veränderlicher Salzgehalt in den Meeren

Hallo,

meine Tochter hat gerade im Unterricht das Thema Meer. Nun will sie von mir wissen, ob der Salzgehalt der Meere Schwankungen unterliegt: z.B. Wasser verdunstet und Flüsse spülen Salz mit ins Meer hinein. Dann müßte doch eigentlich im Meer mal durch Regen, durch Verdunstung und Hineinspülen des Salzes in der Flüssigkeit pro Einheit unterschiedlich viel Salz enthalten sein. Stimmt das?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen
grüße
claren

Hallo,

meine Tochter hat gerade im Unterricht das Thema Meer. Nun
will sie von mir wissen, ob der Salzgehalt der Meere
Schwankungen unterliegt: z.B. Wasser verdunstet und Flüsse
spülen Salz mit ins Meer hinein. Dann müßte doch eigentlich im
Meer mal durch Regen, durch Verdunstung und Hineinspülen des
Salzes in der Flüssigkeit pro Einheit unterschiedlich viel
Salz enthalten sein. Stimmt das?

Die Flüsse befördern ja ständig Salz ins Meer, dass sie z.B. aus Gesteinen herausgelöst haben. Da beim Verdunsten des Meereswassers das Salz in den Meeren zurückbleibt, müsste der Salzgehalt eigentlich ständig ansteigen. Allerdings verliert das Meer z.B. durch Sediment-Bildung auch ständig Salz, welches sich als Sedimentgestein ablagert. Diese beiden Prozesse halten sich in etwa die Waage, so dass die Flüsse also ungefähr genausoviel Salz ins Meer spielen, wie dieses durch Sedimentbildung verliert. Daher ist der Salzgehalt der Meere insgesamt betrachtet auch über die Jahrmillionen relativ gleich geblieben (im Moment ist der Durchschnitt bei etwa 3,5%).
Bei den einzelnen Meeren gibts da natürlich schon viel höhere Unterschiede. So ist der Salzgehalt z.B. in der Nähe von Flussmündungen bzw in Gebieten mit sehr hohem Niederschlag niedriger als in anderen Bereichen.In anderen Gegenden wo eine starke Verdunstung und wenig Wasseraustausch vorhanden ist, wie z.B. in der Karibik, ist der Salzgehalt natürlich höher.

Als Beispiel sei z.B. das Mittelmeer genannt:
Dort ist die Verdunstung aufgrund der hohen Temperaturen sehr hoch und die einmündenden Flüsse führen aufgrund der Trockenheit nicht so viel Wasser. Dadurch ist die Verdunstung größer als der Nachfluss von Wasser aus den Flüssen, weshalb der Salzgehalt ziemlich hoch sein sollte (was er auch ist :wink:). Durch die Straße von Gibraltar fließt jedoch ständig kaltes und salzarmes Atlantik-Wasser nach (um die Verdunstung auszugleichen). Deshalb ist das Mittelmeer auch umso salziger, je weiter man von der Straße von Gibraltar entfernt ist. Direkt bei Gibraltar ist der Salzgehalt etwa bei 3,5%, wobei bei Zypern schon fast 4% erreicht werden. Zum Vergleich: Kaltes Atlantikwasser hat etwa 3,4% Salzgehalt.

mfg
deconstruct

hallo

grundsaetzlich in die richtige richtung gedacht.

die verschiedenen meere zeigen unterschiedliche salzkonzentrationen auf. die verdunstung erhoeht dabei die salzkonzentration (zb das mittelmeer), zufluesse (suesswasser) erniedrigen die salzkonzentration. vereisung erhoeht die salzkonzentration (beispiel polarmeer und thermohaline zirkulation).

die menge an salz bleibt dabei aber die gleiche! es ist nur der gehalt an wasser der sich aendert. die menge an salz kann also gleich bleiben, die salzkonzentration sich aber veraendern.

liebe gruesse
coco

meine Tochter hat gerade im Unterricht das Thema Meer. Nun
will sie von mir wissen, ob der Salzgehalt der Meere
Schwankungen unterliegt: z.B. Wasser verdunstet und Flüsse
spülen Salz mit ins Meer hinein. Dann müßte doch eigentlich im
Meer mal durch Regen, durch Verdunstung und Hineinspülen des
Salzes in der Flüssigkeit pro Einheit unterschiedlich viel
Salz enthalten sein. Stimmt das?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen
grüße
claren

z.B. Wasser verdunstet und Flüsse
spülen Salz mit ins Meer hinein. Dann müßte doch eigentlich im
Meer mal durch Regen, durch Verdunstung und Hineinspülen des
Salzes in der Flüssigkeit pro Einheit unterschiedlich viel
Salz enthalten sein.

