Verfirmung der Gesellschaft?

Hallo, Chris

Christian hat Recht mit seinem Einwand, dass die Gründe für die geschlechtsspezifischen Löhne, innerhalb der EU, nicht transparent sind.

Ich suche mir schon 'nen Wolf, bin aber bisher nicht weitergekommen als bis zu:
http://www.eurofound.europa.eu/ewco/reports/TN0608TR…
http://ec.europa.eu/employment_social/emplweb/gender…
http://ec.europa.eu/employment_social/gender_equalit…

Gruß
karin

natürlich schleppen in einer Solidargemeinschaft immer die
Leistungsträger/innen die Hängematten mit, das gilt
selbstverständlich für alle Bereiche unserer Gesellschaft, wo
ich insbesondere an die Ehrenamtlichen denke, aber
sexualspezifisch?
Nachtigall ik hör Dir trapsen!

Der Sinn von Beschäftigungspolitik in einem Unternehmen ist es nicht, eine Solidargemeinschaft zu gründen. Die qualififizierten Frauen verdienen entsprechend ihrer Leistung exakt dasselbe wie ihre männlichen Kollegen.
Wenn man jedoch Arbeitgeber nötigt, Personen einzustellen, die schlichtweg ungeeignet sind, wird man diesen ihr Handwerk nicht vergolden.
Die vermeintliche „Solidargemeinschaft“ kommt dadurch zustande, dass Gewerkschaften und Frauenbeauftragte bevorzugt mit Durchschnittswerten argumentieren, um den Anschein einer prinzipiellen geschlechtsspezifischen Ungerechtigkeit zu erwecken.

Hallo, Richard

Wenn man jedoch Arbeitgeber nötigt, Personen einzustellen, die
schlichtweg ungeeignet sind, wird man diesen ihr Handwerk
nicht vergolden.

ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Arbeitgeber tatsächlich ungeeignete Personen einstellen - selbst wenn sie sich von Gewerkschaften und Frauenbeauftragten dazu genötigt fühlen.

Hast Du dafür ein paar Beispiele?

Gruß
karin

Hallo Christian,

Mit anderen Worten: Ausgerechnet in Ländern, in denen Frauen
in der Gesellschaft traditionell einen niedrigen Stellenwert
haben (Italien, Malta, Portugal) ist der Gehaltsunterschied am
niedrigsten. Das klingt nicht besonders vernünftig.

Doch, doch, wenn Du Deine hier geäußerten Vorurteile:wink: etwas korrigierst mit der Information, dass in den traditionell als Macho-Kultur verschrieenen Ländern z.B. die Technikerinnenquote deutlich(!) höher ist als bei uns, wirds vernünftig.

Denn mal ehrlich: Was nützt das beste Ausbildungsniveau unserer deutschen Frauen, wenn sie so unrentablen Blödsinn wie Meeresbiologie (hach, sind die Fische doch putzig) oder Amerikanistik (USA ist ja ganz toll, was lernt man dabei eigentlich?:wink:) oder sonstige Hausfrauenstudiengänge belegen. Geld verdient man mit einer solchen Ausbildung in der Regel nicht. Als Techniker durchaus:wink:

Grüße
Jürgen

PS: Das war überzogen geschrieben, ich bin für jegliche Selbstverwirklichung zu haben und Meeresbiologen und Amerikanisten haben vermutlich:wink: ihre Daseinsberechtigung. Man darf sich nur dabei nicht wundern, dass man nachher einen leeren Geldbeutel hat:wink:

Hi,

wie wir erstaunt lesen, bekommen Frauen zweistellige Prozente
weniger an Lohn als Männer bei gleicher Arbeit und mittels
KiTas auf SteuerBasis soll dieser Prozeß beschleunigt werden,
oder nicht?

Was mich mal interessieren würde: Hast Du Dich tatsächlich jemals mit dem Thema „Beruf und Kinder“ auseinandergesetzt?
Irgendwie habe ich nach diesem Satz nicht so das Gefühl.

Grüße
Jürgen

Hallo Jürgen,

Mit anderen Worten: Ausgerechnet in Ländern, in denen Frauen
in der Gesellschaft traditionell einen niedrigen Stellenwert
haben (Italien, Malta, Portugal) ist der Gehaltsunterschied am
niedrigsten. Das klingt nicht besonders vernünftig.

