Verbraucher-Frage: Handwerkerrechnung

Hallo,

ich habe gerade die Rechnung für die Verlegung eines Waschmaschinenanschlusses vom Sanitärfachmann bekommen.

Der Monteur kam zunächst in die Wohnung und begann mit den Arbeiten. Dann machte er eine Aufstellung der benötigten Materialien (Rohre, Anschlußstücke etc.) und fuhr in den Baumarkt um die Teile zu kaufen. Anschließend kam er zurück und beendete die Arbeiten.

Meine Frage: Darf man einen solchen Einkauf von benötigten Teilen als Fachmonteurstunden (FMS) mit auf die Rechnung schreiben??? Ungeachtet der Meinung hierzu: Kann man nicht erwarten, daß ein Handwerker für so eine Standardarbeit (ohne besondere Zwischenfälle etc.) das benötigte Material stets im Fahrzeug hat?

Kurz: Muß ich die FMS für den Einkauf bezahlen?

Vielen Dank für Eure Auskünfte. Es grüßt

R o b.

Hi,

Meine Frage: Darf man einen solchen Einkauf von benötigten
Teilen als Fachmonteurstunden (FMS) mit auf die Rechnung
schreiben???

Deutliches Nein. Genausowenig, wie Rüstzeiten oder eine Fahrt, um vergessenes Werkzeug zu holen.

Ungeachtet der Meinung hierzu: Kann man nicht
erwarten, daß ein Handwerker für so eine Standardarbeit (ohne
besondere Zwischenfälle etc.) das benötigte Material stets im
Fahrzeug hat?

Ich denke ja. Ein vernünftiger Handwerker kommt sowieso vorher vorbei und schaut sich die Gegebenheiten an.

Kurz: Muß ich die FMS für den Einkauf bezahlen?

Nö. Und über eine Kopie der Rechnung freut sich der Verbraucherschutzverband / die Handwerkskammer…

Gruss
Feanor

Hallo,

Du mußt die Zeit für Einkäufe nicht bezahlen.
Frag mich jetzt nicht nach der Quelle. Ich hatte aber dasselbe Problem und mich damals danach erkundigt.
Meinem Einspruch wurde ohne weiteres entsprochen, der Handwerker kürzte dann die Rechnung.

Tschuess, Sven.

ich habe gerade die Rechnung für die Verlegung eines
Waschmaschinenanschlusses vom Sanitärfachmann bekommen.

Der Monteur kam zunächst in die Wohnung und begann mit den
Arbeiten. Dann machte er eine Aufstellung der benötigten
Materialien (Rohre, Anschlußstücke etc.) und fuhr in den
Baumarkt um die Teile zu kaufen. Anschließend kam er zurück
und beendete die Arbeiten.

Meine Frage: Darf man einen solchen Einkauf von benötigten
Teilen als Fachmonteurstunden (FMS) mit auf die Rechnung
schreiben???

Hallo !

Du mußt alles bezahlen, was zur Aufstellung benötigt wird, Material und Zeit. Auch die Zeit, die für die Besorgung der Teile benötigt wird.
Kein Handwerker kann vorher wissen, was ihn in einer, für ihn fremden Wohnung, erwartet.
Es wäre doch ein Witz, wenn die Besorgungszeit zu Lasten des Betriebes ginge. Du bezahlst auch das Porto, wenn diese Teile dem Handwerker geliefert werden oder die Anlieferungskosten durch den Großhandel.
Warum sollte der Handwerker irgendwelche Kosten selbst übernehmen?
Wenn Du anders denkst, mußt Du rechtzeitig einen Kostenvoranschlag machen lassen und das Ganze geht dann zum Festpreis.
Gruß Werner

Hallo Werner,

ich sehe das nun aber völlig anders. Den Aufwand, den ein Betrieb für die Beschaffung der standardmäßigen Arbeitsmaterialien betreiben muß, wird m. E. auf alle Arbeitsstunden umgelegt, also pauschalisiert und gemittelt in den allg. Betriebskosten kalkuliert. Man bekommt ja in der Rechnung des Handwerkbetriebes auch keine anderen unmittelbar entstandenen Kosten, wie z. B. Telefonate, Aufwand für erstellen und abheften der Rechnung aufgeführt.

Es handelt sich in meinem Fall schließlich um einen Allerweltsauftrag, ohne daß besondere Spezialteile oder extra angefertigte Materialien benötigt wurden. Wenn ich einem Grafiker einen Auftrag für die Gestaltung eines Briefkopfes erteile berechnet der mir doch auch nicht die Fahrt zum Künstlerbedarf, wo er sich dann neue Farbstifte gekauft hat!!!

