Verhalten bei Gewitter in freier Flur?

Hallo,

ich hab zwar ähnliches - wenn auch mit anderen Fragen - schon im Haustierbrett gefragt, aber ohne jeglichen Tipp.

Also, wie soll ich mich bei Gewitter verhalten, im Wald oder an einem Fluss, oder sonstwo, wo ich weit draussen bin.

Da sich hier in NRW aktuell die Gewitter häuften, komme ich ins Nachdenken was ich dann tun soll, wenn ich mich mitten in einem Gebiet befinde, wo der nächste Unterschlupf kilometerweit weg ist? Nur Bäume oder freie Flächen… evtl.Wasser in der Nähe.

Und was ist von der These zu halten, dass Jogger weniger Gefahr ausgesetzt sind, weil sie immer nur ein Bein auf dem Boden haben? Und was ist mit meinem Hund dann?

Es stellt sich ja auch die Frage, wenn ich mich zb hinhocke, oder auf ein Bein stelle, dann mache ich ja meinen Hund auch verrückt *gggg* wenn ich Angst zeige, bzw er es so empfinden könnte, richte ich ja auch wieder Schaden an … langfristig…

Für sachkundige Tipps wirklich dankbar,
Sabine

Hallo,

tatsächlich sind zwei Dinge wichtig:

(1) nicht so hoch herausragen (weil der Körper besser Strom leitet als die Luft und exponierte, hohe Gegenstände daher oft als „Blitzableiter“ dienen) und

(2) nicht so viel Kontakt mit dem Boden haben (zum einen, weil durch diesen Kontakt der Gesamtwiderstand zum Boden sinkt, zum anderen aber auch, weil in der Nähe einschalgende Blitze sich eben auch im Boden ausbreiten.

Folgerung:

Auf freiem Feld Zusammenkauern und Hinhocken. Ob auf einem oder zwei Beinen, macht nicht mehr den Unterschied, aber flach hinlegen ist übertrieben.

Wenn Irgendwo Bäume stehen, dann NICHT unter die Bäume stellen (egal, um welche Bäume es sich handelt). Ob es einen günstigsten Abstand zu Bäumen gibt, weiß ich nicht (es könnte sein, dass die Bäume nahe Blitze von der eigenen Person „ablenken“, allerdings bilden sie auch ein Attraktionspunkt, so dass in deren Nähe auch mehr Blitze einschlagen dürften…).

Besser:

Bei _möglichem_ Gewitter nicht so weit aufs freie Feld. Bei den ersten Anzeichen schnell zurück ins Auto oder Haus.

Ach ja: Und weg vom Wasser. Die Blitzhäufigkeit ist in der Nähe von Gewässern etwas größer. Ob ein kleines Bächlein da schon einen Effekt hat, weiß ich nicht (ich wage es zu bezweifeln; normalerweise Regnet es ja und kleine Rinnsale fließen dann sowieso überall…

Für sachkundige Tipps wirklich dankbar,

Naja, nicht so wirklich sachkundig, aber immerhin ein Tipp.

LG
Jochen

Wenn Irgendwo Bäume stehen, dann NICHT unter die Bäume stellen
(egal, um welche Bäume es sich handelt). Ob es einen
günstigsten Abstand zu Bäumen gibt, weiß ich nicht (es könnte
sein, dass die Bäume nahe Blitze von der eigenen Person
„ablenken“, allerdings bilden sie auch ein Attraktionspunkt,
so dass in deren Nähe auch mehr Blitze einschlagen
dürften…).

Daraus resultiert übrigens der Spruch mit den Eichen und den Buchen. Eichen stehen häufig allein auf weiter Flur und es ist überhaupt nicht ratsam, sich unter einen allein stehenden Baum zu stellen, weil das die Wahrscheinlichkeit eines Treffers erhöht. Buchen wachsen dagegen nur im Wald und da ist die Wahrscheinlichkeit eines Treffers geringer als auf einer freien Fläche.

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Servus,

das halte ich für eine Rationalisierung, die irgendwelche ggf. keltischen oder germanischen Mythen überdeckt. Auf Kalkverwitterung, wo sie sich wohlfühlen, gibt es prächtige Buchen-Solitäre; auf Buntsandsteinverwitterung und saurem Sand, die sie mögen, dicht geschlossene und örtlich fast reine Eichenbestände - ganz abgesehen von den freilich in D nicht gemeinten mediterranen Steineichenwäldern, deren Verbreitung in der hochmittelalterlichen Warmzeit ich nicht kenne.

Schöne Grüße

MM

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Daraus resultiert übrigens der Spruch mit den Eichen und den
Buchen. Eichen stehen häufig allein auf weiter Flur und es ist
überhaupt nicht ratsam, sich unter einen allein stehenden Baum
zu stellen, weil das die Wahrscheinlichkeit eines Treffers
erhöht.