Doch, doch, wenn Du Deine hier geäußerten Vorurteile:wink: etwas
korrigierst mit der Information, dass in den traditionell als
Macho-Kultur verschrieenen Ländern z.B. die
Technikerinnenquote deutlich(!) höher ist als bei uns, wirds
vernünftig.

die Quote bezogen auf was? Die Gruppe der berufstätigen Frauen oder alle Erwerbstätigen? Keine Zickerei, sondern eine ernstgemeinte Frage. Bezogen auf die Frauen insgesamt stimme ich Dir absolut zu und ähnliches hatte ich ja auch geschrieben.

Und: Vorurteile sind das eigentlich nicht, sondern eher allgemeiner Konsens. Praktische Erfahrungen ließ ich allerdings auch einfließen.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

die Quote bezogen auf was?

Na ja, die Quote dürfte insgesamt höher sein, allerdings bezog sich die Aussage hauptsächlich auf die Quote von Frauen in technischen Studienfächern. Es ist tatsächlich verblüffend, dass es in sogenannten Machokulturen offensichtlich für Frauen einfacher oder normaler ist, technische Fächer zu studieren als in Deutschland.

Anbei ein Link, in dem - mit welcher Quellenlage auch immer, ein Frauenanteil bei Absolventen technischer Fächer in Spanien von 27% im Gegensatz zu 18% in Deutschland genannt wird. (ich habe in der kürze nichts besseres)
http://www.frauenmachenkarriere.de/pdf_temp/Mehr_Ing…

Und: Vorurteile sind das eigentlich nicht, sondern eher
allgemeiner Konsens. Praktische Erfahrungen ließ ich
allerdings auch einfließen.

Na ja, ich finde schon, dass solche Zahlen in Bezug auf eine sogenannten Machokultur im Vergleich zu unserer „zivilisierten“ Kultur interessant sind.

Grüße
Jürgen

ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Arbeitgeber
tatsächlich ungeeignete Personen einstellen - selbst wenn sie
sich von Gewerkschaften und Frauenbeauftragten dazu genötigt
fühlen.

Im Dienstleistungssektor ist der Quotendruck auf Unternehmen extrem groß. Wenn der Frauenanteil unter 20% liegt bekommt das die Personalführung bei jeder Gelegenheit um die Ohren gehauen.
Natürlich holt man sich deshalb keine Leute ins Boot, die Schaden anrichten können, aber man übt schon auffällige Nachsicht. In der Regel werden die Betreffenden in Zweier-Teams mit einem fähigen Kollegen geparkt.
Dazu kommt, dass man in dieser Situation auch zwischen Produktivitätsverlust und einer arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzung abwägt. Wenn, wie in sicherheitsrelevanten Bereichen, sehr abstrakte menschliche Fähigkeiten gefragt sind, ist eine Ablehnung dem Bewerber ohnehin schwer zu vermitteln. Frauen - solange sie aufgrung ihrer Unterzahl als benachteiligt dargestellt werden können - haben in dieser Hinsicht die deutlich bessere Lobby und sind dem entsprechend anfechtungsfreudiger.

Hast Du dafür ein paar Beispiele?

Wofür genau? Ein paar Namen liegen mir schon auf der Zunge, aber weder die Personen noch die Unternehmen wären glücklich über ihre Nennung :wink:
Am stärksten ist mir das bei einem Tochterunternehmen der MMC-Gruppe in Erinnerung, dessen deutscher Ableger in den PC-Brettern gelegentlich als Datenrettungsunternehemen empfohlen wird. Dabei spielt eventuell eine Rolle, dass die Unternehmenspolitik sehr US-amerikanisch geprägt ist und die Angst vor den juristischen Folgen vermeintlicher Geschlechterdiskriminierung größer ist als in rein europäischen Firmen.

hi

Du scheinst meine Antwort misszuverstehen. Natürlich bin ich auch dafür, dass mehr Frauen (egal ob „höher“ qualifiziert oder nicht) trotz Kinder arbeiten können. Insofern ist auch Dein Vorschlag auf den ersten Blick nicht schlecht. Nur: Die Berufe, denen mit einem Heimarbeitsplatz gedient wäre sind doch eher spärlich. Das Gros der Berufe kann eben nicht von daheim aus geführt werden (Lehrerin braucht Schule, Maschinenbauerin Fabrik, Frisörin Kunden etc.). Insofern ist die Regelung mit mehr Krippenplätzen, die allen dienen doch wesentlich sinnvoller.

gruß

Hallo, Richard

ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Arbeitgeber
tatsächlich ungeeignete Personen einstellen - selbst wenn sie
sich von Gewerkschaften und Frauenbeauftragten dazu genötigt
fühlen.

