Vererbte Scheckung bei Tieren

Hi,
ich habe gerade auf Wiki gelesen, dass Scheckungen dominant vererbt werden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Scheckung

Da aber ja beide Eltern gescheckt sein können, muss man sich das wie genau vorstellen? Beide Scheckungen überlagern sich, oder nur eine setzt sich durch? Oder nur das Auftreten überhaupt einer Scheckung findet statt?

Hat jemand praktische Erfahrung?

Danke schonmal! :smile:

Servus,

Hat jemand praktische Erfahrung?

ja, mit Schwarzbuntem Rindvieh. In einem Bestand von 120 Milchkühen gibt es keine zwei, die gleich gescheckt sind. Man kennt die einzelnen Kühe nicht bloß am Gesicht und irgendwelchen anderen Eigenheiten, sondern wesentlich auch an der Form und Lage der Flecken.

Und auch mit einer kleinen Jersey-Herde, die regelmäßig von einem schwarzbunten Bullen gedeckt wurde und genauso regelmäßig schwarzbunt kalbte.

Moral: Nicht die Lage bestimmter Flecken an bestimmter Stelle wird vererbt, sondern die Scheckung generell. Daher wird ein Kalb von zwei schwarzbunten Eltern auch immer bloß schwarzbunt sein, ohne dass man eine bestimmte konkrete Musterung erwarten könnte.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

hier gehts um bererbungslehre. Ist in Punkto Dominant/Rezessiv nicht so schwierig. Fast jedes Lebewesen bekomt von den Eltern je ein Gen, also von jeder Gensorte zwei Stück.
Manche dieser Gene sind dominant (also durchsetzungsfähiger) gegenüber anderen. Beim Menschen z.B. braune Augen gegenüber Blauen.

Bei Tieren ist lt. Deiner Recherche gescheckt dominant. Das heißt, zwei gescheckte Elternteile können von ihren Eltern jeweils ein geschecktes und ein Nichtgeschecktes Gen bekommen haben. Die Kinder dieser Tiere können: a, zwei rezessife ungescheckte Gene bekommen, dann sind sie nicht gescheckt, können auch kein Gescheckt vereerben, oder b, ein ungeschecktes und ein geschecktes Gen, dann sind sie gescheckt, können beides weitervererben und c, zwei gescheckte Gene, dann sind sie auch gescheckt, können auch nur noch gescheckt weitervererben.

Dies alles nur, sofern die Fellfarbverteilung auf einem einzelnen Gen festgeschrieben ist. Was nicht der Fall sein muss.

Wenn es Dich richtig interessiert, google mal nach Genetik oder kaufe Dir ein Buch, ev. ein Schulbuch, zu diesem Thema.
Es ist sehr interessant.

Gruß, Paran

Hi Paran,
Vererbungslehre an sich ist mir schon vertraut, und dass dominante Gene, wie der Name bereits vermuten läßt, sich immer durchsetzen, war mir auch nicht so unbekannt. Meine spezielle Frage richtete sich demnach auch nicht danach, ob sich Scheckung generell behauptet, sondern was passiert, wenn beide Eltern gescheckt sind, speziell ob die Position, Größe und Form der Flecken Rückschlüsse auf ein bestimmtes Elternteil zuläßt.

Außerdem wandte ich mich besonders an Menschen mit praktischer Erfahrung, denn im Zweifelsfall vertraue ich doch eher der Natur als aktuellem Paradigma. :wink:

Trotzdem danke für deine Antwort! :smile:

Hi Blumepeder,
danke für deine Antwort. Das bedeutet wohl, dass ich meine Pläne, Rinder mit Flecken in Elvisform zu züchten, aufgeben muss! Schade eigentlich! :wink:

Hallo,

ich komme obendrein von einem Bauernhof mit Schwarzbunten und etlichen Katzen.
Nach meiner Erfahrung ist die Verteilung der Scheckung nicht offensichtlich erblich.
Aber gescheckte Katzen mit der gleichen überwiegenden Farbe bekommen miteinander meist Junge, die ein Überwiegen der gleichen Farbe aufweisen - aber in unterschiedlicher Verteilung (mit den üblichen Ausnahmen: Pfoten, Bauch und Nase sind eher weiß; bei Kühen sind ebenfalls die Beine und der Bauch eher weiß und es gibt fast immer einen weißen Fleck auf der Stirn, während die Ohren meist schwarz sind).

Also ganz zufällig ist die Farbverteilung nicht.

Gruß, Paran