''Verfall'' der Sprache - was ist das?

Hi,

„bis“ markiert den Beginn eines Zeitraums
„Ich lese bis zum Beginn des Filmes“

  • liest du erst und guckst dann (meine Theorie) oder
  • guckst du erst und liest dann (deine Theorie)?

bei einem Ereignis/Zustand in der Vergangenheit gibt es keine Vorzeitigkeit.

Doch. In den Beispielen, die du gegeben hattest (hrhr …sry), markieren dahin, eben und vorhin einen Zeitpunkt in der Vergangenheit, zu dem etwas beendet ist, was vorher (vor „eben“, „da“ und „vorhin“) gewesen war (tschuldigung, Deine Vorlage.

Uwe hat es Dir weiter oben erklärt, und wenn der mir schon recht gibt.

die Franzi

Hi,

„bis“ markiert den Beginn eines Zeitraums
„Ich lese bis zum Beginn des Filmes“

  • liest du erst und guckst dann (meine Theorie) oder
  • guckst du erst und liest dann (deine Theorie)?

„Bis“ markiert das Ende eines Zeitraums: Bis dass der Tod euch scheidet… — hier wird auf das Ende eines Zeitraums verwiesen, nicht auf den Anfang. Der Vorgang vor dem mit bis eingeleiteten Ende muss von der Aktionsart her ja auch immer ein anhaltender Vorgang sein, es kann nichts punktuelles (wie „detonieren“ oder „betreten“) sein.

Gruß,

  • André

Hi,

ja wir reden vom gleichen… ich habe nur nicht gesagt, welchen Zeitrum ich meine :smile:
„Seid Euch treu bis dass der Tod Euch scheidet“ bedeutet, dass das Treusein erst aufhört, wenn der Tod eintritt.
Oder, um einen Satz ähnlich dem ursprünglichen zu bilden „Das war mir nicht klar gewesen, bis ich Deinen Artikel las“ bedeutet, dass die Unklarheit endete, als das Lesen begann. Das Unklarsein (= mir war nicht klar) ist bei Lesebeginn zuende.

die franzi

Zum Gruße,

Bis dass der Tod euch scheidet…

Kurze Frage hierzu: woher kommt in dem Beispiel das „dass“?
Sollte es nicht richtiger heißen „Bis der Tod euch scheidet“?

Das möchte ich schon lange wissen, habe bisher aber immer wieder vergessen zu fragen.

Gruß TL

Hallo,

Bis dass der Tod euch scheidet…

Kurze Frage hierzu: woher kommt in dem Beispiel das „dass“?
Sollte es nicht richtiger heißen „Bis der Tod euch scheidet“?

die Fügung „bis dass“ ist eine veraltete temporale Konjunktion, teilweise noch regional gebräuchlich; siehe http://www.rhombos.de/shop/c/file/000509/3938807032_… :

„5.2.1. Sprachlicher Strukturwandel und grammatische Klassifikation

Die Fügungen auf daß und, seltener (nur im Duden ‘35 und bei Schulz/Griesbach), bis daß sind teilweise noch aufgenommen, jedoch dem gehobenen, älteren, regionalen oder auch ironisierenden Sprachgebrauch zugewiesen, also dort, wo eine spezielle Stilwirkung intendiert ist.“

und http://books.google.de/books?id=wQN5JzLGhwUC&lpg=PA2… (2.3.)

Gruß
Kreszenz

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Vielen Dank und * (kT)
kT

Hi,

„bis“ markiert den Beginn eines Zeitraums

*LOL* Das ist aber jetzt schon ordentlicher Unsinn, den Du da von Dir gibst.
Jedes Schulkind weiß doch, was Unterricht von 8 bis 14 Uhr bedeutet.

„Ich lese bis zum Beginn des Filmes“

  • liest du erst und guckst dann (meine Theorie) oder
  • guckst du erst und liest dann (deine Theorie)?

Da verwechselst Du jetzt „dein“ und „mein“, was allerdings eine logische Folge Deiner obigen unsinnigen Aussage ist.
Falsche Annahme führt zu falschem Schluß, nennen das die Mathematiker.

„Bis“ markiert das Zeitraum-Ende des Lesens.

bei einem Ereignis/Zustand in der Vergangenheit gibt es keine Vorzeitigkeit.

Doch. In den Beispielen, die du gegeben hattest (hrhr …sry),
markieren dahin, eben und vorhin einen Zeitpunkt in der
Vergangenheit, zu dem etwas beendet ist, was vorher (vor
„eben“, „da“ und „vorhin“) gewesen war (tschuldigung, Deine
Vorlage.

Ich unterscheide immer noch Zeitpunkt und Zeitraum.

Uwe hat es Dir weiter oben erklärt, und wenn der mir schon
recht gibt.

Ich konnte doch nicht ahnen, daß das Erkennen (=Beendigung des Zeitraumes der Unklarheit) als solches so lange dauert, daß das einen extra Zeitraum umfaßt.

Gruß Gudrun

Hallo Uwe,

Wer für das falsche Plusquamperfekt sensibilisiert ist, hört
es unentwegt. Leider.

da kann ich Dir glasklar widersprechen (vielleicht können wir
hier mal mit dem „Totschlagargument der Autosuggestion“ (ein
implizites „das bildest du dir nur ein“) mal ein bißchen
sparsamer umgehen, bitte?).

was ich mir einbilde und was nicht, entscheide ich für gewöhnlich selbst. :wink:

Und wenn ich mich recht erinnere, hast überhaupt Du die gehäufte Verwendung des falschen PQP ins Spiel gebracht.

Ich wohne in einer Gegend, in
welcher es keinen dialektal-typischen Fehlgebrauch des
Plusquamperfekt (PQP) gibt. Es (das PQP) fällt mir wirklich
nur dann auf, wenn ich mal mit Sprachanwendern zu tun habe,
bei denen es vorkommt (je öfter es bei demjenigen
Sprachanwender dann vorkommt, desto mehr befremden mich
selbige Wendungen).

Nix anderes habe ich gemeint. Ich bilde mir ein, differenzieren zu können, ob das falsche PQP zum Dialekt des Sprechers gehört oder ob jemand urplötzlich die „war-im-Kino-gewesen“-Sätze verwendet, in dessen Gegend das bisher nicht üblich war.
Sobald es mir auffällt, geht es mir auch schon auf den Geist und je nach persönlicher Vertrautheit pflege ich nach dem Ursprung zu fragen.

Gute Beispiele für falschen Gebrauch des PQP sind ja weiter
oben bereits genannt worden, dort möge man ggf. nachlesen.

Ich muß da nix nachlesen, denn die beiden Sätze waren von mir gewesen. :wink:

Wenn jemand sich mit schlecht gewählten Beispielen für
falschen Gebrauch des PQP verheddert, hat es wenig Sinn,
daraus derartige Schlußfolgerungen zu ziehen, wie Du es tust.

Hä??
Das klingt wie ein Logical.
Die guten Beispiele waren von mir.
Andere Beispiele waren nicht von mir.
Wer hat sich jetzt verheddert?
Was sind derartige Schlußfolgerungen?

Im Verheddern und Verhören bist Du mein Held. :wink:

Gruß Gudrun

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da kann ich Dir glasklar widersprechen (vielleicht können wir
hier mal mit dem „Totschlagargument der Autosuggestion“ (ein
implizites „das bildest du dir nur ein“) mal ein bißchen
sparsamer umgehen, bitte?).

was ich mir einbilde und was nicht, entscheide ich für
gewöhnlich selbst. :wink:

Na, eben. Kann es vielleicht sein, daß es anderen ebenso geht? :wink: