Hallo,
Erstmal: Danke, dass du dir ein Tier aus dem Tierheim geholt hast.
wir (mein Partner und ich) haben nun seit knapp 5 Wochen einen
7 Jahre alten Wohnungskater aus dem Tierheim geholt, in dem er
4 Monate lang gewesen ist. Abgegeben wurde er nur, weil seine
5 Wochen ist für eine Katze eine sehr kurze Zeit, ihr braucht mehr Geduld.
Ich habe ihn mir im Tierheim angeschaut und mit nach Hause
genommen. Mein Partner kam erst ca. 5 Stunden später nach
Hause. Die darauffolgenden 3 Wochen war ich (wg. Urlaub) fast
durchgängig daheim und der Kater hat sehr schnell Vertrauen zu
mir aufgebaut. Er fordert Streicheleinheiten bei mir ein,
kommt wenn ich ihn rufe, folgt mir in die verschiedenen Zimmer
und kuschelt sich nachts an mich. So weit so gut!
Das ist doch schön!
Punkt angekommen, dass mein Partner die Geduld verliehrt und
sich von ihm „entfernt“. Ich brauche daher dringend Tipps. Ist
diese Beziehung zwischen den beiden nun endgültig? Kann es
daran liegen, dass ich ihn allein aus dem Tierheim geholt
habe? (Misshandelt wurde er vom Vorbesitzer laut Tierheim
nicht). Oder liegt es daran, dass ich so lange tagsüber allein
bei ihm war? Bitte helft uns, ich will den Kleinen nämlich
nicht weggeben müssen! Danke!
Also, das einzige was mir jetzt einfällt ist, dass der Kater offensichtlich Angst vor deinem Partner hat.
Hat er eine lautere Stimme als du?
Bewegt er sich hektischer, ruckartiger als du?
Er soll weiterhin füttern, ohne allerdings zu versuchen den Kater anzufassen.
Am besten sagt er nichts und macht nichts, außer ihm den Napf hinzustellen.
Wenn der Kater nicht mehr abhaut, kann man ihm noch Leckerli geben und ihn laaaangsaaam an sich gewöhnen indem er mit ihm bisschen redet ect.!
Darauf achten, dass er immer mit ruhiger Stimme mit ihm redet. Immer schön leise. Katzen lieben leise Töne!
Er wird irgendwann erkennen, dass von deinem Freund keine Gefahr mehr ausgeht.
Er muss nicht vorher misshandelt worden sein. Es reicht bereits, wenn er beim ersten Kontakt mit deinem Freund sich erschreckt hat!
Wer Katzen hält, muss das Wort „Geduld“ sehr verinnerlichen!!
Ohne Geduld läuft nichts!
Setzt euch doch abends gemeinsam auf die Couch, dicht neben einander, so dass Katerchen, wenn er mit dir kuscheln will, automatisch in der Nähe des Freundes ist. Dein Freund soll ihn bitte nicht beachten und auf seine eigenen Bewegungen achten. Mit Bewegungen muss man bei Katzen auch durchaus vorsichtig sein.
Hast du mal Katzen beobachtet, wenn sie sich irgendwo auf der Straße begegnen und sich nicht kennen? Sie bewegen sich in Zeitlupentempo um jede Form von Aggression zu vermeiden.
Wenn Katerchen mal da sitzt und deinen Freund anguckt, soll er ihm zublinzeln. (Bedeutet in der Katzensprache: „ich bin in freundschaftlicher Absicht hier“, „ich mag dich“ oder auch „ich bin nicht gefährlich“)
Mit einem Auge blinzeln ängstliche Katzen, mit beiden blinzeln sie, wenn sie keine Angst vor ihrem Gegenüber haben.
Katzen haben eine sehr subtile Sprache.
Es gibt viele gute Bücher dazu. Vielleicht kann man sich eins besorgen und lesen.
Du wirst erstaunt sein, was für zauberhafte Geschöpfe Katzen sind!
Ich wünsche euch ein schönes Leben mit eurem neuen Katerchen (der bald Herr und Meister im Haus sein wird
).
Liebe Grüße
Ayse