Verhalten Hunde

Liebe/-r wer-weiss-was Experte/-in,

Hallo,

Ich habe ein Problem und hoffe das sie mir vieleicht ein paar rat schläge geben können wie man es wieder weg bekommt.

Ich habe einen Weißen Schäferhund, ein Rüde nicht kastriert und 1 Jahr und 3 Monate alt.
Als wir ihn bekommen haben hat alles wunderbar geklappt und er ist super lieb gewesen. Er hat schnell gelernt und auch gehört bis wir ihn abgeben musten aus persönlichen gründen an meine schwieger eltern die auch 2 hunde haben. Eine Schäferhündin und einen Bärnersenn rüde. Die Schäferhündin ist ein wachhund und hat sich so auch auf dem hof verhalten und alles angebellt. Dan haben wir ihn ein halbes jahr nicht gesehen und nicht bei uns gehabt, zwischen durch haben wir ihn vieleicht drei mal kurz gesehen. Eine Zeit lang ging alles richtig gut unser hund und der bärnersenn haben traumhaft mit einander gespielt man konnte sie kaum von ein ander abhalten. als wir dan weg waren fing er an sachen kapput zu machen und zu heulen und und und… er hat uns vermisst, nur ging es leider nicht anders. Nach 6 Monaten haben wir ihn dan entlich wieder geholt. Er hat sich so kein bischen verändert er ist immer noch ein super hund und hört auch und ist verspielt, er tut niemandem was. Keinen Pferden wir haben katzen mit den er schmusst, außer bei anderen hunden wenn wir raus gehen. Wenn uns ein hund entgegen kommt seh ich schon wieder wie der schwanz hoch geht und er anfänkt zu ziehen. Ab ca. 5 m fänkt er dan an zu bellen aber agressiv und zieht und steht nur noch auf zwei beinen. Ich denke das er das von den anderen beiden hunden abgeguckt hat, nur wie bekomme ich das wieder aus ihm heraus?

Ich danke ihnen für ihre zeit und hoffe sie können mir vieleicht ein paar tips geben.

mfg

Schmidt

hallo!

Genau so reagiert leider auch meine Hündin auf andere Hunde, wenn sie an der Leine ist:
ohren und rute aufgestellt, körpergewicht nach vorne verlagert, lefzen aufgepustet und ein
leises grummeln. Dann zieht sie und springt in die Leine. Es hört sich wirklich agressiv an -
aber es ist Frust. Unsere beiden Hunde wissen wie toll es ist mit anderen Hunden zu spielen
aber sie können nicht, weil sie an der leine gefangen sind. Ich wette dein hund bellt nicht,
wenn ihr ohne leine geht? Bei mir ist das so. Soviel zum Verständnis. An einer Lösung
arbeite ich selbst noch, aber ich werde es mit der Theorie von Patricia B McConell
versuchen, die sie in ihrem Buch: alter angeber, erklärt. Dieses Buch kann ich nur
empfehlen.

Viel Glück

franzi

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Moin,

  1. Vorweg, es gibt keine Zaubertricks die da helfen.
  2. Da ich kein Hundepsychologe oder -Trainer bin, kann ich genauso wenig,
    Deinen Hund und Dein Führungverhalten aus der Ferne beurteilen, wie es ein Profi könnte.

Ich habe einen Weißen Schäferhund, ein Rüde nicht kastriert
und 1 Jahr und 3 Monate alt.

  • Er ist jetzt 15Monate alt ?

Als wir ihn bekommen haben hat alles wunderbar geklappt und er
ist super lieb gewesen. Er hat schnell gelernt und auch gehört
bis wir ihn abgeben musten aus persönlichen gründen an meine
schwieger eltern die auch 2 hunde haben. …

  • Also mit etwa 9Monaten habt Ihr ihn abgegeben, richtig ?
  • In der Prägephase und bis er 9Mon. war, hatte er Kontakte zu anderen Hunden ?
  • Gab es andere Hundekontakte wärend der Zeit bei den Schwiegereltern und wie verliefen die?

Nach 6 Monaten haben wir ihn dan entlich wieder geholt.
… außer bei anderen hunden wenn wir raus gehen. Wenn
uns ein hund entgegen kommt seh ich schon wieder wie der
schwanz hoch geht und er anfänkt zu ziehen. Ab ca. 5 m fänkt
er dan an zu bellen aber agressiv und zieht und steht nur noch
auf zwei beinen. Ich denke das er das von den anderen beiden
hunden abgeguckt hat,

Sicher nehmen junge Hunde das Verhalten von Älteren an.

