hallo
gestern habe ich ein Interview mit einem der Mitarbeiter vom alten Daimler (dem Firmengründer) im Radio gehört. Das Interview war von 1950, der Name des Mitarbeiter ist mir entfallen, tut auch nichts zur Sache.
Er bestätigte, dass Herr Daimler sich um seine Belegschaft sehr kümmerte und verantwortlich fühlte. Unzufriedene Mitarbeiter waren für ihn ein Grund danach zu suchen und es besser zu machen.
Und wie ist es bei seinen „Enkeln“?
Grüße
Raimund
Hallo Raimund,
Und wie ist es bei seinen „Enkeln“?
es wird Dich enttäuschen, aber nicht alle Manager stehen morgens mit dem Gedanken auf, Arbeitszeiten zu verlängern und Mitarbeiter zu entlassen.
Wenn ich recht überlege, weiß ich gar nicht so genau, was Du eigentlich mit Deinem Artikel bezwecken willst. Willst Du am Ende zu einer pauschalen Verurteilung der Unternehmer und Manager kommen, oder liegt Dir etwas an einer differenzierten Betrachtung?
Wenn letzteres der Fall ist, dann sollte man allerdings auch berücksichtigen, daß nur die allerwenigsten Arbeitnehmer bereit sind, ihrer Tätigkeit noch etwas positives abzugewinnen. Ich vertrete nachdrücklihc die Theorie, daß es mit der deutschen Arbeitnehmerkultur abwärts ging, als vom wöchentlichen Lohntütchen zur monatlichen Überweisung übergegangen wurde. Heute kommt das Geld aufs Konto, egal ob man die Kunden angeschissen oder glücklich gemacht hat. Ein glücklicher Arbeitnehmer will heute kaum noch jemand sein, sondern ein Arbeitnehmer, der möglichst lange Zeit zuhause ist und das auch mit möglichst viel Geld.
Das ganze ist also u.U. ein etwas zweischneidiges Schwert. Diskussionansätze wie Deine zeigen mir recht deutlich, daß die Feindbilder klar verteilt sind. Auf der einen Seite stehen die bösen Manager und auf der anderen Seite stehen die armen Mitarbeiter.
Differenzierte Betrachtung gefragt? Ach i wo, viel zu anstrengend. Pauschal ist einfacher.
Gruß,
Christian
hallo
gestern habe ich ein Interview mit einem der Mitarbeiter vom
alten Daimler (dem Firmengründer) im Radio gehört. Das
Interview war von 1950, der Name des Mitarbeiter ist mir
entfallen, tut auch nichts zur Sache.
Er bestätigte, dass Herr Daimler sich um seine Belegschaft
sehr kümmerte und verantwortlich fühlte. Unzufriedene
Mitarbeiter waren für ihn ein Grund danach zu suchen und es
besser zu machen.
Und wie ist es bei seinen „Enkeln“?
Damals betrachtete man den Arbeiter auch noch als Kapitalwert…
Gruß
Frank
Ich vertrete nachdrücklihc die Theorie, daß es
mit der deutschen Arbeitnehmerkultur abwärts ging, als vom
wöchentlichen Lohntütchen zur monatlichen Überweisung
übergegangen wurde. Heute kommt das Geld aufs Konto, egal ob
man die Kunden angeschissen oder glücklich gemacht hat. Ein
glücklicher Arbeitnehmer will heute kaum noch jemand sein,
sondern ein Arbeitnehmer, der möglichst lange Zeit zuhause ist
und das auch mit möglichst viel Geld.
Entsprechend lautet die Einschätzung, seitdem es Jahresgehälter für die Unternahmensvorstände gibt (je höher die ausfallen, desto mehr „Gewinnwarnungen“ (Sch…wort) kannst Du in den Wirtschaftnachrichten hören …
Gruß,
Christian
gruss
moritzbock
Es ist nunmal auch so, daß ein Unternehmer sein Unternehmen nicht
mit dem Ziel gegründet hat, möglichst vielen Menschen in seiner
Umgebung einen Arbeitsplatz und eine Zukunft zu bieten. Er hat eine
Idee, ein Produkt. Das will er umsetzen. Dafür braucht er Arbeitnehmer,
das ist alles. Die Wirtschaft wird zwar heute als Arbeitsplatzbeschaffer
und Rückgrat unserer Bevölkerung betrachtet, aber letztenendes ist sie
das nicht.
grüße, rené
Gibt nicht viele AG die besser zahlen als Daimler!
Hi,
alles zu seiner Zeit. Damals, nach dem Krieg, brauchte man zum einen die Ideen, und zum anderen das Wohlwollen der Mitarbeiter.
