Meine frage betrifft das Wort Klinge ( (landschaftlich) tiefe, enge Schlucht.
Kommt also das Wort „Klinge“ nicht vom Verb „klingen“? Ist dies nicht ein Partizip I? Wenn ja, dann von welchem Verb; Bedeutet es historisch und sprachlich gesehen, ein Partizip I von „klingen“ irgendwie "durch/mit einer Klinge schneidend?
Also:
„der schneidende Bach“ oder anders: „der Bach, der den Boden schneidet“?
Ich bitte freundlichst um Hilfe , komme da einfach nicht weiter.
die „klinge“ eines messers/schwertes/etc. kommt tatsächlich von „klingen“, so künden’s alle einschlägigen wörterbücher. das ist jedoch mitnichten ein partizip! ähnliche ableitungen hat man meist von adjektiven (tiefe, güte), aber auch von verben (lehre, sage).
was die klinge als schlucht betrifft, so leitet sie sich laut dem grimmschen wörterbuch von einem stark strömenden gewässer in einer solchen schlucht ab, das wiederum wegen seines klangs als klinge bezeichnet wurde (siehe hier).
Sorry jetzt muss ich doch noch einmal nachfragen.
1.Frueher dachte ich, der Name ist vom Verb „klingen“, „eintoenen“ abgeleitet, und als Partizip I ( die Endung „d“) also hat dann mit dem „Klang“ zu tun. Es waere dann also Klang, Ton, Geraeusch gemeint. Ich verstehe das als als „der Klang gebende Bach“
2. Nachher fand ich eine Erklaerung, die ueber die Form spricht. Bei Wikipedia gibt es die Rede von der V-Schlucht. Also ist damit kein Klang, sondern die Form gemeint.
3. Ist es moeglich, dass der Name beide Bedeutungen beinhaltet? Brueggemann und Berghaus nennen gleichzeitig zwei Namen: Klinge -also die Form? und dann „klingender Bach“ also der Klang, Ton usw.?
ich ahne, worauf du hinauswillst: die neuhochdeutsche umschreibung der wortbedeutung als „klingende“ ist ein partizip, das stimmt! du hattest aber nach der herkunft, also der entstehungsgeschichte des wortes gefragt, und die ging eben nicht über die wortform des partizips, sondern über eine direkte ableitung.
die erklärung nach der form der schlucht, die in wikipedia als zweite möglichkeit angeboten wird, ist zumindest theoretisch auch denkbar. warum man im grimmschen wörterbuch „klar genug“ nur vom klang ausgeht, wird ja leider nicht weiter begründet.
zwei herleitungen für das gleiche wort halte ich aber für unwahrscheinlich. in solchen fällen ist die zweite „erklärung“ meist später entstanden. das nennt sich dann so hübsch „volksetymologie“.
„brueggemann und berghaus“ sagt mir übrigens in dem zusammenhang nichts - ist das ein etymologisches wörterbuch?
Entschuldigung natürlich ist Brüggemann und Berghaus unbekannt.
dabei handelt es sich bei Brüggemann um , Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern.
Dort wird die Klinge als klingende Becke , kleiner Bach bezeichnet.