Verfilmung Falladas: Kleiner Mann, was nun?

Hallo,
@Nadja liest ja gerade Falladas Roman, der ja bereits 1933 erstmals verfilmt wurde. Ich hatte bereits vor längerer Zeit nach dieser Filmfassung gesucht. Leider finden sich nur spätere Filmfassungen auf DVD oder im Stream.
Bei Wikipedia ist nicht viel zu erfahren. Fallada war über das Drehbuch nicht glücklich. Teile der Besetzung (Fritz Kampers, Theo Lingen) könnten daraufhin deuten, dass die eigentlich sozialkritische Handlung zu einer Komödie gemacht wurde. Auch die Comedian Harmonists hätten am Soundtrack mitgewirkt. Mich hätte z.B. interessiert, wie der Film z.B. den dummen Kollegen, der bei der SA ist und die im Buch vorkommende FKK-Bewegung erscheinen lässt oder ob das umgeschrieben wurde.
Weiß jemand mehr, als im Wiki-Artikel zu finden ist?

Gruß
Rakete


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Mal bei der Deutschen Kinemathek nachfragen?

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Bekanntlich war ja „M“ von 1931, in dem Lingen ebenfalls eine Nebenrolle hatte, auch eine Komödie, von „Westfront 1918“ (1930) mit Kampers ganz zu schweigen …

Lingen hat übrigens 29/30 in Frankfurt und Berlin mit großem Erfolg auf der Bühne den Meckie Messer in der Dreigroschenoper gespielt.

Ne, die Besetzung taugt da als Argument wenig, zumal es auch in sozialkritischen Filmen komödiantisch angelegte Rollen geben kann.

Gruß,
Max

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Ja, vermutlich. Aber die Comedian Harmonists ?

Die wurden von den Nazis aus dem Film wieder entfernt. 1933 hatte Goebbels die Filmproduktion vielleicht noch nicht völlig im Griff, aber ob da noch wirklich sozialkritische Stoffe noch uraufgeführt wurden?

Im Gegenteil gibt es imho einige großartige kritische Filme, in denen Komiker eine Hauptrolle spielten. Man denke nur an „Der große Diktator“, „Good Will Hunting“ oder „Im Westen nichts Neues“.

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Da du anscheinend Freunde am sinnlosen Spekulieren hast, sage ich: Im Jahr 1933 eine bekanntermaßen zur Hälfte jüdische Musikgruppe zu engagieren, war ein subversiver Akt, der zeigt, dass die Produzenten sich nicht viel um das gekümmert habe, was die Nazis wollten. Die leider verlorengegangenen Musikstücke belegen das eindeutig.

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