Und schon gar nicht kann es sein, daß für die Materialbeschaffung Fachmonteur stunden berechnet werden!

Oder…?

Viele Grüße

R o b.

Hallo !

Arbeitsmaterialien, wie Schraubenzieher, Lötgas usw wird Dir auch berechnet. Du bezahlst das verbrauchte Lötgas umgerechnet auf die ganze Flasche. Das ist wohl klar.
Aber wenn der Monteur etwas benötigt, muß er es besorgen und das geht zu Lasten des Kunden.
Wenn ein Grafiker für einen Kunden eine spezielle Farbe benötigt und diese besorgt, bezahlt er diesen Arbeitsaufwand ganz sicher nicht aus eigener Tasche. Er schlägt es drauf und der Kunde sieht und merkt es nicht.
Ein Handwerker wird von den meisten Kunden wie ein Krimineller beobachtet und kontrolliert und wenn er dann nicht die ganze Zeit vor der zu reparierenden Maschine sitzt, heißt es, er tat dies nicht für die Reparatur, sondern für den Betrieb.

Handwerker, die nicht zum Festkostenpreis arbeiten, müßen alles dem Kunden in Rechnung stellen, sonst würden noch mehr kleine Betriebe in den Konkurs gehen.
Es nimmt im Moment solche Auswüchse an, daß Kunden für die Reparatur von 50 cm (Centimeter!!!) Dachrinne einen Kostenvoranschlag haben wollen.

Denk also das nächste Mal dran, laß Dir einen Festpreis geben. Dann wirst Du aber mit einer noch höheren Summe rechnen müßen. Wenn überhaupt jemand kommt.
Gruß Werner

Moien!

Hallo !

Arbeitsmaterialien, wie Schraubenzieher, Lötgas usw wird Dir
auch berechnet. Du bezahlst das verbrauchte Lötgas umgerechnet
auf die ganze Flasche. Das ist wohl klar.

Das Arbeitsmaterial bezahlt werden soll verneint ja niemand!

Aber wenn der Monteur etwas benötigt, muß er es besorgen und
das geht zu Lasten des Kunden.
Wenn ein Grafiker für einen Kunden eine spezielle Farbe

Bei Speziellen Farben vielleicht, aber wohl kaum für einen schwarzen Bleistift!

benötigt und diese besorgt, bezahlt er diesen Arbeitsaufwand
ganz sicher nicht aus eigener Tasche. Er schlägt es drauf und
der Kunde sieht und merkt es nicht.
Ein Handwerker wird von den meisten Kunden wie ein Krimineller
beobachtet und kontrolliert und wenn er dann nicht die ganze
Zeit vor der zu reparierenden Maschine sitzt, heißt es, er tat
dies nicht für die Reparatur, sondern für den Betrieb.

Liegt vielleicht daran, daß es Handwerker gibt die kriminell sind???

Handwerker, die nicht zum Festkostenpreis arbeiten, müßen
alles dem Kunden in Rechnung stellen, sonst würden noch mehr
kleine Betriebe in den Konkurs gehen.
Es nimmt im Moment solche Auswüchse an, daß Kunden für die
Reparatur von 50 cm (Centimeter!!!) Dachrinne einen
Kostenvoranschlag haben wollen.

Oder es nimmt solche Ausmaße an, daß ein Handwerker auf ein Angebot ohne triftigen Grund 25% draufschlägt und anfängt zu drohen, wenn er das net bekommt…

Denk also das nächste Mal dran, laß Dir einen Festpreis geben.
Dann wirst Du aber mit einer noch höheren Summe rechnen müßen.
Wenn überhaupt jemand kommt.

Seriöse Handwerker auf jeden Fall!

Man sollte nicht immer nur eine Seite der Medaille betrachten und dieser Handwerker gehört bestimmt nicht zu den Vorbildern seiner Zunft!

Bernd

Hallo,
auch ich habe seit 1995 jedes Jahr Ärger mit einem Sanitärfachmann, der mit penetranter Regelmäßigkeit für die routinemäßige Wartung unserer Heizung DM 25,00 für „Vorhaltung von Spezialwerkzeug“ berechnet. Und genauso regelmäßig ziehe ich diese DM 25,00 +MWST ab und der Handwerksbetrieb akzeptiert das. Ich habe denen sogar schon mal Kopien aus einer Infobroschüre der Verbraucherzentralen geschickt - ohne Resultat: die machen fröhlich weiter mit ihren rechtswidrigen Rechnungen.

