Auch umgekehrt
Vielleicht kennt ihr das auch, dass man die Vergangenheit übertrieben positiv verklärt.
Es gibt auch den umgekehrten Fall.
Generell würde ich darauf tippen, dass das Gehirn Besseres zu tun hat als jede Sekunde der Vergangenheit zu speichern und daher zwischen „Schlüsselereignissen“ eigentlich nur dicke Lücken klaffen. Die werden beim direkten Zugriff einfach interpoliert, und wenn eine Interpolation zwischen zwei positiven Ereignissen stattfindet, dann ist der Trend positiv „war alles schön“.
Interpoliert man jedoch zwischen zwei negativen Ereignissen, dann ist der Trend negativ „Boah… war das übel damals“.
Da mit positiven Ereignissen jedoch auch positive physikalische Funktionen (zB. Pheromonausschüttung) verbunden sind, die eine Art Suchtwirkung haben, wünscht man sich den positiven Effekt noch einmal herbei (Suchtmoment).
Bei negativen Ereignissen werden aber eher streßbezogene Hormone ausgeschüttet, welche keine Suchtwirkung haben sondern eine im Ruhezustand eher unerwünschte Funktion bewirken, so dass man sich den negativen Zustand nicht noch einmal herbeisehnt.
Das wäre so meine Spekulation.
Sei es ein vergangener Urlaub oder eine Beziehung, die zu Ende ist:
Bei vergangenen Beziehungen ist es sowieso eine Geschichte für sich, denn bis man tatsächlich „abgeschlossen“ hat, ist es rein physiologisch nichts Anderes als ein Sucht/Entzug Prozess.
Ist das Eurer Meinung nach ein allgemeines psychologisches Problem oder ist das ganze eher typabhängig?
Physiologisch bedingt und damit „menschlich“, wäre meine These.
Gruß,
Michael