Verbundanker in die Decke setzen?

Ich habe jetzt zum ersten mal ein Verbundanker-System gesehen (also wohl bestehend aus Mörtelpatrone und Verbundanker), aber überhaupt keine Erfahrung damit.

Kann man den Verbundanker auch in eine Decke setzen? Meine Befürchtung wäre, dass die Mörtelpatrone nach dem Reinschieben wieder rausfallen könnte, bzw. dass nach dem Eindrehen der Schraube das zunächst flüssige Harz herausfließen könnte?

Kann man den Verbundanker eigentlich nachträglich auch wieder herausdrehen wie beim Kunststoffdübel, oder ist er so fest, dass das (z.B. bei M10) nicht gelingen würde?

Hallo Namen- und Grußloser,

Kann man den Verbundanker auch in eine Decke setzen?

Ja, wenn es sich um eine Betondecke handelt.

Meine Befürchtung wäre, dass die Mörtelpatrone nach dem Reinschieben wieder rausfallen könnte, bzw. dass nach dem Eindrehen der Schraube das zunächst flüssige Harz herausfließen könnte?

Wenn Du den Verbundanker nach Vorschrift setzt, nicht. Als Beispiel habe ich Dir den UPAT-Verbundanker herausgesucht. Für die anderen Systeme gilt das Gleiche.
http://www.boendgen-baustoffe.de/tausendtricks/DUEBE…
Beachte, dass Du ein spezielles Setzwerkzeug benötigst.

Meine Befürchtung wäre, dass die Mörtelpatrone nach dem Reinschieben wieder rausfallen könnte, bzw. dass nach dem Eindrehen der Schraube das zunächst flüssige Harz herausfließen könnte?

Wie Du dort siehst, ist das Bohrloch 2mm größer als die Gewindestange. Du steckst die „Glaspatrone“ in das Bohrloch, wo sie durch die sofort nachgeschobene Gewindestange festgehalten wird. Der beim Setzen entstehende Kunstharzmörtel hat eine Konsistenz ähnlich wie Gips und bindet sehr schnell ab. Der Mörtel fließt nicht aus dem Bohrloch, aber die Gewindestange müsstest Du allerdings sicherheitshalber bis zum endgültigen Abbinden festhalten

Kann man den Verbundanker eigentlich nachträglich auch wieder herausdrehen wie beim Kunststoffdübel, oder ist er so fest, dass das (z.B. bei M10) nicht gelingen würde?

Nein, der sitzt bombenfest und kann später nur abgeflext werden.

Immer unter der Voraussetzung, dass Du wirklich eine Betondecke hast, würde ich Dir eher zu einem Bolzenanker, z.B. FAZ von Fischer oder HST-R von Hilti, raten. Damit habe ich in meiner Werkstatt, da der Boden (der mit einer Lage Styroporplatten isoliert ist) nicht belastbar war, meine Lagerregale an der Decke aufgehängt.
http://www.modersohn.de/pdfs/tecDetails06.pdf

Wenn Du Wert darauf legst, die Schraube (nicht den Dübel) jederzeit entfernen zu können, würde ich Dir einen Einschlagdübel empfehlen.
http://wueko.wuerth.com/medien/produktinfo0000/pdf/0…

Beantwortet das Deine Fragen?

Gruß
merimies

Vielen Dank für die gute Antwort!

Wo ist denn der Unterschied der Vorteil vom Bolzenaker gegenüber dem Verbundanker?

So wie ich das sehe, benutzen beide die gleiche Art von Mörtelpatrone, nur die Form der Metallstange ist unterschiedlich (Beim Verbundanker ein Gewinde und beim Bolzenanker Verdünnungen und Verdickungen).

MfG
Michael

Hallo Michael

Wo ist denn der Unterschied der Vorteil vom Bolzenaker gegenüber dem Verbundanker? So wie ich das sehe, benutzen beide die gleiche Art von Mörtelpatrone…

Du musst genauer lesen.

Der Link zum Thema Bolzenanker, den ich Dir genannt habe, beinhaltet sowohl Verbundanker wie auch Bolzenanker. Der erste Anker, der auf den Du Dich beziehst, ist zufällig ein Verbundanker.

Ich habe Dir aber die Typenbezeichnungen der Bolzenanker genannt, mit deren Hilfe solltest Du diese Anker in dem Dokument finden.

Die grundlegenden Unterschiede zwischen Verbundanker und Bolzenanker sind:

  • Der Bolzenanker ist einfacher in der Anbringung und kann sofort nach dem Anbringen belastet werden.

  • Der Bolzenanker verklemmt sich im Bohrloch durch ein mechanisches Spreizelement, übt also im Gegensatz zum Verbundanker auf seine Umgebung erheblichen Druck aus. Wenn ein Bolzenanker zu dicht an eine Kante gesetzt wird, kann dieser Druck den Beton sprengen.

Alles klar?
merimies