  • Die Frage dabei ist, verhalten sich die Hunde der Schwiegereltern auch so ?

nur wie bekomme ich das wieder aus ihm heraus?

Für mich bleiben hier viele Fragen offen,
deshalb empfehle ich:

Eine gute Hundeschule - Hundetraining, damit Ihr den Hund besser führen könnt in der Öffendlichkeit.
Info dazu gibt es z.B. im Tierheim, Gelbe Seiten + http://www.google.de/

oder mit Hilfe eines Tierpsychologen wie zum Beispiel http://www.ruetters-dogs.de/Ruettersdogs/Standorte

Wer es sich zutraut, kann auch Hilfe aus Büchern bekommen.
Vor allen Dingen, hat es noch nie geschadent, sich „Selbst“, Wissen anzueignen.

* Hundetraining mit Martin Rütter. Individuell - partnerschaftlich - leise - einfach D.O.G.S Kosmos (Franckh-Kosmos)2006, isbn978-3-440-10827-7
* Eine Couch für alle Felle - Probleme im Hundealltag? von Martin Rütter und Bettina Böttinger, Vgs Verlagsgesellschaft 2004, isbn978-3-8025-1606-1
* Eine Couch für alle Felle 2 - Tierische Probleme leicht gelöst von Martin Rütter, Bettina Böttinger, Vgs Verlagsgesellschaft, isbn978-3-8025-1639-9
* Angst bei Hunden. Unsicherheiten erkennen und verstehen - Vertrauen aufbauen" von Martin Rütter und Jeanette Przygoda, Kosmos (Franckh-Kosmos)2006, isbn978-3-440-10828-4
* Hund-Deutsch. Vom Hundeliebhaber zum Hundeversteher von Martin Rütter, Langenscheidt KG 2009, isbn978-3-468-73232-4

mfg

Schmidt

mfg
W.
P.S. Es wäre sehr hilfreich bei Lesen,
wenn Groß- und Kleinschreibung, sowie Rechtschreibung mehr Beachtung bei Dir finden würden.

Guten Tag,
Sie haben ganz recht:Ihr Hund hat sich sein agressives Verhalten Artgenossen gegenüber während des Aufenthalts bei Ihren Eltern angeeignet. Das liegt daran, dass er sozusagen isoliert auf dem Grundstück mit zwei Artgenossen lebte, fremde Hunde in der stadt oder auf dem feld nie/selten traf. Da Ihr Rüde zum Zeitpunkt der abgabe relativ jung war, wären gerade in dieser zeit viele sozialkontakte zu anderen hunden notwendig gewesen. Mit etwas „Arbeit“ lässt sich aber die verlorene Prägezeit nachholen. Am besten sie besuchen mit ihrem Rüde eine Hundeschule oder gehen mal auf einen Hundefreilaufplatz. Auch mit Bekannten, die Hündinnen haben (mit hündinnen ist es auf jeden fall erstmal unkomplizierter als mit rüde-rüde)sollten Sie sich oft zum spazieren gehen verabreden. Entspannen Sie sich, dann klapppt das schon.
Liebe Grüße

Guten Tag „Schmidy“,

zuerst möchte ich darauf hinweisen das eine „Ferndiagnose“ mit einer sehr kurzen Beschreibung und ohne den Hund ‚in Aktion‘ gesehen zu haben sehr schwirig ist.

Ihre Annahme das der Hund sein aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden („nur“ an der Leine??) den anderen Hunden abgeschaut hat kommt nur dann in Frage wenn diese sich wirklich auch dementsprechend verhalten bei Begegnungen, wobei bei mehreren Hunden schnell ein „gemeinsam sind wir stark“ gefühl ausgelöst wird. Leider ist Ihr Hund zu einer Zeit weg gewesen die sehr wichtig sind für seine Entwicklung und in der eben auch vieles Schief gehen kann… jedoch sind Schäferhunde sehr spätreife rassen, was heisst dass Sie erst ab ca. 3 Jahren richtig erwachsen werden. Verhalten das sich bis dahin noch nicht gefestigt hat kann sich also auch wieder ändern - sei dies negativ oder positiv aus Menschlicher Sicht.