Das braucht man heute auch noch, Ideen sind noch immer gefragt und werden in den meisten Unternehmen prämiert. Allerdings haben sich auch mit der Globalisierung die Zeiten geändert. (Wenn man sich die Folgen anschaut, kann man auch die Globalisierungsgegner verstehen.)
Ein Mittelständler hätte gar kein Problem, doppelt so vielen Leuten Arbeit zu geben und sie irgendwie sinnvoll zu beschäftigen. Nur werden ihn dann die Lohnkosten auffressen, er macht Pleite und dann hat keiner etwas davon.
Allerdings zeitlos ist die Einstellung, dass man Unzufriedenheiten über Arbeitsabläufe nachgeht. Sie sind meist der wahre Motor des Fortschritts. Es kann allerdings nur um die Prozessoptimierung gehen, nicht darum, dass einzelne Mitarbeiter persönliche Vorteile erlangen.
Gruss Hans-Jürgen
***
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hallo
bis ca. 1970 verdiente der Firmenleiter (um es mal ganz allgemein zu sagen) das 30-fache eines Arbeiter.
Heute ist es das über 200-fache!
Grüße
Raimund
bis ca. 1970 verdiente der Firmenleiter (um es mal ganz
allgemein zu sagen) das 30-fache eines Arbeiter.
Heute ist es das über 200-fache!
Mein Gott Raimund,
wo bekommst Du nur diese Zahlen her? Hast Du wieder den Vorstandsvorsitzenden der Allianz mit einer Sekretärin in einer Außenstelle verglichen?
Ein Geschäftsführer einer mittelständischen GmbH verdient heute 200.000 Euro. Willst Du mir im Ernst sagen, daß ein Arbeiter dort nur 1000 Euro im Jahr verdient?
Komm doch mal wieder runter.
Gruß,
Christian
Hi Raimund,
die Statistik würde ich gerne sehen.
Selbst wenn man das Brutto des GF mit dem Netto des AN verglichen hat wird man statistisch nicht auf solche Zahlen kommen.
Guck Dir mal den Mittelstand an in dem die Inhaber in der Firma mitarbeiten. Nicht selten zahlt sich dort der Chef weniger Geld wie den Angestellten. Aus sozialer Verantwortung, aus mittel- und langfristiger Kalkulation (es wird schon wieder besser werden) und oft auch aus purer Freundschaft zu seinen Leuten.
Ich persönlich empfinde Deinen pauschalen Angriff als Beleidigung, nachdem ich, in den Jahren nach 9/11, nach Steuern einen Verdienst von ~ 10.000,-- Euro/Jahr hatte und trotzdem niemanden ausgestellt habe.
Bye
Rolf
Hallo.
alles zu seiner Zeit. Damals, nach dem Krieg, brauchte man zum
einen die Ideen, und zum anderen das Wohlwollen der
Mitarbeiter.
Gottlieb Daimler hat, nach meiner unmaßgeblichen Kenntnis, schon 1900 das Zeitliche von hinnen geworfen … also nix mit Krieg.
Gruß kw
Ahoi.
gestern habe ich ein Interview mit einem der Mitarbeiter vom
alten Daimler (dem Firmengründer) im Radio gehört. Das
[…]
Und wie ist es bei seinen „Enkeln“?
Das sind nicht seine Enkel. Das sind angestellte Manager, die von der Denkweise eines Unternehmers - als Einzelperson - so weit weg sind wie das durchschnittliche Känguruh vom Tangotanzen. Deswegen herrscht die kurzfristige „Denke“, bestenfalls von Hauptversammlung zu Hauptversammlung, im schlimmeren Falle, und bei dem angesprochenen Unternehmen gut zu beobachten, von Zwölf bis Mittag.
Gruß kw
Hi!
gestern habe ich ein Interview mit einem der Mitarbeiter vom
alten Daimler (dem Firmengründer) im Radio gehört. Das
Interview war von 1950, der Name des Mitarbeiter ist mir
entfallen, tut auch nichts zur Sache.
Er bestätigte, dass Herr Daimler sich um seine Belegschaft
sehr kümmerte und verantwortlich fühlte.
…und das tut Herr Schrempp nicht? Kennst Du ihn persönlich?
Ich persönlich meine, dass verantwortungsvolles Handeln zunächst einmal mit der Sicherung des Bestehens der Firma beginnt.
Und dazu gehören eben manchmal auch unbequeme Entscheidungen.
Unzufriedene
Mitarbeiter waren für ihn ein Grund danach zu suchen und es
besser zu machen.
Und wie ist es bei seinen „Enkeln“?
Der Großteil der deutschen Unternehmen, v.a. der großen, betreibt einen Aufwand für HR, der den gesamten Umsatz der Firma Daimler zu Zeiten des alten Gottlieb bei weitem übersteigt.
