Verhütung im Mittelalter?

Wie ich gelesen habe, soll es doch im Mittelalter die Keuschheitsgürtel für edle Damen gegeben haben. Gab es sowas auch für edle Herren und wenn ja wie funktionierten die?
Hat einer von Euch schlauen Leut Ahnung?

Wie ich gelesen habe, soll es doch im Mittelalter die
Keuschheitsgürtel für edle Damen gegeben haben. Gab es sowas
auch für edle Herren und wenn ja wie funktionierten die?
Hat einer von Euch schlauen Leut Ahnung?

Hallo !

Deine Frage ist doch sicher falsch gestellt! Meinst Du wirklich das Gegestück des Keuschheitsgürtels?? Das wäre dann ebenfalls ein Keuschheitsgürtel und die Frau hätte den Schlüssel!

Du meinst aber sicher Verhütungsmittel!! Dazu nahm man den Naturdarm eines Tieres.

Das Reiten wäre den edlen Herren mit einem Keuschheitsgürtel sicher sehr schwer gefallen, und an dieser Stelle meine ich wirklich Pferde.
Gruß
Michael

Wie ich gelesen habe,

Man liest so vieles. Aber die Keuschheitsgürtel gehören, wie das „Ius primae noctis“, zu den nachträglichen Erfindungen der Neuzeit über das „finstere Mittelalter“.

Fritz

Hallo !

Der Keuschheitsgürtel ist nachgewiesen und d a r g e s t e l l t
im Kyeser-Codex von 1405 (Göttinger Uni-Bibliothek), dem zufolge er von Florentinerinnen getragen wurde.
Gruß Werner

Und?
Wenn einige Florentinerinnen am Ende des Mittelalters (1405) tatsächlich sowas getragen haben sollten, kann man dann sagen, dass es im MA üblich war, Keuschheitsgürtel zu tragen?

Gruß Fritz

Sprich Kondom …
Die Dinger gab es damals schon. Angefangen hat dies sicherlich mit dem gestrickten Exemplar (???), aber sicher sind die Teile aus Leder oder eben aus Tierdärmen hergestellt worden. Wie das dann angenehm sein soll, ist nicht Darstellung dieses Brettes :wink:

Aber auch Verhütung mit Hilfe von Kräutern oder Mitteln zum Einnehmen war sicher möglich. Mit Sicherheit aber nicht so sicher wie heute.

Der Keuschheitsgürtel war nur Schein, denn welche Frau wartet Monate keusch auf ihren Ritter, zum Glück hatte damals der Schmied immer einen Nachschlüssel parat …

Gruß, André

Keuschheitsgürtel
Ich habe schon eine bessere Quelle gelesen, die die Nachweise für diesen Nonsens gänzlich als Fabeln und „nasse Träume“ erwies.
Diese hier weist nur auf die Möglichkeit der Unwahrheit dieser Geschichten hin. Wenn man aber nachsieht, welche Quellen ihre Existenz glauben, bedarf es keiner weiteren Beweise.

Gehört eben ins „Lexikon gern geglaubter Irrtümer“!