Aufgrund dieser Erfahrungen würde ich mich auch hier weigern, die Fahrtkosten und die Zeit für die Besorgung von vorher bekannten Materialien zu bezahlen. Es sei denn, es mußten „unvorhersehbare Probleme“ gelöst werden.
Besorg Dir doch die Broschüre und lies genau nach. Mit Hinweis auf solche Quellen ist eine Kürzung der Rechnung sicher erfolgreich.
Gruß
J.Doe

Hi,

schau mal bei plusminus (ARD) nach, ich glaube, die hatten das Thema im Sommer:

http://www.das-erste.de/plusminus/varchiv.asp?rubrik=9

Vielleicht hilft das.

(Der Handwerker bekommt nur die Zeit, die er zum Einbau braucht, bezahlt, wenn ich mich recht entsinne)

Gruß

Winni

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Rossy,

es gehört nach § 631 BGB zu den Nebenpflichten des Unternehmers, notwendige Materialien zur Erfüllung des Werkvertrages zu besorgen bzw. bereit zu halten.
Er hat gegen den Auftraggeber Anspruch auf Ersatz der Aufwendungen. Diese kann er separat oder durch den Kostenansatz der Ersatzteile in der Rechnung geltend machen.
Er darf hierfür keine Fachmonteurstunden berechnen.
Ich würde den Unternehmer hierauf ansprechen und über die Höhe der Rechnung verhandeln. Wenn er stur bleibt, kannst du die Rechnung von der Schlichtungsstelle der Handwerkskammer überprüfen lassen.

Gruß,
Francesco

Hallo !

Arbeitsmaterialien, wie Schraubenzieher, Lötgas usw wird Dir
auch berechnet.

Natürlich! Die Werkzeuge gehen in die allgemeine Kalkulation ein.

Du bezahlst das verbrauchte Lötgas umgerechnet
auf die ganze Flasche. Das ist wohl klar.

Natürlich! Das ist Verbrauchsmaterial. Aber wenn der Monteur einen neuen Schraubenzieher braucht, dann bezahle nicht ich den! Und schon gar nicht die Zeit, die er für die Besorgung braucht. Soll ich denn so eine Schlamperei unterstützen?

Aber wenn der Monteur etwas benötigt, muß er es besorgen und
das geht zu Lasten des Kunden.

Aber nicht, wenn es sich um Standardmaterial handelt. Dann muss das in die allgemeinen Kosten kalkuliert werden und damit auf alle Kunden umgelegt werden. (Ich spreche vom Besorgungsvorgang, nicht vom Materialverbrauch)

Ein Handwerker wird von den meisten Kunden wie ein Krimineller
beobachtet und kontrolliert

wie das nur soweit gekommen sein mag…

Es nimmt im Moment solche Auswüchse an, daß Kunden für die
Reparatur von 50 cm (Centimeter!!!) Dachrinne einen
Kostenvoranschlag haben wollen.

tja, tja, wie das nur soweit gekommen sein mag…

Ich denke, es ist nicht zuletzt diese Denkweise, die du an den Tag legst, dass die Handwerker keinen guten Ruf haben. Wer, wie ich, viel selber machen kann, der wird sich hueten, einen Handwerker damit zu beauftragen. Ich habe genug Pfusch gesehen, um mich wenn irgend möglich nur noch auf mein eigenes Koennen zu verlassen.

Die Handwerker sollten mal ein Augenmerk auf die schwarzen Schafe in ihren Reihen werfen, anstatt den Kunden auch noch Vorwuerfe zu machen, dass sie misstrauisch sind und nicht jede Rechnung einfach fressen.

Gruss, Niels

Hallo Zusammen!

Was soll nur dieses allgemeine Gehacke auf den Handwerker!! (oder auf mich!).

Ausschlaggebend für die Rechnung eines Betriebes (und für den Kunden) ist doch der an den Betrieb zu zahlende Stundenlohn. Davon war bisher bei keiner Antwort auch nur ein ganz bißchen die Rede.
Wenn ein Handwerker einen zu hohen Stundenlohn nimmt, könnt Ihr das doch an den Rechnungen sehen. Eure Erfahrungen mit den verschiedensten Handwerkern zeigt Euch doch, was diese Betriebe für verschiedene Stundenlöhne berechnen. Oder nehmt Ihr etwa immer den gleichen Betrieb, weil dieser doch eigentlich gar nicht so schlecht ist. Und habt dadurch keine Erfahrungswerte?

