Verliert man im Weltraum an geschwindigkeit?!?

Hallo liebe Astrophysiker!

Folgende Frage…

Wir sind im Weltraum.Es herrschen keine Kräfte und Anziehungen durch andere Planeten etc…

Wenn ich nun mit einem Raumschiff mit geschwindigkeit X fliege und mit „Gas“ runter gehe…bleibt dann meine Geschwindigkeit konstant oder geht diese (irgendwann) verloren oder wird langsamer.

Auf meiner Arbeitsstelle gehen die interessantesten Theorien über dieses Thema herum.

Hallo Lars-Aake!

Es ist im Weltall tatsächlich so, dass man, rein theoretisch, keine Geschwindigkeit verliert wenn man den Schub verringert oder ganz abstellt. Da im Gegensatz zur Erde im Weltraum kein Luftwiderstand herrscht bleibt die Geschwindigkeit konstant. Jedoch kann man bei den Raumsonden Voyager 1 & 2 seit längerem beobachten, dass diese immer langsamer werden, obwohl sie das nicht sollten. Experten sprechen daher, um diese Wissenslücke über das Universum auszufüllen. von dunkler Materie, die diese Sonden abbremst.

Dass diese dunkle Materie existiert ist nicht bestätigt, doch man rechnet damit. Wenn sie tatsächlich existiert macht sie 70% der Masse unseres Raumes aus. Das ist schon beeindruckend.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

LG
Marcel

Guten Tag,

Der Weltraum ist angefüllt mit Materie, flüchtige Gase sowie mit verschiedenen Energieformen, welche auf Masse einwirken und damit abbremsen können. So ist zum Beispiel bekannt, dass Photonen Masse Anschieben können, oder das Gravitationskräfte eine Masse positiv oder negativ beschleunigen können.

Dass zum Beispiel die Voyager-Sonde langsamer wird, kann an den Gravitationskräften unseres Sonnensystems liegen. Die sind zwar außerhalb unseres Sonnensystems verschwindend gering, aber nicht aufgehoben. Wenn sie noch etwas weiter fliegt, wird sie in den Gravitationssog eines anderen Systems geraten und wieder beschleunigen.

Am Ende wird jede Masse und jede Energieform im Weltall mit der Zeit seine Flugbahn verändern und, so behaupte ich, langsamer - bis zu dem Punkt, wo sie wieder beschleunigt, um zu der nächst größeren Masse zu fliegen.

Hallo, Lars Aake,

nach dem 1. NEWTONschen Gesetz bewegt sich ein Körper geradlinig gleichförmig (Betrag und Richtung des Geschwindigkeitsvektors sind konstant), so lange auf ihn keine äußeren Kräfte einwirken.
Deine Voraussetzung,: “Es herrschen keine Kräfte und Anziehungen
durch andere Planeten etc. …“ist allerdings im Weltraum nicht allgemein voraussetzbar. Wir wollen sie dennoch mal als vernachlässigbar klein annehmen.
Dann heißt: “Vom Gas runter gehen…,“ nichts weiter als daß man bislang „Gas gegeben“ hat, also eine Kraft (z.B. durch Raketenantrieb) auf den In Frage kommenden Körper (z.B. ein Raumschiff) einwirken ließ, der diesen beschleunigte (also zumindest den Betrag, allgemein auch die Richtung des Geschwindigkeitsvektors änderte). „Vom Gas gehen…“ heißt dann, diese Kraft wirkt nun nicht länger. Dann müßte sich der Körper unter oben gemachter Vernachlässigung der Anziehung anderer Himmelskörper geradlinig gleichförmig (d.h. mit gleichbleibender Geschwindigkeit) bewegen.
Im realem Fall, unter dem Einfluß der Anziehungskraft eines nahegelegenen Himmelskörpers (im konkreten Fall der Sonne) bewegen sich antriebslose Objekte (Planeten, Planetoiden, Kometen, Satelliten) auf elliptischen, parabolischen oder hyperbolischen Bahnen. Insbesondere für um die Sonne umlaufende Objekte gelten die KEPLERschen Gesetze. Nach denen hängt der Betrag deren Geschwindigkeit vom Abstand zum Zentralgestirn derart ab, daß der Betrag der Geschwindigkeit im Perihel (sonnennähester Punkt) am größten, im Aphel (sonnenfernster Punkt) am kleinsten ist. (Drehimpulserhaltungssatz, Flächensatz).
Im ferneren Weltraum, wo sich die Gravitationsfelder mehrerer Zentralgestirne überlagern, sind die Verhältnisse komplizierter. Immerhin gibt es dort aber Flächen konstanten Potentials (Äquipotentialflächen), auf denen sich antriebslose Objekte mit konstanten Geschwindigkeitsbetrag bewegen können, die Richtung des Geschwindigkeitsvektors würde sich dabei aber dennoch ändern, da diese Flächen beliebig gekrümmt sein, also keinesfalls ebene Flächen sein können.
Für den Fall, daß sich Objekte mit Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegen, müßte man noch die Gesetze der Relativitätstheorie berücksichtigen. Dieser Geschwindigkeitsbereich kommt allerdings bei der Himmelsmechanik natürlicher astronomischer Objekte nicht vor. Ob bei künstlichen Objekten (Satelliten mit Antrieb, der Geschwindigkeiten nahe c ermöglichen könnte, z.B. Ionenstrahlantriebe) in Bereichen nahe der Lichtgeschwindigkeit andere als die oben dargestellten Ergebnisse möglich wären habe ich nicht untersucht. Nach erster grober Einschätzung erwarte ich aber hier keine wesentlich neuen (oder andere) Ergebnisse.
Sollte es Rückfragen (oder Widersprüche) geben, dann kontaktiere mich bitte unter [email protected].
Ich hoffe, Deine Frage hinreichend beantwortet zu haben.
Tschüß Horst.

Generell gilt „Nein“

Man geht davon aus, dass der Weltraum frei von Reibung und Kräften ist. Daher sollte ein Objekt immer die gleiche Richtung und Geschwindigkeit beibehalten die er zu Beginn hatte.

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Im Weltraum sind dennoch einige Parametervorhanden die durchaus die Geschwindigkeit und die Richtung beeinflussen können.

  • Gravitationseinwirkung von anderen Objekten

* Planet
* Meteoriten
* usw.

je nach dem wie diese Objekte angeflogen werden, kann
die Geschwindigkeit zu- oder abnehmen. (Fly-By-verfahren: http://de.wikipedia.org/wiki/Fly-by-Anomalie)

*** hier spreche ich von den Sonden Voyager I und II die in den 70ger in den Weltraum gestartet sind. Man stellte fest, dass die Geschwindigkeit der Sonden ganz klein wenig abnimmt.)
http://www.faz.net/s/Rub163D8A6908014952B0FB3DB178F3…

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Die Antwort geht also eher in die Richtung „ja sie ändert sich“. Das Objekt unterliegt immer Parametern bei dem sich die Ausgangsgeschwindigkeit ändert. Wie sie sich verändert hängt von den Bedingungen ab.

Korrektur:

Ich schrieb Voyager-Sonden.

Meinte aber Pionier-Sonden.

***hier der entsprechende Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pioneer-Anomalie