Im Dienstleistungssektor ist der Quotendruck auf Unternehmen
extrem groß. Wenn der Frauenanteil unter 20% liegt bekommt das
die Personalführung bei jeder Gelegenheit um die Ohren
gehauen.
(…) In der Regel werden die Betreffenden in
Zweier-Teams mit einem fähigen Kollegen geparkt.

und die Betreffenden nehmen Das einfach so hin?

Dazu kommt, dass man in dieser Situation auch zwischen
Produktivitätsverlust und einer arbeitsgerichtlichen
Auseinandersetzung abwägt.

Wenn betreffende weibliche Mitarbeiter nur „geparkt“ werden, kann man wohl kaum von einem Produktivitätsverlust ausgehen.

Wenn, wie in sicherheitsrelevanten
Bereichen, sehr abstrakte menschliche Fähigkeiten gefragt
sind,

Welcher Art?

ist eine Ablehnung dem Bewerber ohnehin schwer zu
vermitteln.

Frauen - solange sie aufgrung ihrer Unterzahl als
benachteiligt dargestellt werden können - haben in dieser
Hinsicht die deutlich bessere Lobby und sind dem entsprechend
anfechtungsfreudiger.

Fechten sie mehr an, oder werden sie mehr angefochten?

Hast Du dafür ein paar Beispiele?

Wofür genau?

Für Arbeitgeber, die tatsächlich ungeeignete Personen einstellen - auf Grund von Nötigungen durch Gewerkschaften und Frauenbeauftragten.

Gruß
karin

und die Betreffenden nehmen Das einfach so hin?

Es bleibt ihnen genau genommen nichts anderes übrig.
„Betreffende“ kann man ja auf beide beziehen, daher auch eine Antwort für beide:
Die leistungsfähigen Mitarbeiter sind in der Regel anfangs sehr erfreut. Mehr Frauen verbessern die Arbeitsatmosphäre und ansonsten müssten sie die gleiche Arbeit alleine machen. Ich fände es auch positiv, wenn wir mehr Frauen hätten, weil die Arbeit dann subjektiv mehr Spass macht und Frauen im Team besser zurechtkommen als männliche Einzelkämpfer, die sich an jeder Stelle profilieren wollen. Das Problem ist eben, das zu wenige auf dem Arbeitsmarkt sind und praktisch alle genommen werden. Das kann einem den Spass schon verderben.
Bei den Kollegen leidet die Begeisterung nach einiger Zeit darunter, dass im Team keine eindeutige Hierarchie herrscht und sie bei jeder Entscheidung gegen Inkompetenz argumentieren müssen. Oft gehen sie auch davon aus, dasselbe Gehalt zu bekommen, was den Frust noch verstärkt.
Die betroffenen Frauen sind mit der Situation ganz glücklich solange daraus keine offenen Konflikte entstehen. Das ist gleichzeitig ein Grund weshalb sie als eigentlich ungeeignet eigestuft wurden. Ihnen mangelt es an der Fähigkeit eigenständig zu handeln, alleine gelassen wäre ihr Supervisionsbedarf unangemessen hoch. Vorgesetzte versuchen das auszugleichen, in dem sie den Damen direkt Arbeitsaufträge erteilen, die sie ihnen zutrauen. Später müssen sie dann oft feststellen, dass diese das Team genutzt haben um die Arbeit oder zumindest den haarigen Teil davon, auf ihren Kollegen abzuschieben. Der übernimmt das aus falschem Ehrgeiz oder einfach um sicherzugehen, wie das Ergebnis aussieht.

Wenn betreffende weibliche Mitarbeiter nur „geparkt“ werden,
kann man wohl kaum von einem Produktivitätsverlust ausgehen.

Von dem Team bekommt der Arbeitgeber dieselbe oder nur minimal gesteigerte Arbeitsleistung bei 1,8- bis 1,9-fachen Kosten. Das nennen wir Produktivitätsverlust.

Wenn, wie in sicherheitsrelevanten
Bereichen, sehr abstrakte menschliche Fähigkeiten gefragt
sind,

Welcher Art?

