Hi Ralph!
…und das tut Herr Schrempp nicht? Kennst Du ihn persönlich?
Ich persönlich meine, dass verantwortungsvolles Handeln
zunächst einmal mit der Sicherung des Bestehens der Firma
beginnt.
Und dazu gehören eben manchmal auch unbequeme Entscheidungen.
Seh ich auch so. Sicherung des Bestehens einer Firma besteht
aber fuer mich nicht (nur) darin, auf Teufel komm raus Geld
sparen zu wollen.
Es geht darum, profitabel zu arbeiten. Hat man das geschafft, geht es darum, die Rendite für die Kapitalgeber zu optimieren und somit vorhandenes Fremdkapital zu halten und neues zu akquirieren.
Dies geht u.a. durch kontnuierliche Verbesserung der Produktivität.
Angeblich hat das Daimler Engagement bei
Mitsubishi Kosten von 4-5 Mrd. verursacht, wie soll das denn
bei der Belegschaft eingespart werden?
Mitsubishi war eine Fehlentscheidung des Vorstandes. In welchem Masse sich der Vorstand hierfür zu verantworten hat, entscheiden die Anteilseigner.
Der Mitsubishi-Verlust belastet das Konzernergebnis, genauso wie vor ein paar Jahren das DEBIS-Abenteuer.
U.a. diese Gelder werden u.a. durch Straffung der Personalpolitik eingespart.
So ist das eben.
Ja, in Deutschland wird
teuer produziert. Aber auch gut, sonst wuerden wir nicht so
viel exportieren.
Einen Großteil der Waren die wir exportieren, haben wir vorher importiert. Die Außenhandelsbilanz sollte also differenziert betrachtet werden.
Wir muessen u.A. endlich einsehen, dass auch
die anderen gute Autos bauen koennen. Und billiger noch dazu.
Also hilft nur die Dinge zu produzieren, die die anderen
(noch) nicht produzieren koennen, also innovativ sein. Noch
ein technisches Schmankerl um ein Auto noch sicherer zu machen
gehoert nicht dazu.
Ich denke schon. Aber das sind Details.
Fakt ist, dass nicht nur die Produktion, sondern mittlerweile oft auch die Entwicklung und Verwaltung deutscher Unternehmen ins Ausland verlagert werden.
Der deutsche Ingenieur, auf den Du hier baust, ist wohl nicht mehr so viel besser wie ein Tscheche oder Ungar.
Was ist mit den neuen Industriefeldern wie
regenerative Energien,
Nischenmarkt, bringt auf absehbare Zeit nichts. Neue Kernkraftwerke und billiger Strom wären eher sinnvoll, um Deutschland wieder in die Spur der Wettbewerbsfähigkeit zu bringen.
Biotechnik,
Wurde politisch totgequatscht, machen nun die Amerikaner.
Informatik,
In Deutschland uninteressant. Machen die Amis und Asiaten. Haben wir verpennt.
Nanotechnologie,
Hier forschen sich ein paar Unis einen ab, während die Japaner an marktreifen Produkten im Verbund mit Wirtschaft und Lehre arbeiten.
Life Sciences etc.
Was für ein Schlagwort. Packen wir hier die Gentechnologie mit hinein? Dann bedanke Dich bei unseren Regierungen der letzten 10 Jahre und der „Ethikkommission“ für unseren unaufholbaren Rückstand.
In D kuemmert sich fast niemand darum, und das
wird bis in 20 Jahren den endgueltigen KO fuer den Standort
Deutschland bedeuten.
Das ist bereits eingeläutet. Mit dieser Politik der LEhrer, Anwälte und ÖDler, die nichts mit den internationalen gegebenheiten und Entwicklungen zu tun hat, haben wir uns bereits ausmanövriert. Im Ausland lacht man nur noch über uns. Beim Abendessen in Korea heisst es in geselliger Runde oft: „Mathias, please tell us one of the funny stories about the German social security system“…
Grüße und gute Nacht Deutschland,
Mathias