenn man mag dabeithun. Dann etliche geschälte Tomaten, Feuer stark zurücknehmen bis zum ganz sanften Köcheln. Falls die Tomaten nicht genug Wasser gebracht haben, solches angießen (leichter Rotwein kommt auch gut). Angehängten Satz mit holzenem Pfannenheber lösen und unterrühren.

Jetzt ganz ausführlich zu Ende köcheln lassen, darf ruhig eine gute Weile gehen. Hie und da mit einem Pfannenheber durchmatschen, wenn zu wenig Flüssigkeit, solche ausgleichen. Pfeffer und Salz ganz am Ende.

Kapern kommen darin auch recht nett, aber dann kann mans definitiv nicht mehr „Bolognese“ nennen.

Sey gegrüszt

MM
(hat gestern die ersten Tomaten gesichtet, die solche Behandlung verdienen)

Hallo Martin,

kann ich auch nur empfehlen :smile: Die Zutaten gehören einfach rein in eine gute Bolognese (und nicht die „Sparversion“ a la „passierte Tomaten heiß gemacht“ *schüttel*).
Ich mache einfach oft noch zusätzlich Soja mit rein. Wennauch das eben nicht zwingend nötig ist.

(leichter Rotwein kommt auch gut)

Statt dem Rotwein passt auch ein Spritzer guter Balsamico- oder Sherryessig gut dazu falls man keinen Rotwein parat hat - ich bin z.B. keine Weintrinkerin und würde die Flasche nicht rechtzeitig „leergekocht“ bekommen.

Kapern kommen darin auch recht nett, aber dann kann mans
definitiv nicht mehr „Bolognese“ nennen.

Die Variante habe ich noch nicht ausprobiert, werde dies aber demnächst mal machen :smile: Danke für den Tipp!

Viele Grüße,
Nina

Servus,

ich bin z.B. keine Weintrinkerin und würde die Flasche nicht
rechtzeitig „leergekocht“ bekommen.

da helf ich Dir gerne beim Leermachen. Tip: In den berüchtigten italiänischen Zweiliterflaschen ist manchmal - wenn die Quelle verlässlich ist - auch ein höchst ehrlicher, guter Kneipwein drinne. Hie und da besser als der ganze Chiantikrams, an dem manchmal das Etikett das Beste ist.

Ich bring dann den Grana Padano mit und wenns noch ein bissel in den Sommer reingeht Thymian, Rosmarin und Oregano frisch gerupft.

Aber zwei Liter sollten schon, gell?

Schöne Grüße

MM

Danke euch allen für die Tipps!
Und an Nina:
Das könnte es gewesen sein. Ich probiere es beim nächsten Mal einfach nach deiner Methode.

Viele Grüße,
agnes

Hi MM,

Alldieweil Bologneser Sauce eh Gelberüben braucht, kann man
auch diese zur Basis nehmen:

Ein Stängelchen Staudensellerie macht sich auch gut (und gehört m.W. zum Original-Rezept).

Gruß,
Anja
die das Anliegen allerdings nicht nachvollziehen kann. Mit Sojazeugs ist das nunmal keine Bolognese, man mag es nennen, wie man will.

1 Like

Hallo Anja,

die das Anliegen allerdings nicht nachvollziehen kann. Mit
Sojazeugs ist das nunmal keine Bolognese, man mag es nennen,
wie man will.

das Anliegen kann ich hingegen gut nachvollziehen:
Ihr (bzw. ihrer Tochter) schmeckt Bolognese prinzipiell, nur möchte sie die eine Zutat „Hackfleisch“ weglassen oder durch etwas anderes ersetzen.
Ich mag Bolognese nämlich auch, genauso ein schönes Chili - bis auf das Hackfleisch…
Es spricht ja nichts dagegen, eine Zutat eines Rezeptes wegzulassen, wenn man diese nicht mag. Es ist dann natürlich nicht mehr exakt nach Originalrezept, aber es ist weder „weniger wertvoll“ noch „schnell-schnell-Küche“.

