Hallo!
Nun war ich der Meinung, dass die Maklerprovision alleine der
Käufer trägt.
Nein, in Bayern ist eine geteilte Provision branchenüblich.
Gibt es eine Möglichkeit ein Haus kostenfrei für den Verkäufer
zu verkaufen
Theoretisch könntet man die gesamte Provision dem Käufer aufbürden - ihr tut euch damit aber keinen Gefallen.
Unterm Strich ist die Provision nämlich immer ein Teil der Kaufsumme. Wer 500 000 Euro für ein Haus ausgeben kann, wird nicht mehr als 500 000 Euro für ein Haus ausgeben - ganz egal, ob das nun 470 000 + 30 000 Euro Provision ist oder 485 000 + 15 000 Euro Provision oder 500 000 + 0 Euro Provision sind.
Umgekehrt gilt aber auch: Wenn ihr 470 000 für euer Haus haben wollt, kann es euch (relativ*) egal sein, ob ihr 470 000 bekommt, 485 000 (und davon 15 000 an den Makler abgebt) oder 500 000 (und davon 30 000 usw.)
Den wenigsten Käufern ist das allerdings bewusst - deswegen möchten Käufer am liebsten provisionsfrei kaufen, auch wenn unterm Strich (fast*) das gleiche herauskommt. Ein Haus mit einer alleinigen Käuferprovision dürfte in Bayern deswegen kaum verkäuflich sein.
Den wenigsten Veräufern ist das allerdings bewusst - sonst würde es mehr Verkäufer geben, die die gesamte Provision übernehmen. Ein besseres Verkaufsargument gibt es gegenüber Privatkäufern kaum. 
Ich möchte fast sagen: Die meisten Leute kaufen lieber für 500 000 (und freuen sich über die „gesparte“ Maklerprovision) als daß sie ein ein gleichwertiges Haus für 460 000 und 30 000 Euro Provision erstehen. Es gibt mE kaum etwas Irrationaleres als die öffentliche Meinung über Maklerprovisionen.
* relativ/fast deswegen: Es ändert sich etwas an der Berechnung der Grunderwerbsteuer und der Notarkosten. Das macht aber insgesamt dann nur etwa ein 1/1000 der Verkaufsumme aus, als ein paar hundert Euro. Peanuts, wenn es um ein großes Geschäft geht.
Gruß,
Max