kürzlich bin ich umgezogen. In meiner neuen Wohnung fiel mir alsbald ein Vogel auf, der offensichtlich schwer vorhatte mich zu besuchen und an verschiedenen Fenstern immer wieder gegen die Scheibe flog.
Allerdings nicht versehentlich mit Wucht, sondern flatternd und mit dem Schnabel „anklopfend“.
Den Vogel habe ich inzwischen als Buchfinken klassifiziert. Der Knabe (es ist ein er) spinnt anscheinend gewaltig. Er fliegt jeden Morgen gegen mein Badezimmerfenster und pickt und klopft dort mit dem Schnabel an. Das ganze Fenster ist schon „gesprenkelt“.
Seit ich ihm dieses Hobby verwehre, indem ich die Rollade herunterlasse, klopft er an ein Flurfenster.
Weder sind die Fenster bemoost oder sonstwie mit Ablagerungen versehen, noch sind Insekten dort zu erkennen die den Vogel anziehen könnten. Da er auch Fenster gepickt, die außerhalb meiner Wohnung liegen, erscheint es nicht wahrscheinlich, dass er mal gefüttert wurde.
Hat jemand so was schon einmal gehört, gibt es eine Erklärung?
Hallo, Nita,
der Bruder Deines Buchfinken wohnt offenbar bei uns.
Der macht das nämlich genauso. Die Fenster unseres Windfangs sind schon richtig verschmiert.
Es ist offenbar so, wie Conrad schreibt. Der Vogel sieht sich im Fenster und vermutet einen Konkurrenten. Das arme Vieh ist derart triebgesteuert, dass er es selbst nach zahlreichen Kollisionen noch nicht gerafft hat. Manchmal, wenn der Anprall doch etwas heftig war, liegt er auch ziemlich apathisch am Boden. Aber kurz darauf sitzt er wieder hoch oben auf einem Ast und zwitschert, als ginge es um sein Leben.
nicht nur Buchfinken, auch Buntspechte haben Meisen Neurosen. Mein Hausspecht dengelt auf der Antenne herum, anstatt sich einen hohlen Baum zu suchen. Seine Konkurrenten verjagt er ganz gewiss; ob er damit auch Frau Specht beeindruckt, weiß ich leider nicht
nicht nur Buchfinken, auch Buntspechte haben
Meisen Neurosen. Mein Hausspecht dengelt
auf der Antenne herum, anstatt sich einen hohlen Baum zu
suchen. Seine Konkurrenten verjagt er ganz gewiss; ob er damit
auch Frau Specht beeindruckt, weiß ich leider nicht
Bestimmt!
Meines Wissens ist das bekannt bei Spechten. Die suchen sich einfach etwas , das möglichst viel Radau macht beim dranklopfen. Damit lockt er nicht nur Weibchen, sondern markiert sein Revier, soweit ich weiss.
Was zu Fressen muss er natürlich woanders suchen. Die Ameisen erscheinen ja nur auf dem Bildschirm, wenn die Antenne kaputt ist…
Mein Hausspecht dengelt
auf der Antenne herum, anstatt sich einen hohlen Baum zu
suchen.
Hallo Ralf,
der Mensch nutzt beim Musikmachen auch allerhand Blech und nicht nur seine von Natur gegebene Stimme. Warum soll ein Specht eine Neurose haben, wenn er das auch macht?
Grüße
Ulf
erst mal danke für die Antworten. An ein Kämpfchen mit sich selbst hatte ich auch zuerst gedacht.
Das Badezimmerfenster ist allerdings so’n Kruselglas, wie heisst es gleich? Jedenfalls spiegelt sich da recht wenig, jedenfalls nicht so wie in einer normalen Scheibe.
Im Flur kann es natürlich so sein. Vielleicht übt er schon mal da, wo ihn sein Kontrahent nicht sehen kann!
Wenn er balzt, soll er, aber er soll mit dem verdammten Klopfen im Morgengrauen aufhören!
Das Badezimmerfenster ist allerdings so’n Kruselglas, wie
heisst es gleich? Jedenfalls spiegelt sich da recht wenig,
jedenfalls nicht so wie in einer normalen Scheibe.
Hallo, Nita,
da spiegelt sich trotz Ornamentglas (und von außen ist das meist glatt) immer noch genug: die Größe, die Farben und die Bewegung. Mehr braucht es nicht um den Revierverteidigungsreflex auszulösen.
