Hallo,
momentan stelle ich mir die Frage wie ein Turbolader genau funktioniert, bzw. wie verhalten sich Turboaufgeladene Motoren im Betrieb richtig?
Konkret geht es um einen Ford Cosworth 2Liter-Motor, Bj. ca. 1990.
Folgendes Verhalten habe ich beobachtet:
Die Ladedruckanzeige zeigt im Leerlauf -0,7bar. Beim gasgeben im Stand (von 1000 auf ca. 2500U/min) steigt der Ladedruck auf bis zu 0 bar.
Sobald die vorgegebene Drehzahl erreicht ist sinkt der Druck wieder auf -0,7bar.
Im Betrieb ergibt sich folgendes Verhalten:
Beim beschleunigen steigt der Ladedruck von -0,7 auf bis zu +0,8bar (lt. Handbuch sind 0,7-0,9 bar Ladedruck ok).
Sobald man den Fuß nur leicht vom Gas nimmt spricht sofort das
PopOff-Ventil an und lässt den kompletten Ladedruck entweichen (hört man deutlich).
Fährt man dann ganz gemütlich mit gleichbleibender Drehzahl bleibt auch der Druck bei -0,7 bis -0,5 bar stehen.
Sobald man wieder aufs Gas tritt ist der Druck relativ schnell wieder da (Zeitspanne bis der Druck aufgebaut ist wird aber länger, je höher die Geschwindigkeit ist).
Fährt man mit konstanter Drehzahl, z.B. 2500U/min und tritt leicht aufs Gas, steigt die Drehzahl und der Ladedruck steigt auch (z.B. von -0,7 auf 0 bar). Wenn man die jetzt erreichte Drehzahl hält, ohne dabei vom Gas zu gehen, bleibt auch der Ladedruck konstant auf dem Wert stehen, den er bis dahin erreicht hat. Sobald man aber nur ganz leicht das Gas weg nimmt spricht eben sofort das PopOff-Ventil an.
Nun zur eigentlichen Frage: ist dieses Verhalten normal oder stimmt hier was nicht, bzw. wie sollte es richtig sein?
So wie ich das bisher verstanden hab sollte der Turbomotor kontinuierlich Ladedruck bereitstellen und ein Überdruckventil sollte erst ansprechen wenn der Ladedruck zu hoch wird.
In meinem Fall sieht es aber so aus als ob der Motor, sobald man den Fuß vom Gas nimmt, als Saugmotor arbeitet?
Falls ich mit meiner Vermutung recht habe, weiß einer wo der Fehler liegen könnte?
Warum spricht dieses PopOff-Ventil sofort an wenn man vom Gas geht?
Evtl. sollte noch erwähnt werden das der Motor in einem SuperSeven-Bausatzauto verbaut ist und die Elektrik, wie so oft, stiefmütterlich behandelt wurde.
Habe die Verkabelung soweit aber überarbeitet und die notwendigen Sensoren fürs Motormanagement nach Anleitung durchgemessen.
Bin für jeden Tipp dankbar.
Gruß raicer