Viel länger als eine Stunde wird er für die Besichtigung
nicht brauchen.
diese einschätzung möchte ich aus der praxis bestätigen und ein wenig erläutern.
nicht nur in den gefragten toplagen der metropolen, auch in einer mittleren kleinstadt stolpert man heute in abständen von 500 metern über ein maklerbüro nach dem anderen und wundert sich über die oft wurstigen offerten im schaufenster.
angesichts des aktuellen wohnungsmarktes ist es weniger verwunderlich, dass die maklerbranche einen beachtlichen teil ihres werbeetats in wurfzettel investiert, die regelmäßig in den briefkästen vermeintlicher (oder auch bestätigter) haus- und wohnungseigentümer landen. auf diesen zetteln wird die „Wertermittlung Ihrer Immobilie“ angepriesen, natürlich „100% kostenfrei“.
so nahm ich eines dieser angebote vor zwei jahren an, nicht weil ich eine verkaufsabsicht hatte, sondern weil ich mir ein bild von der arbeitsweise jenes „immobilien-fachmanns“ machen wollte. jegliches fotografieren hatte ich vorher untersagt.
die begehung meiner 120qm-eigentumswohnung dauerte dabei eine viertelstunde, noch einmal knappe 10 minuten wurden in treppenhaus, keller, tiefgarage und garten investiert. außer nach dem baujahr wurden keine weiteren fragen über den zustand des gebäudes gestellt, und den heizungsraum sowie fragen nach anderen installationen hat der kollege gleich mal ganz ausgelassen.
die restlichen 35 minuten bis zur vollen „arbeitsstunde“ hat der makler damit verbracht, mich mit den „vorteilen“ eines verkaufs vollzuquatschen. dann hat es mir gereicht, und ich habe ihn rausgeworfen.
ein gutes hat es: wenigstens seine werbeblättchen verstopfen mir nicht mehr den briefkasten.
ach so: auf die „exakte“ ermittlung des wohnungspreises habe ich verzichtet. seine pi*daumen-sofortschätzung hat mir gereicht und lag in genau dem preisbereich, in dem auch jeder interessierte laie ein angebot machen würde, wenn er den aktuellen wohnungsmarkt und wenige eckdaten zum zu verkaufenden objekt kennt.