Ich habe neulich gehört, dass Plastik aus dem Gelben Sack nicht recycelt wird, sondern verbrannt wird!
Stimmt das? So weit ich weiß, lassen sich Plastearten wie PS,PE,PP,… wieder in die Ausgangsmaterialien zurückführen.
Ajo
Ich habe neulich gehört, dass Plastik aus dem Gelben Sack nicht recycelt wird, sondern verbrannt wird!
Stimmt das? So weit ich weiß, lassen sich Plastearten wie PS,PE,PP,… wieder in die Ausgangsmaterialien zurückführen.
Ajo
Ich habe neulich gehört, dass Plastik aus dem Gelben Sack
nicht recycelt wird, sondern verbrannt wird!
Ja das kann hinkommen. Die thermische Verwertung ist als Alternative der stofflichen Verwertung anerkannt.
Stimmt das? So weit ich weiß, lassen sich Plastearten wie
PS,PE,PP,… wieder in die Ausgangsmaterialien zurückführen.
ich glaube bei PS klappt es nicht,
ausserdem:
Es wird in Kraftwerken Erdöl verbrannt um Strom/Wärme herzustellen.
Erdöl wird benutzt um Plaste herzustellen.
Wenn Plaste anstatt Erdöl verbrannt wird, um Wärme herzustellen, ist das eine 1:1 Substitution.
Nun stellt sich die Frage, ist
a) sammeln, zum Sortierzentrum kutschieren, säubern, sortieren (teilweise per Hand), zum Hersteller transportieren, umarbeiten und dann downcyclen,
b) sammeln, zum nächsten Kraftwerk fahren und aus dem gesparten Öl neues Plaste herstellen
ökologischer ?
Angesicht das
a) Plastherstellung ein effektives Massenverfahren ist,
b) aus gelben PP- Folien, weissen PP- Joghurtbechern und lila PP-Tüten nicht effektiv wieder weisse Joghurtbecher, sondern eher braune Parkbänke (Downcycling) werden;
c) die Sortiererei unter eher unhygienischen Bedingungen abläuft und keimbelastetes Abwasser entsteht,
halte ich es für vertretbar Plaste zur Energiegewinnung zu verbrennen.
Tschuess Marco.
P.S.:Meine Meinung zur Müllproblematik in Kürze: regionale Stoffkreisläufe mit MehrwegVerpackungen
Da stimme ich überein - wenn man Erdöl sowieso verbrennt. Aber jetzt die alte Aussage: Das Erdöl wird doch nicht ewig reichen. Daher sollte man sich schon Gedanken machen, Plastik zu recyceln, denn: kein Erdöl - keine Plastik.
Trotzdem Danke für die Auskunft.
Noch eins: Was ist, wenn man PVC verbrennt - da entstehen doch giftige Chlor-Verbindungen, oder?
Ajo
Da stimme ich überein - wenn man Erdöl sowieso verbrennt. Aber
jetzt die alte Aussage: Das Erdöl wird doch nicht ewig
reichen. Daher sollte man sich schon Gedanken machen, Plastik
zu recyceln, denn: kein Erdöl - keine Plastik.
Zur Info: 94 (oder 96) % der Erdölimporte (inkl. Raffinerieprodukte) werden zur Energiegewinnung (Wärme, Energie, Verkehr) genutzt, d.h. nur 4-6% werden zu Plastik oder so verarbeitet.
Also dort ist eher der Ansatzpunkt zum Sparen.
Trotzdem Danke für die Auskunft.
Noch eins: Was ist, wenn man PVC verbrennt - da entstehen doch
giftige Chlor-Verbindungen, oder?
ja, Dioxine
Das war der andere Punkt den ich vergessen hatte.
Also:
1.) PVC ist nicht in Umverpackungen enthalten.
2:smile:Leider versucht die Industrie noch, das generelle PVC- Verbot zu verhindern. Für very speciall things mag man Ausnahmen genehmigen (wie z.B. Rettungsinseln, wie sie in der PVC-Werbung zu sehen sind), aber nur für solche überwachbaren Sachen.
So dass man leider immmer davon ausgehen muss, dass PVC im Hausmüll ist. Dies ist der einzige Grund, der zur Vorsicht zwingt, d.h.man muss das Zeug bei hohen T verbrennen.
