Hi
Also…
In der germanischen und nordeuropäischen Kultur war das Pferd ein Mythen- und Göttertier (Wotan + sein Hengst Sleipnir). Das Pferd war daher das passende Opfer, das man Wotan zu ehren schlachtete und in festlichem Rahmen verspeiste.
Entsprechend energisch wurde das Pferdeessen dann von den christlichen Missionaren bekämpft. Bonifatius, der im 8.Jh. die Deutschen zu bekehren versuchte, korrespondierte mit den Päpsten Gregor III und Zacharias unter anderem in Sachen Pferdefleischverbot, auf das beide Päpste großen Wert legten.
Gregor III. schrieb an Bonifatius: „Unter anderem hast du auch erwähnt, einige äßen wilde Pferde und sogar noch mehr äßen zahme Pferde. Unter keinen Umständen, heiliger Bruder, darst du erlauben, dass dergleichen jemals geschieht. Erlege ihnen vielmehr um alles in der Welt eine angemessenen Strafe auf, durch die du mit Christi Hilfe imstande bist, es zu verhindern. Denn dieses Tun ist unrein und verabscheuungswürdig.“
Ebenso während den Kreuzzügen herrschte Verzehrverbot von Pferden, sie wurden als Reittiere benötigt.
Die Isländer wurden nur unter dem Vorbehalt Christen, dass sie weiterhin ihre leckeren Pferde essen durften.
In Frankreich wurde nach der Revolution das Pferdeessen propagiert, der Vorbehalt dagegen als Rest finsteren Religionszwanges angeprangert.
Mit dem Revolutionsheer kam das Pferdefleisch dann auch wieder in deutsche Töpfe, konnte sich dort aber nicht durchsetzen. Der traditionelle rheinische Sauerbraten, der ursprünglich aus Pferdefleisch zubereitet wurde, wird heute aus Rindfleisch hergestellt.
mfg.
W:smile: