hätte, d.h. kann man z.B. folgendes sagen:
„Er wird gefahren und du getragen.“
… statt extra „du wirst getragen“ zu sagen?
ja, das geht. Aufpassen muss man aber bei Verben mit Doppelbedeutung, also bei „werden“ z. B., das man ja als Vollverb ebenso einsetzen kann wie als Hilfverb.
Beispiel: „Ich heiße Heinz Erhardt und Sie herzlich willkommen.“ Hier wird das fehlende „heiße“ im zweiten Teil satirirsch benutzt, denn diese Formulierung ist falsch und wirkt dadurch komisch.
noch eine Nachfrage zur Doppelbedeutung: Zählt es schon als Doppelbedeutung, wenn das eine „werden“ für die Futurbildung und das andere zwar auch als Hilfsverb, aber für die Bildung einer anderen Form benutzt wird, z.B.
Das würde ich so nicht sagen. Ich würde es eher als Zeugma bezeichnen (dazu gab es ja oben schon einen Link).
Allerdings sollte das „wirst“ schon absichtlich weggelassen worden sein.
Und generell sollte der Satz eher in einem Prosa-Text stehen als in einem wissenschaftlichen Bericht.
noch eine Nachfrage zur Doppelbedeutung: Zählt es schon als
Doppelbedeutung, wenn das eine „werden“ für die Futurbildung
und das andere zwar auch als Hilfsverb, aber für die Bildung
einer anderen Form benutzt wird,
ja, das ist eine Doppelbedeutung.
„Er wird verreisen und du zurückgelassen.“
Hier ist es genauso, wobei hier noch hinzukommt, dass „wird“ eigentlich ein „wirst“ folgen müsste.
Oder wenigstens in der Poesie?
Poetisch kann dieser Effekt nutzbar gemacht werden, aber eben als Effekt und nicht als grammatisch korrekter Satz.
Ich persönlich - und so bestimmt auch viele andere - verbinde den Begriff Prosa mit stilistisch schöneren Texten. Ich würde niemals auf die Idee kommen, Texte aus Gebrauchsanleitungen, Mahnungsbriefen oder ähnlichem so zu bezeichnen.
Ich persönlich - und so bestimmt auch viele andere - verbinde
den Begriff Prosa mit stilistisch schöneren Texten. Ich würde
niemals auf die Idee kommen, Texte aus Gebrauchsanleitungen,
Mahnungsbriefen oder ähnlichem so zu bezeichnen.
natürlich weiß ich, worauf du hinaus wilst und du hast natürlich mit der Unterscheidung, die du triffst, durchaus Recht.
Dennoch haue ich dir jetzt einfach einmal die konkrete Poesie um die Ohren und verweise auf Texte wie „Die Aufstellung des 1. FC Nürnberg vom 27. 1. 1968“ von P. Handke.