Der Spruch dürfte eher darauf zurückzuführen sein, daß man Eichen einen Blitzschlag schlicht und ergreifend leichter ansieht als Buchen, was auf die Borkenstruktur zurückzuführen ist.

Gruß,
Christian

Hallo Sabine,

Also, wie soll ich mich bei Gewitter verhalten, im Wald oder
an einem Fluss, oder sonstwo, wo ich weit draussen bin.

in einem Wald wirst Du wenige richtig oder falsch machen können.
Generell ist es besser sich hinzuhocken als zu stehen oder zu gehen.
Stichwort beim Gehen ist Schrittspannung
http://de.wikipedia.org/wiki/Schrittspannung
Daher ist es auch nicht gut, sich zu legen, da sich auch hier ein Potential zwischen Kopf und Fuß bilden kann, das tötlich wirken kann.

Da sich hier in NRW aktuell die Gewitter häuften, komme ich
ins Nachdenken was ich dann tun soll, wenn ich mich mitten in
einem Gebiet befinde, wo der nächste Unterschlupf
kilometerweit weg ist? Nur Bäume oder freie Flächen…
evtl.Wasser in der Nähe.

Hocken ist wie gesagt, die am wenigsten gefähliche Position.
Nicht direkt untereinem baum, auch wenn es vielleicht trockener ist :wink:

Das mit den Buchen und Eichen soll wohl Blödsinn sein, wiewohl mir ein Förster mal sagte, daß Eichen wegen ihrer Pfahlwurzeln eher vom Blitz getroffen werden als die eher flachwurzelnden Buchen. Aber deswegen würde ich mich auch nicht unter eine Buche stellen.

Und was ist von der These zu halten, dass Jogger weniger
Gefahr ausgesetzt sind, weil sie immer nur ein Bein auf dem
Boden haben?

Die sind dafür erhabener und so stärker gefährdet, als Hockende.

Und was ist mit meinem Hund dann?

Tja, das kann ein Problem werden. Wenn er sich legt, trifft das für ihn zu, was ich ebenüber Liegende geschrieben habe, aber Hocken kann er sich ja auch.

Es stellt sich ja auch die Frage, wenn ich mich zb hinhocke,
oder auf ein Bein stelle, dann mache ich ja meinen Hund auch
verrückt *gggg* wenn ich Angst zeige, bzw er es so empfinden
könnte, richte ich ja auch wieder Schaden an …
langfristig…

Wenn Dein Hund einigermaßen Vertrauen zu Dir hat, laß ihn neben Dir sitzen und nicht liegen, während Du hockst.

Gandalf

Vielen Dank!
Hallo,
vielen Dank an euch :smile:

Jezt weiß ich endlich wie ich mich verhalten sollte …

Da ich kein Auto habe, bin ich wirklich immer zu Fuß so weit ausserhalb, aber in Zukunft werde ich wohl besser abschätzen können wie ich mich im Ernstfall verhalten sollte.
Eine „rasche Flucht“ gibts ohne Auto nicht, und wenn ich mich auf den Weg mache weiß ich ja nie ob es eine Stunde später ein Gewitter geben könnte :smile:

Vielen Dank und viele Grüße
Sabine

Hallo !

Im Freien auf den Boden hocken. Die Füße schließen und die Arme um die Beine schlingen.
Alle Bäume meiden.

Kauf Dir mal den „Spiegel“ von dieser Woche (26). Dort steht ein großer Bericht drin über Verhaltensweisen.

mfgConrad

Hallo,

noch ein Nachtrag

http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/n…

Gerhard

und wenn ich mich
auf den Weg mache weiß ich ja nie ob es eine Stunde später ein
Gewitter geben könnte :smile:

Hallo Sabine,
auch wenn Starkregen nicht mit Gewitter gleichzusetzen ist, fällt das doch häufig zusammen.
Klicke vor dem Spaziergang auf http://www.wetteronline.de/dldlrad.htm und wähle dein Bundesland. Unter „Loop 90 Minuten“ siehst du dann in 15 Minuten-Schritten, wie sich die Regengebiete bewegt haben. Wenn sich dann so ein violettes Gebiet auf dich zu bewegt, würde ich mit Hund zuhause bleiben, auch wenn gerade noch die Sonne scheint.
Grüße
Ulf

Ergänzung: Grosse Strommasten= Faradaysche Käfige?
Hallo zusammen,
was ich zu diesem Thema schon immer mal wissen wollte:
Sind die grossen, „vierfüssigen“ Hochspannungsmasten nicht Faradaysche Käfige?
wäre man nicht sicher, wenn man sich bei Gewitter darunter stellt? Denn der Blitzschalg sollte doch durch das Metallgerüst ins Fundament geleitet werdne, dass ja recht tief im Boden ist…
(ist sicherlich eher eine theoretishce Frage)

gruessli
yps