Hallo,
als Grundlage jeglicher politischer Struktur, steht es für mich ausserhalb jeder Diskussion, dass der s.g. Kapitalismus als Wirtschaftsform das Potential hat, selbsttragend eine sehr grosse Bevölkerung innerhalb eines Staates mit Waren, Dienstleistungen und anwachsendem Vermögen zu versorgen. Diese Wirtschaftsform lebt vom Egoismus des Individuums und ist geprägt durch leistungsbezogene, aber freie Lebensentwicklung für das Individuum. Jeder ist seines Glückes Schmied.
Doch es gibt auch Menschen innerhalb eines solchen Staates, die aus verschiedensten Gründen, einfach nicht die Möglichkeiten haben in einer solchen Wirtschaftsform, einer leistungsbezogenen, freien Lebensentwicklung teilzunehmen. Lösungsansätze wie der Ausschluss dieser Menschen an dem Staatsleben sind selbstverständlich prinzipiell nicht vorgesehen. Die freiwillige Unterstützung durch besser gestellte Mitbürger schafft unerwünschte Abhängigkeiten. Der zur Zeit gerechteste, aber dadurch auch komplizierteste Lösungsansatz nennt sich soziale Marktwirtschaft.
Unsere soziale Marktwirtschaft ist nichts anderes als eine Vielzahl von solidarischen Gemeinschaften. Zu den solidarischen Gemeinschaften zählen Renten, Pensionen, Arbeitslosenunterstützung, Versicherungen und die staatliche Grundversorgung. Zur staatlichen Grundversorgung zählen alle öffentlichen und sozialen Einrichtungen und Hilfsleistungen, die gesamte Infrastruktur und die Sicherheit für die Bürger.
Ein Teil der solidarischen Gemeinschaften tragen sich theoretisch selbst, da die grosse Mehrheit der Bevölkerung leistungsbezogen in Solidarkassen einzahlt um eine Minderheit mit diesen Geldern solidarisch zu unterstützen.
Andere solidarische Leistungen wie Steuern, sind nichts anderes als eine leistungsbezogene Anteilszahlung an der staatlichen Grundversorgung.
Auf dieser einfachen Basis hat auch die Bundesrepublik Deutschland einst begonnen. Wie wir alle wissen, mit grossem Erfolg.
Doch die Zeit mit ihren Geschehnissen nahm ihren Lauf.
Jeder Sonderfall zum Nachteil oder Vorteil einer Bevölkerungsgruppe wurde über all die Jahre entdeckt und durch eine Massnahme, durch eine Dienstanweisung, durch ein Formular, durch einen Verwaltungsakt oder durch ein Gesetz neutralisiert. Dabei hat man aber nicht bedacht, dass dieser Versuch der absoluten Gerechtigkeit und der damit verbundenen Regulierung aller Lebensumstände der Bürger dazu führt, dass die entstandene Überregulierung, sich zu einer gewaltigen Wirtschaftsbremse entwickelt und eine Unmenge Verwaltungskosten nach sich zieht. Mittlerweile haben all diese Sonderfälle aus einfachen, klaren, wirtschaftlichen und staatlichen Strukturen ein so dichtes Netz von Gesetzen und Vorschriften erschaffen, dass sich dahinter getrost Millionen von Beamten bis an ihr Lebensende, wohlgehend und ohne Existenzangst, verstecken können, ohne ihren Teil an dem solidarischen Pakt der sozialen Marktwirtschaft der Bundesrepublik zu leisten.
Desweiteren erlauben genau diese, oft unnötigen Regularien und deren Handhabung, durch unbewegliche Beamte, eine gezielte, beabsichtigte Ausbeutung der leistungsbezogenen, solidarischen Gemeinschaftstöpfe durch einzelne Bürger, Interessengruppen und Verwaltungsträger.
Eine radikale Reduzierung der Beamten auf übrigbleibende, staatshoheitliche Aufgaben in Bereichen der Aussenpolitik und Sicherheit würde deshalb eine positive Lawine auslösen.
In Verwaltungen und Behörden arbeiten dann, aufgrund des leistungsbezogenen Arbeitsumfelds, fähige Menschen, effizienter, kostenbewusster und mit weniger Aufwand für Bürger und Betriebe.
Verwaltungsarbeiten und Vorschriften könnten auf ihre Effizienz und ihren ökonomischen Nutzen geprüft und angepasst werden.
Der daraus resultierende Entregulierungseffekt würde vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen die bitter notwendigen Entfaltungsmöglichkeiten zurückgeben.
Gesetzesänderungen und neue Arbeitsanweisungen könnten schnell, flexibel und dem Standort angepasst, umgesetzt werden.
Konzerne, Interessengruppen, Lobbys, Parteien wären gezwungen ihre breiten Netzwerke der Macht neu zu definieren und auf eine andere Basis zu stellen.
Der Mittelstand, nach wie vor die „Jobmaschine“, würde dadurch in ein konkurrenzfähiges Umfeld gesetzt und neue Technologien hätten einen idealen Nährboden.
Zuerst hätten wir mehr Arbeitlose, mehr Sozialunterstützungsempfänger, aber mit auffrischender Konjunktur würden wir wieder die theoretisch, selbsttragende Solidargemeinschaft werden, die Grundlage der sozialen Marktwirtschaft.
Das gesamte Bildungssystem wäre offen für überfällige Reformen die sich an den Bedürfnissen des späteren Berufslebens orientieren.
Die Bürger würden wie Mitglieder in der Solidargemeinschaft Bundesrepublik behandelt werden.
Diese Prognosen entbehren einer Studie, eines Beweises.
Wer aber das eine oder andere Innenleben einer Behörde, einer Verwaltung kennt und es mit einem modernen Unternehmen vergleicht, kommt sofort zu dem Resultat, dass ein so geführtes Unternehmen keinerlei Überlebenschancen hätte.
Deshalb liegen verschiedene Schätzungen und auch meine Einschätzung bei einem Beamteneinsparungspotential zwischen 30 und 50 Prozent.
Gruss D.K.