Es geht bei der Frage nicht um eine vergessene Zange, sondern um Einbauteile, die nicht immer dabei sein können. Die dann besorgt werden müßen!
Dann sollte sich jeder mal überlegen, unter welchen Umständen er den Handwerker bestellt hat. Doch meistens sehr plötzlich und mit der Erwartung, er kommt im Hubschrauber. Man ist ja König, weil Kunde!
Eine andere, sehr wichtige Sache ist die, den Meister zu bitten, sich die Reparatur vorher anzusehen. Das kostet nichts und man vermeidet Leerlauf, der bezahlt werden muß.
Natürlich ist es sehr ärgerlich, für eine in das Klo geworfene Binde später eine hohe Rechnung zu bekommen!.
Zu den Stundenlöhnen noch ein Satz : Gleichwertige Betriebe haben oft Unterschiede in einem Ort von bis zu 30,-DM. Darauf sollte man achten, nicht auf Teile, die geholt werden müßen, weil man es selbst so eilig hatte. Erstmal schnell den Handwerker ins Haus holen, das Meckern und Kritisieren fang ich nach der Reparatur an.
Die meisten Handwerksbetriebe gehen kaputt, weil die Zahlungsmoral der Kunden ganz tief liegt. Allein hier bei www sieht man doch mindestens eine Frage wöchentlich, ob man Mietminderung in Anspruch nehmen kann, weil es regnet. Ob man 10% abziehen kann, weil der Dachboden feucht ist (vergessen zu Lüften). Ob man was abziehen kann, weil der Bus 10 Minuten Verspätung hatte. Ob man einen Arzt verklagen kann, weil Oma nun schon mit 105 jahren gestorben ist usw.
Gruß Werner

um mich wenn irgend möglich nur noch auf mein eigenes

Koennen zu verlassen.

Hattu deswegen soviel Pfusch gesehen ;o))

*duckundweg*

Bernd

eins ist sicher…
ein Handwerksbetrieb mit deiner Einstellung hält sich kein Jahr am Markt!

Bernd

Hallo,

ich habe es bereits unten gesagt: es gibt viele gute, aber eben auch eine nicht unerhebliche Anzahl übler Handwerksbetriebe. Ich gebe zB mein Auto bei Problemen in eine nahegelegene Werkstatt, weil ich mit der Arbeit dort sehr zufrieden bin. Leider trifft das auf die Mehrzahl der Werkstätten nicht zu. In diesem Sinne wäre es an den Handwerkern selbst gelegen, für mehr Sauberkeit in den eigenen Reihen zu sorgen. Ein Satz wie dieser:

Was soll nur dieses allgemeine Gehacke auf den Handwerker!!
(oder auf mich!).

läßt aber die notwendige Selbsterkenntnis vermissen, weshalb da wohl auch keine Änderung zu erwarten ist.

Eine andere, sehr wichtige Sache ist die, den Meister zu
bitten, sich die Reparatur vorher anzusehen. Das kostet nichts
und man vermeidet Leerlauf, der bezahlt werden muß.

Dh. vorher herkommen, ansehen und Material besorgen kostet nix, während der Reparatur ansehen und dabei Material besorgen kostet was. Ach so, wenn das so ist. Ist ja eigentlich auch einleuchtend.

Natürlich ist es sehr ärgerlich, für eine in das Klo geworfene
Binde später eine hohe Rechnung zu bekommen!.

Davon sprach aber auch niemand.

Zu den Stundenlöhnen noch ein Satz : Gleichwertige Betriebe
haben oft Unterschiede in einem Ort von bis zu 30,-DM. Darauf
sollte man achten, nicht auf Teile, die geholt werden müßen,
weil man es selbst so eilig hatte. Erstmal schnell den
Handwerker ins Haus holen, das Meckern und Kritisieren fang
ich nach der Reparatur an.

Das ist dann ungefähr das Thema mit dem vergessenen Schluessel und den Schluesseldiensten. Es gibt auch Notlagen, die so mancher Betrieb geschickt auszunutzen versucht. Reparaturen von Hausgeräten gehören zB auch dazu. Und dass der Handwerker nicht im voraus sagt „wenn ich nicht alles dabei habe, muss ich es aber auf Ihre Kosten besorgen“ ist ja wohl auch klar. Das steht dann eben nachher auf der Rechnung.

Allein hier bei www
sieht man doch mindestens eine Frage wöchentlich, ob man
Mietminderung in Anspruch nehmen kann, weil es regnet. Ob man
10% abziehen kann, weil der Dachboden feucht ist (vergessen zu
Lüften). Ob man was abziehen kann, weil der Bus 10 Minuten
Verspätung hatte. Ob man einen Arzt verklagen kann, weil Oma
nun schon mit 105 jahren gestorben ist usw.

Naja, erwartest du bei www einmal pro Woche zu lesen, dass jemand überglücklich mit seinem Handwerker ist? In einem Forum, das einem bei Problemen helfen sollst, wirst du eben nur Probleme finden. Und die gibt es ja offensichtlich mit den Handwerkern.

Gruß, Niels