Ajo
Dioxine
Noch eins: Was ist, wenn man PVC verbrennt - da entstehen doch
giftige Chlor-Verbindungen, oder?ja, Dioxine
Hauptsächlich beim Verbrennen von PVC entstehen diese
hochwirksamen Gifte. Deshalb muß bei der Müllverbrennung
technologisch einiges beachtet werden.
Entweder man hält die Verbrennungstemp. unter der Entstehungs-
temp. von Dioxinen (ca850°C -> Wirbelschichtfeuerung)
oder man muß die Dioxinhaltigen Gase durch Nachverbrennung
soweit erhitzen, daß die Dioxine gecrackt werden.
In den zur Müllverbrennung zugelassenene Anlagen muß auch
der Dioxingehalt der Abgase überwacht und Grenzwerte eingehalten
werden. Bei der Verbrennung von Müll zu Hause im Kanonenofen ist
das natürlich etwas anders.
Gruß Uwi
Das heißt jetzt alles im Klartext: ich bräuchte die Plastik nicht in den gelben Sack geben, sondern kann Sachen wie PS,PP,PC,… - wo also der Grüne Punkt oben ist, im Hausofen verbrennen? (Außer PVC, versteht sich)
Was ist dann mit alten CDs - die bestehen ja größtenteils aus PC - die werden, soweit ich weiß, recyceln. Kann man sie auch verbrennen?
Ajo
Kurz und bündig, ja, alle machen es.
Die Verbrennung mit Nutzung der Energie (mindestens 11.000 KJ/Kg und entsprechendem Feuerungswirkungsgrad) ist eine energetische Verwertung.
Nutzung im Thyssen Hochofen in Bremen ist stoffliche Verwertung, da der Kohlenstoffanteil des Plastiks für die Reduktion der Eisenoxide im Erz zu Metall genutzt wird und Koks substituiert.
Das heißt jetzt alles im Klartext: ich bräuchte die Plastik
nicht in den gelben Sack geben, sondern kann Sachen wie
PS,PP,PC,… - wo also der Grüne Punkt oben ist, im Hausofen
verbrennen? (Außer PVC, versteht sich)
Wie steht es mit deiner Entstickungs- (DeNOx) und Entschwefelungsanlage ? War entsorgt deinen Russfilter?
Was ist dann mit alten CDs - die bestehen ja größtenteils aus
PC - die werden, soweit ich weiß, recycelt. Kann man sie auch
verbrennen?
Dadort Schwermetalle drin sind, würde ich sie definitiv nicht im Haushaltsofen verbrennen. Grossfeuerungsanlagen und MVAs werden rundum die Uhr auf die Parameter gemäß der BImSchV und der TA Luft (u.a. NOx, SO2, Dioxine, Ascheaustrag…) überwacht. Die Anlagen stehen versiegelt in der Anlage und haben Standleitung zur Behörde.
Tschuess Marco.
Das heißt jetzt alles im Klartext: ich bräuchte die Plastik
nicht in den gelben Sack geben, sondern kann Sachen wie
PS,PP,PC,… - wo also der Grüne Punkt oben ist, im Hausofen
verbrennen? (Außer PVC, versteht sich)
Bitte nicht! Ein Kilo Hausmüll den Du in Deinem Ofen oder Garten verbrennst, belastet die Luft so stark, wie 1000 Kilo Hausmüll in einer Müllverbrennungsanlage mit einer modernen Rauchgasreinigung.
Über Sinn und Unsinn von Plastiksammlungen kann man sich streiten. Ich persönlich denke, dass es sich nur lohnt, wenn man eine genügend grosse Fraktion mit möglichst grossem Reinheitsgrad sammeln kann, und die Transportlogistik einfach bleibt. Mischsammlungen sind für den Konsumenten zwar einfach, aber sie verursachen ziemlich hohe Kosten und meist findet ein Dowmcycling statt. Eine Tonne Mischplastik kann einen Sortier-, Wasch-/Reinigungs- und Logistikaufwand von mehreren Tausend Mark verursachen. Im Gegensatz kostet die Entsorgung in der Kehrrichtverbrennungsanlage (KVA) so um 400 Mark. In diesem Sinn ist das Ganze auch volkswirtschaftlich sehr fraglich.
