Verbindung Sächsisch-Lausitzer R mit Englisch?

Hallo,

mich würde interessieren, ob es eine geschichtliche Verbindung des lausitzer-rollendem „R“ (als sächsichem Dialekt) mit der englischen Aussprache des „R“ (angelsächsisch) gibt?
Ich finde, die Ähnlichkeit ist da und durch die Völkerwanderungen und die Begriffe sächsisch und angelsächsisch bin ich auf die Idee gekommen.

Weiß das jemand und kann mir die historischen Hintergründe nennen?

LG Miniwindi

Katzenjammer Kids
Servus,

das Löbauer R hört man im Englischen bloß, wenn dieses im Süden und Südwesten der USA gesprochen wird.

Ferner werden schlesisch-lausitzische Mundarten nur in einem verhältnismäßig kleinen Teil des (heutigen!) Sachsen gesprochen, das Obersächsische kennt kein amerikanisches R.

Achja, übrigens: Die Angelsachsen, die zur Völkerwanderungszeit das heutige England besiedelten, stammten aus der Gegend des heutigen Nordfriesland.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo

Achja, übrigens: Die Angelsachsen, die zur Völkerwanderungszeit das heutige England besiedelten, stammten aus der Gegend des heutigen Nordfriesland.

Haben sie nicht (wohl erst später) behauptet, aus Troja zu stammen?
Und haben sie nicht die großgewachsene Urbevölkerung als bösartige Riesen diffamiert und ausgerottet?
Oder bin ich da falsch unterrichtet?

Viele Grüße

Achja, übrigens: Die Angelsachsen, die zur
Völkerwanderungszeit das heutige England besiedelten, stammten
aus der Gegend des heutigen Nordfriesland.

Erstmal danke für die schnelle Antwort! :smile:
Weißt Du auch, woher dann der Begriff „Angelsachsen“ kommt, wenn da eigentlich Nordfriesen ausgewandert sind?

Servus,

wenn Du magst, kannst Du Dich mal mit dem Thema „Völkerwanderung“ auseinandersetzen.

Wenn man heute in Gündelbach am Stromberg eine Runde tiefst eingewurzelter Altwirtemberger ihr Viertele Trollinger schlotzen sieht, würde man auch nicht auf Anhieb glauben, dass die Sueben aus der Gegend des heutigen Kaliningrad stammen - und auch nicht, dass nur ein Teil von ihnen sich im heutigen Schwaben niedergelassen haben, und andere auf der Iberischen Halbinsel. Mit den Ostpreußen haben sie allenfalls den Dicken Schädel gemeinsam.

Es ist übrigens ein Gerücht, dass man an den Weg der Sueben in der Völkerwanderungszeit an den Sauren Kutteln erkennt, obwohl es selbige in Ostpreußen, in Asturien und halt auch am Neckar gibt. Genau wie den Mooscht und den Obstler.

Zurück zur Oberlausitz: Viel weniger lange her ist es, dass die Oberlausitz fast ausschließlich von Slawen bewohnt war - die Sorben, die dort heute noch als mehr oder weniger vergessene Minderheit leben, sind eigentlich die Urbevölkerung der Oberlausitz. Von der Oberlausitz kann man das sogar ziemlich uneingeschränkt sagen, weil diese erst spät überhaupt besiedelt worden ist.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Weißt Du auch, woher dann der Begriff „Angelsachsen“ kommt,
wenn da eigentlich Nordfriesen ausgewandert sind?

Weil es keine Nordfriesen waren, sondern Angeln und Sachsen (und ein paar Jüten).

=^…^=

Herkunft der Angelsachsen
Servus,

dass man irgendwie mit Aeneas verwandt ist und sich auf diese Weise als Erbe des römischen Reiches betrachten kann, kommt mir eher frühneuzeitlich geprägt vor - von dieser Legende zur heroischen Herkunft der Angelsachsen weiß ich nichts, aber „gefühlsmäßig“ täte ich sie ins 15. Jahrhundert schubladisieren.

Riesen und sonstige mehr oder weniger bizarre Monster und Unwesen am Rand der Welt sind auch Motive, die sich durch die Jahrhunderte ziehen; der vielgelehrte hannes könnte vermutlich zeigen, dass bereits Römer, Griechen und Phöniker die entsprechenden Geschichten nicht erfunden, sondern von älteren Zivilisationen übernommen hatten. Was es genau mit den Bewohnern Englands zur Zeit der angelsächsischen Besiedelung auf sich hatte, weiß ich nicht zu sagen; flächendeckende wirksame Ausrottung wie z.B. einige Jahrhunderte später in Nordamerika halte ich zu dieser Zeit für nicht sehr wahrscheinlich: Man braucht immerhin auch geeignete Waffen für sowas, abgesehen von der passenden Organisation.

Mit diesen durchaus vagen Auskünften bist Du zwar nicht gescheiter, aber immerhin hab ich auch mal was dazu gesagt :wink:.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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Hallo

immerhin hab ich auch mal was dazu gesagt :wink:.

Das ist ja die Hauptsache :smile:

Viele Grüße Simsy

PS: Jetzt mal im Ernst, war interessant.

Hallo

Haben sie nicht (wohl erst später) behauptet, aus Troja zu
stammen?

das wäre mir völlig neu. Eine derartige Herkunftslegende gab es bei den Franken , frühester Nachweis in der sog. Chronik des Fredegar, vermutlich in der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts entstanden. Die ca. ein Jahrhundert ältere ‚Geschichte der Franken‘ des Gregor von Tours weiss davon noch nichts.

Bei den Sachsen ist hingegen in Widukind von Corveys Sachsengeschichte (um 950) die Herkunftslegende überliefert, sie seien Überreste des Heeres von Alexander dem Großen gewesen, die nach dessen Tod mit Schiffen nach Norden gefahren seien.

Selbstverständlich sind beide Herkunftslegenden ohne historischen Wert und ‚gelehrte‘ Erfindungen.

Und haben sie nicht die großgewachsene Urbevölkerung als
bösartige Riesen diffamiert und ausgerottet?

Ich weiss nicht, wo Du diesen Unsinn her hast. Die Kelten und römischen Provinzialen, mit denen sich die Angeln, Sachsen und Jüten in Britannien herumschlugen, waren keine „Ureinwohner“, sie waren nicht größer gewachsen als die Eindringlinge und sie wurden auch nicht „ausgerottet“, sondern in den Westteil der britannischen Insel (Wales und Cornwall) und in die Bretagne verdrängt, soweit sie nicht zu Leibeigenen gemacht wurden.

Oder bin ich da falsch unterrichtet?

Offensichtlich.

Freundliche Grüße,
Ralf

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