Hallo.
Aus eigenen Beobachtungen sowie Erzählungen habe ich, eher Süddeutscher, den Eindruck, daß die Bevölkerung in Norddeutschland (genau: Schleswig-Holstein) einerseits schon seit Jahrzehnten ein wesentlich offeneres, entspannteres Verhältnis zur Bundeswehr, andererseits auch zur deutschen (Militär-)Vergangenheit hat, als es im Mittel- oder süddeutschen Raum der Fall ist.
In bezug auf die Bundeswehr schließe ich das vor allem aus Erzählungen eines Verwandten von mir, der als Berufssoldat seit den 1960er Jahren lange, bis zu seiner Pensionierung, in Neumünster stationiert war.
Bezüglich der Vergangenheit beruht meine Vermutung dagegen auf eigenen Eindrücken. So hing in einem Lokal, das in seiner Gesamtaufmachung zweiffelos die jüngere Zielgruppe, keineswegs aber speziell eine rechtsorientierte, ansprechen sollte, ein großes Foto Wilhelms des II. an der Wand, und an bald jedem Strandkiosk konnte man Reichskriegsflaggen kaufen.
Ich habe mir schon überlegt, ob das eine durch die englische anstatt amerikanische Besatzung geförderte Erscheinung sein könnte. Ein Zusammenhang erschließt sich mir aber nicht.
Stimmen meine Beobachtungen mit den Erfahrungen anderer überein, sind sie verallgemeinerbar, und wie sind sie gegebenenfalls zu erklären?
Grüße,
Frhr. v. Doppelripp