Ich halte es für falsch, nein sogar für gefährlich, hier wegen einer sowieso für viele bei KMUs Beschäftigte selbstverständliche Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche gleich den UNtergang der deutschen Unternehmenkultur zu propagieren.
Was wir hier eher erleben dürften ist der Untergang des guten Stils und der Einsatzbereitschaft in weiten Teilen der Presselandschaft und Bevölkerung.
Hier passen ja auch die Demos im Osten bestens ins Bild. Dass unser Sozialstaat schon vor 30 Jahren nur über die Neuverschuldung und somit die massive Belastung der folgenden Generationen finanzierbar war und nun der Ofen einfach aus ist, da durch die explodierenden Kosten viele Firmen nicht mehr in D investieren, sondern anderswo und somit bei sinkenden Einnahmen und steigender Zahl von Transferleistungs-Empfängern das System so nicht weiter existieren kann, merken die staatssozialismus-Bewegten noch nicht einmal…
Die einzige Lösung hier ist, die Ausgaben auf eine realistische Basis zu stellen, also zunächst festzustellen, was verteilt werden kann und maximal das dann auch weiterzugeben. Null-Neuverschuldung und Tilgung der vorhandenen Schulden bei Ausbau der internationalen Wettbewerbsfähigkeit hinsichtlich der für Unternehmen und Top-Leute wichtigen Standortfaktoren müssen erste Priorität haben. Alles andere, also v.a. der Sozial-Etat, können aus den dann noch vorhandenen Mitteln bestritten werden. Wirklich Bedürftige können so auch noch reichlich unterstützt werden, alle übrigen haben dann ja die Möglchkeit, in den neu entstehenden Jobs und Branchen zu arbeiten.
Man kann Wachstum generieren!
Grüße,
Mathias
Hallo Christian,
das sind Zahlen, die in einer Sendung des Fernsehens gebracht wurden.
Grüße
Raimund
Nachrichtenqualität und Grundrechenarten
Moin,
das sind Zahlen, die in einer Sendung des Fernsehens gebracht
wurden.
aber selber drüber nachgedacht hast Du nicht, oder?
Wenn wir bei einem Arbeiter von 18.000 Jahreseinkommen annehmen (=1.500/Monat, wohl eher zu tief gegriffen), kommen wir bei Faktor 200 auf ein Gehalt des bösen Chefs von € 3,6 Mio. Glaubst Du im ernst, daß das in Deutschland ein übliches Geschäftsführer-/Vorstandsgehalt ist?
Das gibts in Deutschland vielleicht 500 mal, wenn überhaupt. Übliche Geschäftsführergehälter bewegen sich hauptsächlich im Bereich von 100.000-200.000 Euro und schon sind wir wieder in dem von Dir genannten Bereich.
Ich kanns nur wiederholen: Denken, denken, denken. Die Leute in den Medien sind keine Fachleute, sondern bestenfalls normalintelligente Menschen, die das, was ihnen erzählt wird, in den allermeisten Fällen kritiklos übernehmen und es dabei nicht zwangsläufig verstanden haben müssen, wenn sie nicht direkt zielorientiert berichten.
Ich war neulich beim Pressesprecher einer der größten deutschen Krankenversicherungen zu Gast (Privatwohnung). Innerhalb von wenigen Stunden hat ein Redakteur einer großen deutschen Zeitung knapp 10 mal angerufen und immer die gleiche Frage gestellt, nur jedes mal ein bißchen anders. Das ganze lief darauf hinaus, daß er eine bestimmte Aussage haben wollte, die er so aber nicht bekam. Soviel als Beispiel für zielorientierten Journalismus.
Ein Beispiel für dämlichen Journalismus habe ich zuhause in Form eines abgedruckten Leserbriefes von mir liegen. Eine große deutsche Tageszeitung hatte vor Jahren in einem „Special“ anläßlich eines Sondenstarts ein Informationskästchen über den Mars abgedruckt. Darin stand mehr oder minder wörtlich: Der Mars ist halb so groß wie die Erde.
Dummerweise meinte man den Durchmesser und nicht das Volumen, was man bei „runden“ wohl unter Größe verstehen würde. In der gleichen Zeitung stand kurz davor ein Bericht über die Kosten der Arbeitslosigkeit. Die aufgeführten Summen und Personenzahlen hätten durch einfache Division ergeben, daß ein Arbeitsloser pro Jahr 100.000 DM kostet und das nur durch Leistungen und nicht etwa die umgelegten Gesamtkosten der Arbeitsverwaltung. Dem Redakteur und dem Lektor war eine einfache Kopfrechnung schon zuviel gewesen.
