Vergleich Referenzwerte Bedarf und Verbrauch

Haus & Garten Heizung & Sanitär
#1

Hallo an Alle,

ich bin noch neu in der EnEV-Berechnung. Deshalb habe ich eine grundsätzliche Frage zu den Referenzwerten des Verbrauchs- und des Bedarfsausweises. Es handelt sich um ein größeres Museumsgebäude. Ich habe den Verbrauchsausweis für Gas und Strom erstellt. Im Vergleich dazu habe ich mit der Software von SolarComputer den Bedarfsausweis berechnet. Ist es normal, dass die Werte so stark voneinander abweichen (ca 120 kWh/m²)? Bzw. woran liegt das? Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen.

Vielen Dank

Gruß Rasta

#2

Sämtliche Berechnungen beziehen sich nicht nur auf das Gebäude an sich, sondern auch auf das individuelle Nutzverhalten. Die Ergebnisse über die Verbrauchswerte und die Berechnungen über die Konstruktion können nur als Anhaltspunkte genommen werden; daher ist es immer gut beide Ergebnisse preiszugeben. MfG

#3

Hallo!

Ich kenne die Software leider nicht.

Gruß CP

#4

Hallo Rasta,
die Differenzen zwischen den beiden Methoden sind normal.
Bei der Verbrauchsberechnung wird nur die tatsächliche Energieabnahme bewertet, und die ist schwer unterschiedlich zur Bedarfsberechnung. z.B. wird in einer Wohnung mit zwei frierenden Rentnern wesentlich mehr Energie verbraucht als in einer Singlewohnung, berufstätig, Heizung aus während der Arbeitszeit und am Wochenende auf Reisen.
Die Bedarfsmethode kümmert sich nicht um die individuelle Nutzung sondern nur um die Bewertung der Bauteile-Qualität im Verhältniss zu einem Referenzgebäude - also vergleichende Bewertung.

Viel Spaß noch bei dem Glauben an die Richtigkeit von „amtlichen“ Bewertungen.
MfG WFJ

#5

Na wenn der Unterschied nur 120 beträgt würde ich mir keine gedanken machen. ein Verbrauchsnachweis ist immer derart mangelhaft, dass ich so etwas nicht zum Vergleich heranziehe. Dieser Nachweis ist doch nicht sein Papier wert.

Viele Grüße Jürgen

#6

Hallo,
habe da nicht so die Erfahrung,
hatte aber auch schon, dass die Werte stark voneinander abgewichen sind.
Gruß
JM

#7

Hallo,
weichen Verbrauchs- und Bedarfsausweis um 120 kWh/m²a voneinander ab? Klingt nach sehr viel mehr als die gewöhnliche Abweichung.

So pauschal kann ich dazu leider nichts sagen, tut mir leid dazu habe ich zuwenig Erfahrung.

MfG,
A. Kühl

#8

Abweichung von Verbrauchs- zu Bedarfswerten haben mehrere Gründe, insbesondere das Nutzerverhalten. Bei Berechnungen nach EnEV muss für Nichtwohngebäude die DIN V 18599 herangezogen werden. Die dort hinterlegten Nutzerprofile dürfen für EnEV-Berechnungen nicht modifiziert werden. Abweichungen sind daher systembedingt.
Auch sind Berechnungen nach DIN V 18599 oft fehlerbehaftet. Hauptfehlerpunkte liegen in der Zonierung, Beleuchtung und RLT. Die energetische Bewertung von Nichtwohngebäuden mit DIN V 18599 lehre ich bei den Akademien der Architekten- und Ingenieurkammern seit Einführung der Norm. Ich habe viele Planer in der Erstellung von EnEV-Nachweisen nach DIN V 18599 gecoacht und so die Nachweise nicht nur hin zu rechtlich korrekten Nachweisen geleitet, sondern auch die Komplexität der Nachweiserstellung hin zu schlanken (und damit auskömmlichen) Nachweiswegen geführt. Als Neueinsteiger mit einem Museum zu beginnen ist schon sportlich.
Als Hilfe zur Zonierung nach DIN V 18599 haben wir die Aufzeichungung unseres Online-JourFixes frei zugänglich ins Netz gestellt:
http://solaroffice.de/online-jourfixe
Viel Erfolg
Klaus Lambrecht

#9

Evtl. befragst Du mal den Software Hersteller nach Möglichkeiten die Software zu „kalibrieren“.

Ich kann Dir leider nicht weiterhelfen - SORRY

Gruß
Uwe