Ich spreche von überwiegend ausländischen Dinstleistern, die sich auf eigenständige oder polizieliche Unterstüzungs-Leistungen im Bereich Kidnap and Ransom spezialisiert haben. Die Mitarbeiter benötigen dabei v.a. eine gesteigerte Leistungsbereitschaft. Unabhängig davon, welche Aufgaben konkret übernommen werden (ob am Klienten oder in der Zentrale) dominieren Dauerdienste. Wenn das Unternehmen beauftragt wird, stellen die Mitarbeiter ihre Leistung für einige Tage ohne geregelte Arbeitszeit bereit, sind also rund um die Uhr verfügbar.
Durch die geringe Präsenz der Unternehmen in Deutschland und den Haupteinsatzgebieten im Nahen Osten ist die genannte Eigenständigkeit unerlässlich, weil der Arbeitnehmer nicht jeder Entscheidung spontan mit Vorgesetzten abstimmen kann.
Beim Kontakt mit menschlichen Schicksalen ist emotionale Ausgeglichenheit oder Robustheit erforderlich. Bei Frauen ein Hauptdefizit. Nicht in der langfristigen psychischen Entwicklung, wo es kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, sondern bei der Anforderung in emotionalen Situationen rationale Entscheidungen zu treffen.
Ein Punkt an dem überwiegend Männer scheitern ist perönliche Integrität und Diskretion im Umgang mit vertraulichen Daten. Das ist durch eine höhere Tendenz zu Suchtkrankheiten wie Alkoholismus, einen höheren Drang zur Selbstdarstellung und teils auch durch Promiskuität oder die Bereitschaft dazu gegeben.

Fechten sie mehr an, oder werden sie mehr angefochten?

Sie fechten mehr an, weil sie durch die Behauptung, wegen ihres Geschlechts abgelehnt worden zu sein, schon mal ein Argnument mehr haben als jeder andere.

Für Arbeitgeber, die tatsächlich ungeeignete Personen
einstellen - auf Grund von Nötigungen durch Gewerkschaften und
Frauenbeauftragten.

Was einzelne Unternehmen betrifft kann ich natürlich nicht über den bereits gegebenen Hinweis hinausgehen. Da es in der beschrieben Branche nur wenige Platzhirsche gibt, führt Googeln zum richtigen Ergebnis.

Hi raoul,
sozialer Unternehmergeist hat schon immer die Rolle der Frau als Mutter wie auch der Familie in der Gesellschaft insgesamt berücksichtigt. Ich nenne hier nur Graf Ferdinand von Zeppelin, dessen sozial vorbildlicher Konzern heute noch für WertSchöpfung von Menschen für Menschen steht, selbst wenn er sich Machthabern zeitweise beugen mußte und zerschlagen wurde.
Über 100 Jahre später sollte Unternehmens- wie WirtschaftsKultur sich derart entwickelt haben, daß sie der Gemeinschaft ihre überzähligen KrippenPlätze zur Verfügung stellt, nicht umgekehrt!
Und liegt nicht fehlerhaftes Denken auch da vor, wo Kindergeld nicht sofort oder besser rückwirkend gewährt wurde und daher sehr schlimme Folgen hatte?
Chris

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Hi Jürgen und alle, die hier geschrieben,
recht vielen Dank für Eure konstruktiven Beiträge. Um die Sache hier für mich vorläufig abzuschließen: „Alle Menschen haben ohne jede unterschiedliche Behandlung das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.“ So Artikel 23 Punkt 2. der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und Grundfreiheiten der UN-Generalverammlung vom 10.12.1948, also noch vor Gründung der Bundesrepublik Deutschland, die sich in Artikel 1 und 25 des GrundGesetzes nicht nur dieser Garantie verpflichtet, sondern diese allen deutschen Gesetzen über ordnet. Dies wird in der Europäischen SozialCharta und der KSZE nochmals bekräftigt und bedarf eigentlich keines Kommentars mehr.
Wir müssen uns fragen, wollen wir eine Gesellschaft für die Wirtschaft oder eine Wirtschaft für die Gesellschaft? Letzteres würde ich befürworten, wobei KiTas von WirtschaftsSeite ohnehin über steuerliche Vergünstigungen von allen mit getragen werden.
viele Grüße
Chris

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