Man muss nicht alles lesen, was nun folgt.
Fritz

_Der Papiertiger: Keuschheitsgürtel

Spezieller Gürtel, durch den der Träger / die Trägerin am Geschlechtsverkehr gehindert werden soll. Die historische Verbreitung und Anwendung von Keuschheitsgürteln ist umstritten. Während einige Quellen ihr Auftreten bis nach Ägypten zurückverfolgen, gibt es inzwischen auch Behauptungen, dass Keuschheitsgürtel eine Erfindung des viktorianischen Zeitalters und die angeblich älteren Exemplare allesamt Fälschungen seien. In angelsächsischen Ländern wird die Zeit der Kreuzzüge als die der größten Verbreitung gesehen. Umstritten ist auch, in wie weit der K. zum Schutz gegen Vergewaltigungen anstatt zur Verhinderung des Ehebruchs dienen sollte.
Für Sadomasochisten besteht die Faszination eines K in der totalen Kontrolle einer Person über die Sexualität einer anderen.
Der Grundaufbau des Ks muß die Geschlechtsorgane abdecken, dabei aber Öffnungen für die Notdurft lassen. Grundproblem ist immer die Hygiene. Längeres Tragen eines K kann Infektionen, Wundreiben etc. verursachen. Bei starren, gebogenen K ist auch fraglich, inwieweit unwillkürliche Erektionen nicht zu einer Schädigung der Schwellkörper führen können, wenn diese K über längere Zeit getragen werden. Die zweite Herausforderung ist „Einbruchssicherheit“. Sowohl bei den Modellen für Frauen als auch für Männer ist nicht immer sichergestellt, dass der Bottom nicht seitlich am K vorbei die Genitalien doch stimulieren kann. Bei vielen Frauen kann der K seinen Zweck nur begrenzt erfüllen, da sie auch auf andere Art als durch klitoral/vaginale Stimulation zum Orgasmus gelangen können.
K müssen immer „eingetragen“, häufig auch im Detail an die Anatomie des Trägers angepasst werden.
Historische oder angeblich historische Ks waren aus Eisen, teilweise mit Leder gepolstert, moderne Varianten sind meist aus Stahl, mit Gummi oder Lederpolstern überzogen. Diese Spielvarianten können (1996) zwischen DM 800 und DM 2000 kosten. Varianten, die wirklich zum längeren Tragen gedacht sind, werden aus Glasfaserverbundmaterial mit antibakterieller Siliconbeschichtung hergestellt. Durch ihr geringeres Gewicht sind sie auch besser unter Kleidung zu tragen als Metallmodelle, und durch die Massenanfertigung auch billiger: (1996) DM 350 für Frauen, DM 500 für Männer. Inzwischen gibt es für Männer auch aus Plexiglas in der Art eines Käfig gefertigte Leichtmodelle._

Hallo Fritz,

ich zitiere mal einen Auszug aus einer Infosite:

„Die früheste Darstellung eines Keuschheitsgürtels stammt aus dem Jahr 1405. Einige Quellen sagen, ein Italiener in Padua habe 1395 den ersten Gürtel gefertigt. Keuschheitsgürtel fanden bis ins 17. Jahrhundert Anwendung, das letzte Patent in Deutschland stammt aus dem Jahr 1903. Heute finden sich Keuschheitsgürtel (dann vielfach aus Leder) oft bei SM-Liebhabern als „Spielzeug“.“

In Reich der Legenden dürfte der KHG wohl eher nicht gehören…

CIAo

In Reich der Legenden dürfte der KHG wohl eher nicht gehören…

Hi Hafenmaus!
Ich sagte, ins Reich der Legenden übers Mittelalter! (Siehe meine erste Äußerung.)

Padua 1395, Florenz 1405, das ist kein Mittelalter mehr. Das ist Präkapitalismus, Frühneuzeit, anfangendes Bürgertum, städtische Kultur, egal, wie mans nennt, aber kein Mittelalter.
Was später war und heute ist, ist auch eine andere Sache.

Gruß Fritz

Moin,

das Spätmittelalter reicht so vom 13. bis ins 15. Jahrhundert hinein. Die volle Entfaltung des Bürgertums kam etwa zum Ende des Spätmittelalters. Daher würde ich sagen, der Keuschheitsgürtel gehört doch noch grad so ins Mittelalter.

:wink:

CIAo

Man muß auch nicht alles glauben, was in schnell geschriebenen Büchern steht, mit denen noch schneller die müde Mark verdient werden soll.
Wenn es Abbildungen aus dem 15. Jahrhundert gibt, kann an der Existenz nicht gezweifelt werden.
Das einzig Falsche an der Sache ist, das der Gürtel eine Erfindung der Kreuzzüge ist.

Schulmeister, sei doch nicht so kleinlich!!
Es geht dem Fragesteller doch nur um die Existenz des Gürtels. Außerdem erkennst Du doch an der Fragestellung, daß ihm eigentlich gar nicht so richtig klar ist, wozu der überhaupt getragen wurde. Verhütung Kinder zu kriegen oder Verhütung Fremd zu gehen!
Also etwas Nachsicht bitte!!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Werner!

Das einzig Falsche an der Sache ist, das der Gürtel eine
Erfindung der Kreuzzüge ist.

That ´s what I said!
Fritz

Der Schulmeister
wird sich bemühen. Versprochen!
Fritz Schulmeister

Es gab keine Keuschheitsgürtel
Leider muss ich desillusionieren: Der Keuschheitsgürtel wurde bis auf ganz wenige Fälle niemals angewndet, er war auf gar keinen Fall ein gängiges Treueinstrument. Stellt euch mal vor, wie so ein Ding nach einem oder 2 Monaten scheuern würde…