In der Schweiz wird beispielsweise nur PET öffentlich gesammelt. PET wird hier fast ausschliesslich für Getränkeflaschen verwendet. Die Verkäufer von Getränken nehmen diese Flasche zurück, sie werden gepresst und danach recykliert. Heute ist es möglich neue PET-Flaschen mit 50% RecyPET-Anteil herzustellen. Falls die Lebensmittelkotrolle es zulässt, sollte es bald schon möglich sein 100% RecyPET-Flaschen herzustellen.
Es handelt sich hier um ein einfaches System für den Kunden und eine Nutzung der vorhandenen Transportlogistik. Zudem fällt der Kunststoff in einem sehr hohen Reinheitsgrad an. Im Moment liegt die Recyclingquote für PET-Getränkeflaschen in der Schweiz bei ca. 76%. Beachtlich nicht?!
Ansonsten sollten Kunststoffe dort gesammelt werden, wo sie in grosse Mengen anfallen. So bei der Produktion in der Industrie, in der Landwirtschaft und auf dem Bau.
Was ist dann mit alten CDs - die bestehen ja größtenteils aus
PC - die werden, soweit ich weiß, recyceln. Kann man sie auch
verbrennen?
CDs (und DVDs) kann man recyklieren. Sie bestehen zu über 99% aus PC und sind somit eigentlich geeignet zum recyklieren. Leider können daraus noch keine neuen CDs gemacht werden, weil der technische Aufwand zur Reinigung noch zu kostspieleig ist. Also findet ein Downcycling statt.
Zudem ist die Sammellogistik sehr aufwendig. CDs fallen sehr verstreut und in kleinen Mengen an. Eine CD wiegt ca. 16 Gramm. Es braucht also ca. 65’000 Stück für eine Tonne. Ich weiss nicht, wie es bei Dir zu Hause aussieht, aber bei mir fallen die nicht annähernd in einer so grossen Stückzahl an. Ich schaffe es nicht mal auf eine Kilo im Jahr.
Gruss
Benni
Anmerkung:
PS kann recykliert werden. Da es aber oft als Verpackungsmaterial oder als Isolation verwendet wird, lohnt sich der Transport kaum. Grosses Volumen aber kein Gewicht!
danke für diese informative Antwort.
Wird „recykliert“ wirklich so geschrieben?
Ajo
danke für diese informative Antwort.
Wird „recykliert“ wirklich so geschrieben?Ajo
Na, na, na, da lachst Du einen Schweizer aus wegen seiner unzuläglichen Rechtschreibkenntnis.
Ich habe keine Ahnung, wie man es richtig schreibt. Also habe ich eine Annahme getroffen, welche vom Wortbild her schön aussieht.
Bin Dir aber dankbar, wenn Du mich darüber aufklären kannst. Mein kleiner Duden hat mir nicht geholfen.
Auf Erleuchtung wartend
Benni
ich lach’ dich keinesfalls aus
mir war deine Schreibweis nur neu und da habe ich halt nachgefragt, ob man das wirklich so schreibt - ich meine: man lernt ja nie aus.
Aber ich habe jetzt in mein Rechtschreibbuch nach neuer dt. Rechtschreibung geschaut und dort steht: „recyclen“ (nach alter Schreibweise auch so)
Eine Frage: gilt die neue dt. Rechtschreibung auch in der Schweiz?
Gruß Ajo
Eine Frage: gilt die neue dt. Rechtschreibung auch in der
Schweiz?
Soviel ich weiss schon. In der Grundschule wird heute danach unterrichtet. Gültig ist aber auch die alte Schreibweise noch. Ich glaube da gibt es eine Übergangsfrist.
Ich für meinen Teil schreib einfach so gut ich kann, und sollte es dann auch noch einer Rechtschreibenorm entsprechen, gilt es als Volltreffer.
recyceln (ist korrekt sagst Du)
recyklieren (find ich schön)
rezyklieren (sieht scheusslich aus)
recyclieren (klingt scheusslich)
Werd mich nun an Deine Empfehlung halten, auch wenn mir das schwer fällt.
Gruss und Dank
Benni
So ein Scheiss, hab ich es doch schon beim ersten Mal falsch geschrieben.
Also, recyclen, heisst das.
Ich schaff das schon…
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