Who cares …
Hallo, Peter!
ich wollte es ja zuerst nicht glauben, als mir ein Bekannter
erzählte, daß die Marke „Staatliche Molkerei Weihenstephan“
der pure Etikettenschwindel ist.
Wie kann so etwas zulässig sein?
Mir persönlich ist das bekannt und vollkommen wurscht. Ich sehe dauernd Anzeigen für Finanzdienstleister, die mir erzählen wollen, sie seien staatlich und damit vollkommen vertrauenswürdig, sehe französischen Käse aus Holland und echtes Tex-Mex-Flair aus Unterfischbach. Es ist keine Neuigkeit, dass Etikettenschwindel betrieben wird und ehrlich gesagt interessieren mich diese Etiketten nicht mal sonderlich. Viele mögen die Position nicht teilen, aber ich bemühe mich, gesund zu essen (vom hiesigen Markt/Bauern), wo es relativ einfach und preiswert möglich ist, schaue aber nicht auf jeder Verpackung nach, wie viele 'E’s und potenzielle Giftstoffe darin vorhanden sind. Ich richte mich ausschließlich danach, ob mir die Ware schmeckt. Und da ist es mir auch egal, wenn die Original Schweizer Alpenmilch Schokolade in Castrop-Rauxel hergestellt wird. Es ist zurzeit meiner Meinung nach nur schwierig möglich, rein von „gesunden“ Produkten (was auch immer das heißt) zu leben, und den Vorreiter in Sachen Bio-Produkten zu spielen, ist mir ein zu teurer Spaß.
Ebenso bemerkenswert ist, wie die „Welt“ dieses Thema umgeht,
ja sogar noch den Eindruck erweckt, die Molkerei sei noch staatlich.
Da sitzt wohl ein kleiner amigo in der Redaktion.
Ich glaube, da hast Du einfach nicht genau hingeschaut. Als Autor dieses Artikels tritt Thomas Brunner auf, der „Geschäftsführer der Staatlichen Molkerei Weihenstephan GmbH in Freising“ (so ist nunmal der Name seiner Firma). Genauso wie uns Herr Schröder in – wenn auch nicht selbst geschriebenen, aber unter seinem Namen publizierten – Zeitungsartikeln seine Politik erklären darf, billige ich das in einem Streit um die Verfahrensweisen dieser Firma auch dem Geschäftsführer zu. Ich hoffe, dass ergänzend zu diesem Text, der eben die Ansichten dieses Herrn und seiner Firma widerspiegelt, noch einen Artikel gab, der objektiv darüber berichtet hat, wie bei Weihenstephan verfahren wird.
Sollte man diese „Etikettenschwindelprodukte“ nicht besser meiden ?
Dazu zwei Fragen:
- Was hat es für einen Effekt auf die Firma? Meines Erachtens: Null. Die meisten Leute, und zu denen gehöre auch ich, interessieren sich weniger für das Etikett, als für den Inhalt. Gütesiegel wie „Geprüfte Bayerische Qualität“ o.Ä. nehme ich ohnehin nicht sonderlich ernst, sondern esse das, was mir schmeckt. Ich fände es eher lächerlich, auf Weihenstephan zu verzichten, weil gerade ein paar Artikel dazu erschienen sind und dann, wie zu Zeiten der BSE-Krise, nach drei Monaten wieder anzufangen, das Zeug zu kaufen.
- Was hat es für einen Effekt für Dich? Meines Erachtens: Einen negativen. Du bewegst gar nichts, musst aber dafür auf ein Produkt verzichten, das Du magst (hoffe ich doch, wenn Du es kaufst). Der Joghurt wird nicht dadurch schlechter, dass zusätzlich zu bayerischer Milch noch sächsische Milch verwendet wird.
Beste Grüße!
Christopher