Mahlzeit,
ich habe eine Verständnislücke entdeckt, die ich gerne schließen würde. Dabei geht es um die Zusammenhänge bei Drehstromtrafos, die ober- und unterspannungsseitig unterschiedlich verschaltet sind.
Nehmen wir als Beispiel mal die häufig bei Ortsnetztrafos anzutreffende Schaltgruppe Dyn5.
Dieselben Phasen sind zwischen Ober- und Unterspannung um jeweils 150° verdreht. Als Vereinfachung sei hier mal das Übersetzungsverhältnis = 1.
Würde man nun unterspannungsseitig den Trafo einphasig auf L1 mit 1 A belasten, in welchen oberspannungsseitigen Leitern flössen dann je wieviel Ampere?
Ich habe mit verschiedenen Ansätzen versucht, die Lösung zu finden, aber kam leider auch auf verschiedene Ergebnisse. Vom Instinkt her hätte ich beim reinen Anblick der physischen Verschaltung behauptet, es fließt nur in zwei Leitern 0,577 A. Mit dem Zeigerbild komme ich aber unter keinen Umständen dahin. Durch die Phasenverschiebung fahre ich mich aber zunehmend in Verwirrung fest und hoffe nun auf einen Denkanstoß eurerseits!
Zusatzfragen:
In einer einseitig gespeisten dreiphasigen Mittelspannungs-Leitung (Resonanz-Sternpunkterdung) passiere ein Leiterseilriss (Beide Riss-Enden ohne Erdberührung). Dahinter seien noch einige Trafostationen mit o. g. Schaltgruppe angeschlossen. Denen fehlt nun oberspannungsseitig eine Phase, sagen wir L2. Was käme dann unterspannungsseitig noch heraus? Eigentlich müsste doch dann eine Phase gegen Erde noch normale Spannungswerte haben. Die beiden anderen wären dann genau mit entgegengesetzter Phase und halbem Betrag. Liege ich da richtig?
Was würde sich daran ändern, wenn das der Einspeisung abgewandte Riss-Ende auf der Erde läge?
MfG,
Marius