Nur 134.117 neue Ausbildungsverträge wurden registriert
Den Handwerksbetrieben in den alten Bundesländern droht nach Verbandsangaben ein akuter Lehrlingsmangel.
Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp, sagte der in Berlin erscheinenden Tageszeitung «Die Welt», zum Stichtag Ende August 2001 seien nur 134.117 neue Ausbildungsverträge im Handwerk registriert worden.
Hmmmm - so gaaanz der Realität werden diese Zahlen vielleicht nicht entsprechen. Aber die Richtung dürfte stimmen. Denn gerade Jugendliche haben eben noch nicht die Mobilität (kein Auto, nicht genügend Geld für eine eigene Wohnung …) erreicht, um Lehrstellen nutzen zu können, die weiter weg liegen.
Viele Handwerksbetriebe liegen „etwas weiter draussen“ auf dem Land in kleinteiligen Gewerbestrukturen. Wenn es da keine vernünftigen ÖPNV-Verbindungen zu akzeptablen Preisen gibt dann war es das. Und viele Berufe (z.B. Bäcker, Kundendienstler, usw.) orientieren sich von den Arbeitszeiten her nun mal nicht nach dem Busfahrplan.
Für viele Berufe gibt es mitlerweile auch nur noch ein oder zwei Berufsschulen pro Bundesland. Macht auch wieder Reisezeiten und Übernachtungskosten.
Das sind Fakten.
Und die haben eben auch einen Einfluss auf die Lehrstellensuche. Da glaube ich es dem HWK-Präsi schon, dass viele Handwerksbetriebe ihre zweifellos vorhandenen Ausbildungskapazitäten mangels Lehrlingen nicht nutzen können.
Umgekehrt: Mittelstand und Industrie in den (gut erschlossenen) Städten haben i.d.R. keine Nachwuchsprobleme.