Hallo,
man würde den Oberkörper des Betroffenen, wenn die Kreislaufverhältnisse das zulassen (d.h. Blutdruck ausreichend, um das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen), etwas erhöht lagern, einen Tupfer auf die Wunde legen und mit den Fingern nach dorsal drücken, also punktuell Druck von oben gerade nach unten ausüben. Die Luftröhre wäre durch den Druck nicht betroffen.
Bei venösen Verletzungen im Halsbereich würde man das etwas anders handhaben.
Je nach Patientenzustand würde man dann die Vitalfunktionen überwachen, ggf. - wenn das nicht zu Zeitverzug führt - wenigstens zwei große Nadeln legen und darüber Flüssigkeit intravenös verabreichen, um den Blutverlust ein klein wenig zu kompensieren, Sauerstoff verabreichen, Blut abnehmen, damit die aufnehmende Klinik schnellstmöglich Blutproben abgleichen und Blutkonserven bereitmachen kann (für dich als Zeugen Jehovas sicherlich nicht uninteressant), das OP-Team bestellen und dann so schnell es geht ins Krankenhaus, da nur der Chirurg die kausale Therapie (die verletzte Arterie wieder zunähen) einleiten kann.
Gefäßklemmen sind unüblich im Rettungsdienst und wären - wie bereits von Vorpostern gesagt - nicht sinnvoll, da man das Gefäß angesichts der großen Mengen Blut höchstwahrscheinlich nicht finden würde.
Ist aber schon eher eine potentiell tödliche Verletzung…
Gruß
Liete