Hallo !
Woher stammt der Ausdruck ‚verbaseln‘ für: Etwas durch Unkonzentriertheit vergessen oder verpassen?
Alle, die ich gefragt habe, kennen den Ausdruck (aber nicht die Herkunft), warum steht er nicht im Duden ?
Jochen
Hallo !
Woher stammt der Ausdruck ‚verbaseln‘ für: Etwas durch Unkonzentriertheit vergessen oder verpassen?
Alle, die ich gefragt habe, kennen den Ausdruck (aber nicht die Herkunft), warum steht er nicht im Duden ?
Jochen
Hallo alle,
wenn der Ausdruck nicht schon so alt wäre, würde ich ihn auf Mario Basler
zurückführen. ich konnte schon manchesmal im Münchener Olympiastadion Zeuge
werden, was der verbaselt hat …
Gruß
Bolo2L
Hallo, Jochen!
Ich vermute, dass bei „verbaseln“ eine reginale Sonderbildung eines anderen Verbs vorliegt.
verbosseln, verpatzen, verpassen oder ähnliche kämen dafür in Frage.
Ganz verwegen ist die Ableitung von Basel. Aber vielleicht könnte gemeint sein, dass in Basel Texte nachgedruckt oder Produkte nachgebaut wurden, die in anderen Reichsstädten erfunden oder erstmals gedruckt wurden und zwar in schlechterer Qualität, daher das pejorative „ver“.
So ist ja auch „verbalhornen“ entstanden.
Du müsstest möglichst alte Belegstellen vorlegen, dann könnte man aus dem Alter und den regionalen Gegebenheiten mehr spekulieren.
Fritz
Hallo Fritz,
das Wort bekommt aktuell durch Basel II natürlich einen hübschen Doppelsinn. Die gesamte Bankenlandschft wird doch derzeit verbaselt.
http://www.bundesbank.de/bank/bank_basel.php
http://www.sparkasse.de/artikel/0,4705,16674,00.html
Grüße
Wolfgang
Basledô
Hallo, Jochen,
jetzt ist mir auch noch dieses wunderschöne schwäbisch-oberdeutsches Wort eingefallen. Man findet auch die Schreibung: Paßletâ.
Man sagt: Das mache ich nur zum Basledô, zum Zeitvertreib, aus Spaß, nur so nebenbei.
Hinter dem Basledô verbirgt sich das französische „pour passe le temps“.
Wenn ich also etwas nur zum Zeitvertreib, unernsthaft tue, kann es auch zu unordendlicher, mangelhafter Ausführung kommen. Also etwas „verbasleteien“, das wird dann zuerst zu „verbaslen“ und schließlich zu „verbaseln“ verkürzt.
Aber wie schon gesagt: Alles Spekulatius!
Belege wären gut!
Fritz
Hi Fritz,
Hinter dem Basledô verbirgt sich das französische „pour passe
le temps“.
Es ist immer wieder schön, Lehrern Fehler anzustreichen , also:
Es muss heißen: passe r le temps (Infinitiv)
Wenn ich also etwas nur zum Zeitvertreib, unernsthaft tue,
kann es auch zu unordendlicher,
Nummer zwei, pfui Fritz : orden t lich!
mangelhafter Ausführung
jau!!
Also etwas „verbasleteien“, das wird dann zuerst zu
„verbaslen“ und schließlich zu „verbaseln“ verkürzt.
Na, da hast Du ja einiges verbaselt … ))) (Ich weiß, es ist furchtbar heiß,
ich werde auch dafür sorgen, dass es Anfang Juli in München erträglich wird …)
Aber wie schon gesagt: Alles Spekulatius!
Aber ehrlich: Deinen Spekulatius zu diesem Thema find ich gar nicht so ohne, das
hat wirklich was!
Schöne Grüße
Bolo
*derheutenachtgeträumthateswürderegnen - nein, das Bett war nicht feucht!)
Austriazismus?
Hallo an alle!
Könnte es sich nicht um eine Ableitung des österreichischen Verbs baseln handeln? (Erinnert stark an „basteln“):
http://www.sagen.at/doku/lexika/mundart1811/mundart1…
Gruss
Renato
Oh, Rudolf,
Es ist immer wieder schön, Lehrern Fehler anzustreichen
,
unordendlicher,
pfui
Ich bemühe mich, glaub mir. Und ich freue mich, dass meine unbestrittene Unvollkommenheit euch immer wieder Anlass zum Vergnügen bietet!
So entgehe ich dem unwillkommenen Ruf der Unfehlbarkeit, sprich Unmenschlichkeit.
Aber „Pfui!“ find ich zu hart! Sag doch einfach „Äätsch“!
Aber ehrlich: Deinen Spekulatius zu diesem Thema find ich gar
nicht so ohne, das hat wirklich was!
Naja, darin bin ich wirklich noch besser als in Ordogravieh und Krammadig!
Schöne Grüße
Fritz
Hallo, Renato!
Könnte es sich nicht um eine Ableitung des österreichischen
Verbs baseln handeln? (Erinnert stark an „basteln“):
Das hört sich gut an. Da dieses Verb existiert, ist eine Derivation mit dem Suffix „ver-“, das ja oft die Bedeutung, dass etwas falsch läuft hat, leicht denkbar.
Ich halte das also für eine sehr wahrscheinliche Erklärung.
Gruß Fritz