Will sagen: In den Medien – egal welche – enthalten mindestens 50 % falsche Informationen, bei 40 % fehlen entscheidende Informationen und bei 10% haut alles einigermaßen hin (für „richtige“ Fachzeitschriften sieht das ein bißchen anders aus). Den größten Teil der Fehler und Lücken erkennt man schon bei einfachem Nachdenken oder durch Studium der Originalquelle.
Einfach mal probieren, es lohnt sich.
Gruß,
Christian
Hi,
stimmt, aber darum ging es ja nicht. Dieses Interview, worauf sich der Thread bezog, wurde 1952 mit einem späteren Daimler-Chef gemacht. Den meinte ich mit „er“. „Olle Daimler“ zur Jahrhundertwende war wieder eine andere Zeit.
Gruss Hans-Jürgen
***
Hallo Mathias,
…und das tut Herr Schrempp nicht? Kennst Du ihn persönlich?
Ich persönlich meine, dass verantwortungsvolles Handeln
zunächst einmal mit der Sicherung des Bestehens der Firma
beginnt.
Und dazu gehören eben manchmal auch unbequeme Entscheidungen.
Seh ich auch so. Sicherung des Bestehens einer Firma besteht aber fuer mich nicht (nur) darin, auf Teufel komm raus Geld sparen zu wollen. Angeblich hat das Daimler Engagement bei Mitsubishi Kosten von 4-5 Mrd. verursacht, wie soll das denn bei der Belegschaft eingespart werden? Ja, in Deutschland wird teuer produziert. Aber auch gut, sonst wuerden wir nicht so viel exportieren. Wir muessen u.A. endlich einsehen, dass auch die anderen gute Autos bauen koennen. Und billiger noch dazu. Also hilft nur die Dinge zu produzieren, die die anderen (noch) nicht produzieren koennen, also innovativ sein. Noch ein technisches Schmankerl um ein Auto noch sicherer zu machen gehoert nicht dazu.
Was ist mit den neuen Industriefeldern wie regenerative Energien, Biotechnik, Informatik, Nanotechnologie, Life Sciences etc. In D kuemmert sich fast niemand darum, und das wird bis in 20 Jahren den endgueltigen KO fuer den Standort Deutschland bedeuten.
Ralph
Hallo Mathias!
…und das tut Herr Schrempp nicht? Kennst Du ihn persönlich?
Ich persönlich meine, dass verantwortungsvolles Handeln
zunächst einmal mit der Sicherung des Bestehens der Firma
beginnt.
Und dazu gehören eben manchmal auch unbequeme Entscheidungen.
Die Bestehen der Firma zu sichern ist natürlich das Wichtigste.
Aber das zu sichern ist das Eine. Den Jahresgewinn von eh schon Millionen von Euros durch Entlassungen und längere Arbeitszeiten um ein paar Milliönchen zu erhöhen, ist das Andere!
Es braucht mir jetzt niemand zu antworten, dass Gewinnerhöhung doch auch der Erhaltung der Firma dient. Stimmt, aber wer statt 10 nur 8 Millionen Gewinn macht, ist auch noch nicht pleite. Und ob diese 2 Mehr-Millionen einen Imageverlust und verringerte Produktivität durch unzufriedene Mitarbeiter wert sind, wird sich später zeigen.
Geht es einer Firma so richtig dreckig, gebe ich Dir natürlich recht!
Die Zahlen dienen als Beispiel und sind nicht auf eine bestimmte Firma bezogen.
Gruß, Peter
Ä-ä!
Nabend.
stimmt, aber darum ging es ja nicht. Dieses Interview, worauf
sich der Thread bezog, wurde 1952 mit einem späteren
Daimler-Chef gemacht. Den meinte ich mit „er“. „Olle Daimler“
Aus dem Originalposting : gestern habe ich ein Interview mit einem der Mitarbeiter vom alten Daimler (dem Firmengründer) im Radio gehört. Das Interview war von 1950, der Name des Mitarbeiter ist mir entfallen, tut auch nichts zur Sache.
Salve!
kw
Es braucht mir jetzt niemand zu antworten, dass Gewinnerhöhung
doch auch der Erhaltung der Firma dient. Stimmt, aber wer
statt 10 nur 8 Millionen Gewinn macht, ist auch noch nicht
pleite.
Witzige Geschichte: Es geht um die Kapitalverzinsung. Wer weniger mit dem Eigenkapital verdient, als bei einem Tagesgeldkonto bei einer Direktbank, wird sein Kapital über kurz oder lang abziehen. Das bedeutet Arbeitsplatzverlust und im Extremfall Schließung.
Wem ist damit gedient?
Gruß,
Christian