Hallo, Claren,
örtlich und zeitlich begrenzt stimmt das schon, aber dann findet ja ständig (durch Dichte- und Temperaturunterschiede, Strömungen und Winddrift) eine Durchmischung statt, sodaß großräumig doch wieder der Salzgehalt ziemlich homogen wird.
http://www.io-warnemuende.de/forum/de_frage14.html
Betrachtet man jedoch unterschiedliche Randmeere (Ostsee, Schwarzes Meer, Mittelmeer) im Vergleich zu den Weltmeeren, dann treten da durch den Süßwasserzustrom und die Verdunstung doch Unterschiede auf.
Gruß
Eckard

Hallo !

Der Salzgehalt des Meerwassers beruht generell auf der Wasserlöslichkeit verschiedener Salze. Es handelt sich dabei vor allen Dingen um Kochsalz (Natriumchlorid), Magnesiumchlorid, Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Gips (Kalziumsulfat).
Von diesen Salzen sind durchschnittlich 35 Gramm pro Liter im Wasser der Weltmeere gelöst.

Die Frage nach der Herkunft dieser gewaltigen Salzmengen ist schwer zu beantworten. Ursprünglich sind alle diese Salze sicher magmatischen (feurig-flüssigen) Ursprungs. Metallionen (z.B. die von Natrium, Magnesium und Kalzium) werden bei der Verwitterung aus magmatischen Gesteinen herausgelöst. Aus vulkanischen Dämpfen gelangen Säurerestionen (z.B. die von Chlor und Silfat) ins Meer. Beide zusammen ergeben Salze. Diese Salzbildung war in der frühen Erdgeschichte weitaus intensiver als heute. Wahrscheinlich haben die Weltmeere bereits seit 600 bis 700 Millionen Jahren etwa gleichbleibenden Salzgehalt. Man nimmt also an, dass sich die heute zu beobachtenden Salzgehaltsverhältnisse bereits im Urozean herausbildeten.
Eine Ausscheidung der meisten Salze erfolgt erst dann, wenn sich die Salzkonzentration durch Verdunstung des Meerwassers erheblich vergrößert. Bevor sich Gips abscheidet, müssen dazu 42%, bevor sich Kochsalz abscheidet sogar 92% des Wassers verdunsten.
Das geschieht heute nur in kleinen abgeschnürten Meeresbuchten oder in den zur Salzgewinnung künstlich angelegten „Salzgärten“ in den wärmeren Klimazonen.
Der angegebene durchschnittliche Salzgehalt der Weltmeere von 35 Gramm pro Liter schwankt im Oberflächenwasser etwa zwischen 33 und 38. Geringere Salzkonzentrationen findet man in Gebieten mit erhöhtem Niederschlag oder vor den Mündungen großer Flüsse. Erhöhte Salzkonzentration ist auf eine stärkere Verdunstung zurückzuführen.
Eine Sonderstellung unter den Meeren nehmen die Brackwassermeere (z.B. Ostsee und Schwarzes Meer) ein. Sie haben nur eine schmale Verbindung zum Ozean. So wird das Salzwasser aus dem Weltmeer sehr stark mit Süßwasser aus den Flüssen verdünnt.
Der Salzgehalt kann im Brackwassermeer erheblich schwanken - in der Ostsee zwischen 30 und zwei Gramm pro Liter. Da alle Meeresorganismen auf einen durchschnittlichen Salzgehalt von 35 Gramm pro Liter „geeicht“ sind, können viele von ihnen nicht im Brackwasser leben. Mit der Menge aller im Meer gelösten Salze könnte übrigens das gesamte Festland der Erde mit einer etwa 150 Meter dicken Salzschicht bedeckt werden.
(Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Geologe Rolf Reinicke).

Mit freundlichen Grüßen Conrad

boah - super
mit solch umfangreichen und erschöpfenden Antworten habe ich nicht gerechnet.
Herzlichen Dank Euch allen und ein *chen von mir
Tochter wird morgen in der Schule mit den Antworten glänzen *freu*
in dem Sinne
herzliche Grüße
claren