Hallo,
sorry das war nur als Hintergrundinfo gedacht, über den weiteren Verlauf kann man daraus allein keine Schlüsse ziehen. Ich bin kein Fachmann, sondern kann dir nur wiedergeben was mir von einem Solchen dazu einmal erklärt wurde. Ich hoffe ich mache aus der Erinnerung nun nichts falsch:
Meistens versucht man in der Therapie - sofern nicht durch z. B. eine bestehende Mittelohrentzündung oder eine Blutsenkung ein Hinweis auf eine Infektion besteht oder etwa eine Apoplexie als Ursache gefunden wird - das Gleichgewichtsorgan ähnlich wie einen Hörsturz mit druchblutungsfördernden Mitteln wieder „zum Laufen“ zu bringen. Dies gelingt entweder in den ersten Tagen nach dem Verlust desselben oder es bleibt mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgefallen.
Ich vermute soweit bist du, dass die Ärzte die Chance auf eine Reaktivierung aufgegeben haben?!
Dann darfst du zuversichtlich sein, dass dein Gehirn (übrgigens nicht zuerst das Kleinhirn) sich auf die nun ungleichmäßigen Lageinformationen umstellt.
Die fehlenden Informationen von Links interpretiert es zur Zeit als Bewegung, was dir Schwindel verursacht und Bewegungsstörungen, weil ständig motorische Ausgleichsautomatismen (nun im Kleinhirn) für die scheinbare Bewegung aufgerufen werden.
Für das Gehirn sieht es so aus, dass die Informationen der übrigen Sinne, vor allem der Augen, und die des Gleichgewichtsorganes nicht übereinstimmen, das wird mit der Alarmmeldung Übelkeit beantwortet, weil sowas normalerweise nur Auftritt, wenn man sich vergiftet hat also will dein Körper das vermeintliche Gift rauswerfen.
Nach einiger Zeit merkt das Gehirn aber wo das Problem eigentlich liegt und lernt die einseitigen Informationen des verbliebenen Gleichgewichtsorganes anders zu interpretieren.
Diese Umstellung kann leider Wochen bis Monate dauern und es kann auch eine Empfindlichkeit z. B. für Reisekrankheit oder leichtere Desorientierung bei schnellen Bewegungen zurückbleiben. Der Verlauf ist aber hoch individuell. Soll heißen es kann auch sein, dass nächste Woche alles Folgenlos abgeklungen ist. In den seltensten Fällen - und das auch eher bei hoch betagten Menschen - bilden sich die Symptome nicht weitgehend zurück.
Spezielle Therapien gibt es soweit ich weiß nicht. Das ist einfach ein Lernprozess den das Gehirn während der alltäglichen „Arbeit“ durchläuft. Falsch wäre es sich nur noch hinzulegen - aber wer könnte sich das schon erlauben. Das Gehirn mit massiven Bewegungsinformationen zu überlasten, ist aber auch kaum förderlich.
Ich hoffe ich habe dir nun nichts überholtes erzählt und dir ein wenig mehr Mut machen können. Es ist letztlich einfach eine Frage der Zeit. Allerdings vermute ich, dass dein Arzt dir das alles auch schon so oder so ähnlich erzählt hat.
Gruß
Werner