Hallo Der Franke,
Früher war es im „makroskopischen“ Bereich, man hat die
Risiken nicht erkannt, und erst aus Erfahrungen Konsequenzen
gezogen.
Welche Risiken? Diese sind unter den Bedingungen der Zuchtwahl praktisch nicht vorhanden.
Heute findet es im „mikroskopischen“ Bereich statt, man
erkennt teilweise Risiken, nimmt teilweise einige in Kauf, und
lernt nicht erst aus Erfahrungen. Annähernd vergleichbar.
Überhaupt nicht vergleichbar, denn in der Gentechnik werden zum Teil Eigenschaften in Organismen eingebracht, die dort vorher nie vorhanden waren. Das ist bei der Zuchtwahl prinzipiell unmöglich.
Rassezüchtungen hat es schon seit eh und je gegeben.
Das hat nur mit Gentechnik nichts zu tun.
Heutzutage wird aber auch jegliche Verdachtsmöglichkeit von
bestimmten Gruppen übermäßig hochgespielt, und gelegentlich
auch aus Eigeninteresse.
Das Eigeninteresse der Gentechniker ist dagegen wohl zu vernachlässigen?
Da braucht es bestimmt keine Ministerin die vielleicht noch
Vorschub leistet.
Angesichts der weltweiten Probleme bezüglich Hunger braucht es
auch keine Minister(innen), die Probleme nur verwalten.
Der größte Teil der gentechnisch erzeugten Organismen dient nicht der Ernährung der Welt. Nur ein Bruchteil der Bauern kann es sich leisten diese einzusetzen oder wirtschaftete in für diese spezialisierten Pflanzen geeigneten Regionen.
Es ist doch völliger Humbug aus der industriealisierten Landwirtschaft des Westens noch mehr Überschüsse rauszukitzeln, mit denen dann die lokalen Erzeuger in den Hungerländern vom Markt gefegt werden.
Die gentechnisch erzeugten Pflanzen werden bislang ausschließlich für den intensiven Landbau westlichen Zuschnitts entwickelt. Der größte Teil der Landwirtschaftichen Flächen wird aber auch in absehbarer Zukunft so nicht bewirtschaftete werden, schon allein, weil die Bauern sich weder die Technik noch das Saatgut leisten können. Außerdem liegen sie oft in Regionen, wo die Pflanzen gar nicht eingesetzt werden können.
Wer wirklich etwas gegen den Hunger in der Welt tun will, der entwickelt die Landwirtschaft durch faire Preise, verbesserte Anbautechniken und Schulung der Bauern in den Ländern, die sich heute nicht selbst ernähren können. Da ist ein vielfaches Wachstumspotential völlig ohne Gentechnik drin. Nur hat an solcher Art der Emanzipation z. B. Monsanto natürlich kein Interesse.
Gruß
Werner