Vergleich Indigene Völker in Asien und Amerika

Eine Frage aus unserem Geografie Teststoff:
Warum sind indigene Völker in Asien eine tragende Volksgruppe während es die Indianer in Amerika nicht sind?
Über Antworten und Meinungen würde ich mich sehr freuen!

Eine Frage aus unserem Geografie Teststoff:
Warum sind indigene Völker in Asien eine tragende Volksgruppe
während es die Indianer in Amerika nicht sind?

Hallo,

weil sie praktisch ausgerottet wurden, teils mit Absicht und durch Waffen, zum grösseren Teil durch eingeschleppte Krankheiten. Die Insel Haiti war meines Wissens recht dicht bevölkert, bevor Kolumbus eintraf, einige Jahre später war die gesamte Bevölkerung verschwunden. Das war aber nur der Anfang.

Gruss Reinhard

weil sie praktisch ausgerottet wurden, teils mit Absicht und
durch Waffen, zum grösseren Teil durch eingeschleppte
Krankheiten.

… und die Asiaten die von den domestizitierten Tieren (Rinder, Schweine, Hühner,…) übertragenen Epidemien zusammen mit den Europäern durchgemacht hatten und dementsprechend genetisch immunisiert waren (d. h., die die nicht immun waren, sind schon vorher gestorben). Bei den indianern trafen dann Pocken, Cholera, Thyphus, Hühnergrippe, Schweinepest, Tuberkolose sowie die Malaria (aus Afrika eingeschleppt) gleichzeitig ein.

Schätzungen gehen dahin, dass 95 % der Indianer daran gestorben sind, teilweise ohne dass die Europäer es merkten, weil die Epidemien sich schneller ausbreiteten als diese.

MfG
Klaus

Vielen Dank für die Antworten!
Das die Indianer ausgerottet wurden weiß ich, aber die Frage ist wieso wurde in Asien "die „ureinwohner“ nicht vertrieben. Ich habe leider nichts gefunden ob es in Asien irgendwelche Eroberungen seitens der Europäer gab!

Das mit den Krankheiten wusste ich noch nicht, danke!

Hallo,

haben Europäer China überrannt?
oder Japen?
oder so richtig Indien?

jeweils nein!

Im Gegenteil, die Hunnen unter Attila, die Mongolen unter Dschingis Khan, die Türken vor Wien, die Ungarn auf dem Lechfeld und auch die Proto-Bulgaren haben allesamt Europa von Osten aus angegriffen.

Da wo Europäer Asien erobert haben ist das gleiche passiert wie in Amerika, nämlich massiver Schwund der Urbevölkerung.
Dies ist in Sibirien durch die russischen Eroberungen passiert.

Gruß
Lawrence

Da wo Europäer Asien erobert haben ist das gleiche passiert
wie in Amerika, nämlich massiver Schwund der Urbevölkerung.
Dies ist in Sibirien durch die russischen Eroberungen
passiert.

Kannst du mir sagen woher du das hast? Das wäre mir nämlich neu. Es kam zwar, bei einem Teil der indigenen Bevölkerung, zu vielen der üblichen Probleme (Umsiedlungen, zwangsweises Änderen der Lebensart, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus), aber von einem ‚massiven‘ Schwund höre ich zum ersten Mal.

Zumindest bei den Jakuten kann ich sicher sagen, dass es so einen massiven Schwund nie gegeben hat. Prozentual vielleicht, weil massiv Russen in das Gebiet deportiert wurden, aber Platz gibts ja genug. Heutzutage stellen die Jakuten in Sacha (immerhin die größte der sibirischen Provinzen) auch wieder die bevölkerungsreichste Gruppe dar.

Das die Indianer ausgerottet wurden weiß ich, aber die Frage
ist wieso wurde in Asien "die „ureinwohner“ nicht vertrieben.

Hallo,

die Sache ist sowieso nicht so einfach wie die Frage unterstellt (sagen wir mal so, die Frage unterschreitet das PISA-Niveau noch deutlich), denn so trifft das nur auf die Indianer Nordamerikas zu; in Mittelamerika (Maya) und Südamerika (Aimara, Ketschua) gibt es grosse indigene Volksgruppen - wie „wichtig“ sie sind, ist eine politische Frage.

Andererseits gibt es etwa in Argentinien und Brasilien praktisch keine. Ich denke die jeweiligen Gründe sind in jeder Gegend andere.

Oder war Südamerika im Unterricht noch nicht dran?

Nebenbemerkung: natürlich ist Sibirien auch militärisch erobert worden, aber ich glaube nicht, dass die Russen nach dem Grundsatz handelten, nur ein toter Yakute ist ein guter Yakute. Das macht schon einen Unterschied.

Gruss Reinhard

Moin,

Heutzutage stellen die Jakuten in Sacha
(immerhin die größte der sibirischen Provinzen) auch wieder
die bevölkerungsreichste Gruppe dar.

Stell dir dann nur einmal vor, dass zu Zeiten der großen Landeroberungen durch die Russen in Sacha Bedingungen geherrscht hätten, wie sie auf dem Gebiet der heutigen USA waren, mit Möglichkeiten im großen Rahmen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben.

So richtig etwas anfangen konnte man zu damaliger Zeit mit der Region noch nicht, allein schon wegen der eher widrigen meteorologischen Bedingungen, Hauptsache sie war Teil des Russischen Reichs.

Deswegen blieben die Jakuten wohl eher unbehelligt, weil sie die „Eroberer“, die in eher kleiner Anzahl in die Region strömten, nicht sonderlich störten.

CU

Axel

Was hat das mit der Aussage zu tun, auf die ich mich bezog?

Hallo,

nehmen wir die Jakuten als traditionell stärkste Gruppe mal aus.

Aber so Völker wie Korjaken, Cahnten, Mansen beispielsweise, die sind bis zum heutigen Tage regelrecht vom Aussterben bedroht.
Vermutlich waren sie auch in Vorrussischer Zeit nicht sehr zahlreich, aber weniger dürften es auf keien Fall gewesen sein.

Es ist aber sicher so, dass die Russen keinen Vernichtungskrieg geführt haben wie die Amerikaner. Der Rückgang der Urbevölkerung dürfte eher auf gewollte Assimilation zurückgehen.

Gruß
Lawrence