Dass dies auch bei anderen Gerichten der Fall ist (Weglassen/Ersetzen einer Zutat aus ethischen Gründen, mangels Erhältlichkeit
oder aus gesundheitlichen Gründen), fällt mitunter gar nicht mehr so auf:
Ich denke da nur an die Mockturtlesuppe, das Gericht „falsches Wildschwein“, Bolognese mit Hackfleisch statt - wie original - mit sehr fein geschnittenem Fleisch plus Geflügelleber, oder glutenfreies Gebäck.
Wenn damit keiner getäuscht werden soll, ist das doch okay :smile:

Viele Grüße,
Nina

Guten Tag,

Es war geschmacklich nicht schlecht, aber das „Mundgefühl“ war
gewöhnungsbedürftig. Als würde man auf Erdnussstücke beissen.

Dann versuch’s mal ohne Soja dafür aber mit roten Linsen!

Wie Du die Bolognese kochst ist Dir überlassen. Aber schmeiß eine gewisse Zeit vor Kochende einen Satz rote Linsen dazu. Eher kräftig abschmecken. Die Linsen nehmen einiges an Geschmack auf.

Genaue Angaben zur Kochzeit kann ich nicht machen. Wir hatten am WE einen orientalischen Rote Linsen Lamm Eintopf, da habe ich das Zeugs eine halbe Stunde köcheln lassen (die Linsen vorher ca. 30 Min. eingeweicht). Da waren sie ziemlich weich.
Also vielleicht so maximal 10 Minuten kochen lassen damit es den „Bologneser Aggregatszustand“ hat (habe jetzt nicht soo die Erfahrung mit dem Zeugs, also probieren!).

Viele Grüße
HylTox

Hi Nina,

Es ist dann natürlich
nicht mehr exakt nach Originalrezept,

Ich meinte das auch nicht „dogmatisch“. Ich selbst koche so gut wie nie nach Rezepten. Mit einer Ausnahme eben: den Klassikern. Und dazu gehört ja auch die Bologneser Sauce (die in Italien soweit ich mich erinnere Ragù heißt - kann mich aber auch irren).

Nur wenn diese Klassiker „abgewandelt“ werden, dann heißen sie dann wie beim Wiener Schnitzel aus Schweinefleisch (statt Kalbfleisch): „Auf Wiener Art“ - und das ist auch wichtig, damit man weiß, was man auf den Teller kriegt.

Kochlöffelschwingende Grüße
Anja

2 Like

Hallo Anja,

Und dazu gehört ja auch die Bologneser Sauce (die in Italien soweit :ich mich erinnere Ragù heißt - kann mich aber auch irren).

genau, und die man original nieniemalsnicht mit Spaghetti serviert.

Nur wenn diese Klassiker „abgewandelt“ werden, dann heißen sie
dann wie beim Wiener Schnitzel aus Schweinefleisch (statt
Kalbfleisch): „Auf Wiener Art“ - und das ist auch wichtig,
damit man weiß, was man auf den Teller kriegt.

Das ist hier ja auch der Fall: „Vegetarische Bolognese“ :wink:
(Oder bei anderen Rezepten: Tofu Stroganoff, Tofu-Schnitzel…)

Klar, untermogeln bzw. jemandem etwas anderes vorsetzen als er erwartet geht gar nicht.
Habe ich leider aber auch schon in die andere Richtung erlebt - eine angeblich vegetarische Gemüsesuppe, bei der aber definitiv Fleischbrühe drin war (vegetarisch heißt aber „ohne jegliche Bestandteile vom toten Tier“ und nicht „man sieht kein Fleisch darin“), auch andere angeblich „vegetarische“ Gerichte (hmmmm, von welcher Pflanze stammt denn Speck? :wink: ).

Viele Grüße,
Nina