Vereinbarungen ('Vertrag') für Babysitter

Hallo,

wir kommen jetzt erstmalig in die konkrete Situation, aus beruflichen Gründen einen Babysitter (nicht Tagesmutter, sondern halt eine Schülerin, Hausfrau, Studentin, etc.) für unsere 2 1/2jährige Tochter zu engagieren.

Seit Jahrzehnten ist das ja allgemein eine gängige und bewehrte Praxis, dennoch möchte ich mich irgendwie absichern.
Mir schwebt da eine allgemeingültige Vereinbarung vor, die man guten Gewissens mit einem Babysitter treffen könnte (das Wort „Vertrag“ möchte ich hier eigentlich nicht verwenden). In so einer Vereinbarung sollten Stichpunkte wie Aufgabenumfang, Haftung, Arbeitszeiten, Vergütung u.ä. abgehandelt werden.

Verwendet jemand von euch etwas derartiges oder kann mir jemand einen Tipp geben, ob man sich was geeignetes downloaden kann?

Hallo,

ob Du es Vertrag nennen möchtest oder nicht, es wäre ein Vertrag. Und da hast Du bei minderjährigen Schülern schon mal ein Problem. Ebenfalls zum Problem wird die Sache, wenn jemand hierüber dann regelmäßige Einkünfte erzielen würde und man die Sache dann nicht mehr als Gefälligkeit/Nachbarschaftshilfe deklarieren kann, sondern ganz schnell in die Schiene Steuern/Sozialabgaben kommt. Das soll jetzt keine Anregung zur Hinterziehung von fälligen Sozialabgaben werden, aber man würde hier einen Anscheinstatbestand schaffen, von dem man dann im Falle des Falles nicht mehr runterkommt.

Weiterhin stellt sich die Frage, was Du mit so einem Vertrag bezwecken möchtest bzw. wozu er gut sein soll. Normalerweise geht es bei Dienstverträgen darum die gegenseitige Absicherung einer dem Erwerb dienenden und aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung mit Sanktionsmöglichkeiten versehenen Zusammenarbeit zu regeln. Bei Babysittern wirst Du schnell feststellen, dass Du (den guten Vorsatz in allen Ehren, dem Kind nicht ständig wechselnde Bezugspersonen zumuten zu wollen) doch eher mit wechselnden Leuten zu tun hast und das das Verhältns gerade nicht von möglichst starren Regelungen sondern (in deinem eigenen Interesse) eher von größtmöglicher Flexibilität geprägt sein sollte. D.h. warum willst Du dich selbst einschränken und eine feste „Arbeitszeit“ definieren, die um 20:00 endet, wenn es nicht unwahrscheinlich ist, dass Du auch mal bis 22:00 Uhr jemanden brauchen wirst. Warum willst Du umgekehrt einen Anspruch auf x*y Stunden pro Woche definieren (der dann auch bezahlt werden müsste), wenn Du gerne auch mal einen Termin ausfallen lassen möchtest, weil Du aufgrund von Urlaub, eigener Krankheit, Besuch von Oma und Opa, … mal die Gelegenheit hast selbst auf das Kind aufzupassen?

Also auch wenn ich als Jurist natürlich sonst immer viel davon halte, die rechtlichen Verhältnisse in klare Formen zu gießen. Gerade bei einem Babysitter halte ich nicht viel davon. Da muss einfach die Chemie stimmen und das Vertrauen da sein, dass ich mein Kind mit gutem Gewissen mit einem Menschen allein lassen kann, der mit dieser Aufgabe verantwortungsvoll umgeht.

BTW: Mit unserem Au-Pair gibt es natürlich einen offiziellen Au-Pair-Vertrag, wie er von der Agentur vorgeschrieben ist. Es halten sich aber beide Seiten kein Stück an diesen Vertrag - glücklicherweise. Wir haben innerhalb der ersten Tage unsere gegenseitigen grundsätzlichen Wünsche in Einklag gebracht und es klappt wunderbar, wie unter Familienmitgliedern. Wenn mal besondere Wünsche von der einen oder anderen Seite bestehen, dann werden diese offen angesprochen und wir finden eine Lösung im konkreten Einzelfall.

Gruß vom Wiz

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Warum Vertrag???
Hi,

welche Sicherheit versprichst Du Dir von einem Vertrag?

Eine solche Verantwortung lässt sich nicht vertraglich absichern, und schon garnicht wenn es sich um minderjährige Schüler handelt.

Was man mit einem Babysitter bespricht, sollte man schon schriftlich festhalten, aber nicht als Vertrag sondern als „To Do - Liste“ für den Babysitter.

Viel wichtiger als ein Vertrag ist das Bauchgefühl einem Menschen gegenüber, dem man sein Kind anvertraut.
Ein Vertrag garantiert Dir nicht, das die Pampers nicht doch falsch angezogen, der Brei zu heiss serviert oder das falsche Fernsehprogramm eingeschaltet wird.

Da hilft nur Vertrauen dem Babysitter gegenüber.
Es gibt übrigens professionelle Babysitter-Vermittlungen - mit denen man sicher versicherungstechnische Vereinbarungen bzw. Verträge machen kann, aber nicht direkt mit einem Babysitter (der womöglich noch schwarz bei euch arbeitet)

Greets

Hallo,

wie schon gesagt, ist das bei Minderjährigen Sittern ein Problem. Passiert dem Kind dann nämlich etwas, fällt das unter Verletzung Ihrer Aufsichtspflicht.
Ansonsten kann man meines Wissens nach auch keine volljährige Person in einen Vertrag zwingen bzw. die Leistung ‚Babysitten‘ für eine bestimmte Zeit einfordern. Das Einzige, was Sie machen könnten, wäre eine schriftliche Vereinbarung.
Außerdem empfehle ich Ihnen einen Babysitter einer professionellen Agentur zu engagieren. Die nehmen diesen Babysitter nämlich unter Vertrag un garantieren Ihnen dann auch eine reibungslose Betreuung. Das ganze ist natürlich auch wieder kostenaufwändiger.

Herzlichste Grüße.