Vergrößerung REM / TEM

Hallo,

theroetisch erreicht das Rasterelektronenmikroskop eine 1.000.000fache Vergrößerung, das Transmissionselektronenmikroskop sogar darüber. Welche Vergrößerungen sind aber maximal in der Praxis möglich? Darüber findet man keine Angaben.

Gruß
Feivel007

Moin, Moin
Für REM:
In der Praxis hängt die Vergrößerung sehr stark vom Material ab.
Die Oberfläche von Nichtleiter muss bedampft werden, meist mit Gold, damit es zu keiner statischen Aufladung kommt. Zu dünn und es kommt doch zur Aufladung und der Elektronenstrahl wird abgelent. Zu dick, dann hat man feine Strukturen „überpinselt“.
Wird die Auflösung erhöht, dann wird eine hohe Energiemenge in ein kleineres Volumen eingebracht und jetzt hängt es vom Material ab, ob es dabei intakt bleibt.

Für TEM:
Auf den ersten Blick bis auf atomare Größe (Bilder von Nanokristallen), aber das ist falsch. Das sind Beugungsmuster und nicht die Atome, somit ist kein Bild vorhanden. Ein fehlendes Atom (Gitterdefekt) sieht man nicht als Lücke, sondern als Modulation der Helligkeitswerte.
Andere Proben müssen dünngeschliffen werden, damit hängt es davon ab, wie gut man eine Probe präparieren kann.

Sorry, es gibt keinen typischen praktischen Wert.

OK, vielen Dank, das hilft mir schon sehr!

Eine Frage wäre da noch: gibt es Beispiele in denen diese extrem hohen theoretischen Vergrößerungen überhaupt erreicht wurden?

Gruß
Feivel007

Vergrößerung trifft die Sache im Grenzbereich nicht gut. Auflösung, also der Fehler in einer Längenmessung, ist in diesem Bereich sinnvoller. Du kann ein „normales“ Bild aus einem TEM/REM auf Postergröße drucken, schon hat man einen Faktor 10 ohne mehr zu erkennen.
Aber für TEM-Bildern von Nanokristallen kann ich dir auf die schnelle ne Größenordnung geben. Eine Auflösung von ca. 0,1nm bzw. eine Vergrößerung von ca. 10.000.000x.