Hallo, Lars Aake,
nach dem 1. NEWTONschen Gesetz bewegt sich ein Körper geradlinig gleichförmig (Betrag und Richtung des Geschwindigkeitsvektors sind konstant), so lange auf ihn keine äußeren Kräfte einwirken.
Deine Voraussetzung,: “Es herrschen keine Kräfte und Anziehungen
durch andere Planeten etc. …“ist allerdings im Weltraum nicht allgemein voraussetzbar. Wir wollen sie dennoch mal als vernachlässigbar klein annehmen.
Dann heißt: “Vom Gas runter gehen…,“ nichts weiter als daß man bislang „Gas gegeben“ hat, also eine Kraft (z.B. durch Raketenantrieb) auf den In Frage kommenden Körper (z.B. ein Raumschiff) einwirken ließ, der diesen beschleunigte (also zumindest den Betrag, allgemein auch die Richtung des Geschwindigkeitsvektors änderte). „Vom Gas gehen…“ heißt dann, diese Kraft wirkt nun nicht länger. Dann müßte sich der Körper unter oben gemachter Vernachlässigung der Anziehung anderer Himmelskörper geradlinig gleichförmig (d.h. mit gleichbleibender Geschwindigkeit) bewegen.
Im realem Fall, unter dem Einfluß der Anziehungskraft eines nahegelegenen Himmelskörpers (im konkreten Fall der Sonne) bewegen sich antriebslose Objekte (Planeten, Planetoiden, Kometen, Satelliten) auf elliptischen, parabolischen oder hyperbolischen Bahnen. Insbesondere für um die Sonne umlaufende Objekte gelten die KEPLERschen Gesetze. Nach denen hängt der Betrag deren Geschwindigkeit vom Abstand zum Zentralgestirn derart ab, daß der Betrag der Geschwindigkeit im Perihel (sonnennähester Punkt) am größten, im Aphel (sonnenfernster Punkt) am kleinsten ist. (Drehimpulserhaltungssatz, Flächensatz).
Im ferneren Weltraum, wo sich die Gravitationsfelder mehrerer Zentralgestirne überlagern, sind die Verhältnisse komplizierter. Immerhin gibt es dort aber Flächen konstanten Potentials (Äquipotentialflächen), auf denen sich antriebslose Objekte mit konstanten Geschwindigkeitsbetrag bewegen können, die Richtung des Geschwindigkeitsvektors würde sich dabei aber dennoch ändern, da diese Flächen beliebig gekrümmt sein, also keinesfalls ebene Flächen sein können.
Für den Fall, daß sich Objekte mit Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegen, müßte man noch die Gesetze der Relativitätstheorie berücksichtigen. Dieser Geschwindigkeitsbereich kommt allerdings bei der Himmelsmechanik natürlicher astronomischer Objekte nicht vor. Ob bei künstlichen Objekten (Satelliten mit Antrieb, der Geschwindigkeiten nahe c ermöglichen könnte, z.B. Ionenstrahlantriebe) in Bereichen nahe der Lichtgeschwindigkeit andere als die oben dargestellten Ergebnisse möglich wären habe ich nicht untersucht. Nach erster grober Einschätzung erwarte ich aber hier keine wesentlich neuen (oder andere) Ergebnisse.
Sollte es Rückfragen (oder Widersprüche) geben, dann kontaktiere mich bitte unter [email protected].
Ich hoffe, Deine Frage hinreichend beantwortet zu haben.
Tschüß Horst.