Das Problem bei einer Leinenaggression ist das Selbstbelohnende Verhalten, da der „Gegner“ ja immer auf abstand bleibt, oder sich wieder entfernt. Somit hat Ihr Hund aus seiner Sicht jedesmal „gewonnen“.
Somit schlage ich vor es wenn Möglich vorerst gar nicht mehr soweit kommen zu lassen, das heisst frühzeitig eingreifen - als Führer. Denn ein solches Verhalten von so einem grossen Hund ist für das Gegenüber auch nicht angenehm.
Das heisst wenn Möglich keine Hundebegegnungen innerhalb von einem für Ihren Hund erträglichen Rahmen stattfinden lassen in dem Sie einen anderen Weg wählen oder gegebenenfalls umdrehen um einen anderen Weg einzuschlagen. Da sich Ihr Hund an Ihnen orientieren sollte, müssen sie sich auch auf Ihre Körpersprache etwas achten und keines Falls selbst den anderen Hund anstarren oder nervös werden mit dem wissen dass er ja gleich wieder losbellen wird etc. Versuchen sie gelassen zu bleiben und trainieren sie ein alternativ-Verhalten an, dass sich nicht mit dem Bellen und in die Leine Spingen vreinen lässt. Z.B. ins Sitz nehmen und einen Ball zum halten geben, oder Leckerli auf den Boden streuen die in Ablenken. Ich weiss das Schäferhunde schwer mit Futter und teilweise Spielzeug motivierbar sind. Sie kennen Ihren Hund am besten und wissen am ehsten worauf er abfährt. Versuchen Sie zuerst ohne Ablenkung ein gewisses Verhalten mit einem Kommando - Hörzeichen zu verbinden (auf genügend wiederholungen, aber an verschiedenen Plätzen achten, zur Generalisierung, aber es darf ihm nicht langweilig werden sonst sperrt er irgendwann) Dann versuchen sie Schritt für Schritt das Verhalten unter Ablenkung abzurufen, aber bevor der Hund auf die Ablenkung reagiert! Zeigt er das antrainierte Alternativ verhalten nicht, ist der Abstand zum Reiz zu gering. Damit gehen Sie weiter weg und probieren es nochmal. Versuchen Sie möglichst über positive Verstärkung zu arbeiten, denn druck erzeugt meist nur gegendruck.

Bieten Sie dem Hund wenn möglich genügend abwechslung und möglichkeiten für freies Spiel mit anderen, in etwa gleichstarken Hunden um sein Sozialverhalten zu fördern, aber lassen sie ihn nicht mit jedem Hund spielen den er sieht. Bieten sie ihm eine Aufgabe, denn er ist und bleibt ein Gebrauchshund der beschäftigt werden will.

Ich hoffe ich konnte ihnen damit etwas helfen und wünsche viel Erfolg und Geduld beim üben.

mit freundlichen Grüssen

NAH

Hallo Herr/Frau Schmidt,

ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr Hund bei den anderen Hunden gelernt hat, wie ein Rudel funktioniert und sich natürlich auch bestimmte (positive wie negative) Verhaltensmuster abgeguckt hat.
Es ist schwierig so ein Verhalten wieder heraus zu bekommen. Am besten versuchen Sie so gelassen wie möglich zu bleiben und Ihren Hund, sobald der fremde Hund kommt, mit etwas abzulenken.
Vielleicht mit einem Ball oder einem Leckerli - mit irgendetwas, das ihr Hund gern macht.
Anfangs wird das bestimmt nicht immer klappen, aber bleiben Sie am Ball, lenken Sie den Hund ab.

Was passiert denn eigentlich, wenn die Hunde tatsächlich aufeinander treffen? Ist Ihr Hund nur an der Leine aggressiv (Leinenkläffer) oder würde er den fremden Hund tatsächlich angreifen? Können sie den Hund von der Leine lassen? Oder müssen Sie dann Schlimmes befürchten?
Falls Ihr Hund nur einen Leinenkläffer ist, hilft es oft auch, wenn alle Hunde von der Leine abgemacht werden und das Theater löst sich von selbst. Natürlich nur, wenn Sie keinen blutigen Kampf zwischen den Tieren befürchten müssen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein bisschen helfen.

Liebe Grüße,
Snowflake

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