Vermögenssteuer

Hallo!

ich schreibe es noch einmal und dann in diesem Jahr nicht
mehr: Vermögen liegt nicht einfach nur rum und begnügt sich
damit, Vermögen zu sein.

Ich weiß.

Der überwiegende Teil des Vermögens
finanziert Unternehmen, Staat und Privatpersonen – direkt
(Aktien=Eigenkapital; Anleihen=Fremdkapital) und indirekt
(Guthaben werden zu Krediten). In Immobilien wohnen oder
arbeiten Menschen usw. usf.

was hat das aber mit der Anhäufung eines Vermögens von ca. 2.000.000.000.000 Euro in den Händen von ca. 400.000 Menschen in Deutschland zu tun?

Die Forderung, Geld von den Bürgern und Unternehmen zum Staat
zu verlagern, unterstellt, daß der Staat besser weiß, was mit
dem Geld zu machen ist als die Bürger und Unternehmen.

Nein, das unterstelle ich nicht, weil der Staat dieses Geld ja keineswegs zwingend selbst in seinen Händen behalten muss. Hmm?

Darum gehts hier doch in keinster Weise.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

Hallo,

Verdiene ich 100.000 Euro, kommt der Staat und nimmt mir
40.000 Euro davon weg.
Erbt jemand 100.000 Euro, kriegt der das gratis.
Ich habe für 100.000 Leistung erbracht, der andere nicht. Ich
werde besteuert, er nicht -> na toll!

Du beklagst doch unten die Doppelbesteuerung. Daher: Vererbtes Vermögen wurde auch schon versteuert - mindestens einmal. Nun kann man natürlich sagen, daß der Erbe das Vermögen noch nicht versteuert hat. Dann werfe ich noch in den Raum, daß es natürlich eine Erbschaftsteuer gibt, aber eben auch relativ hohe Freibeträge für die näheren Angehörigen (in der Steuerklasse I 200.000-500.000 Euro). Für die nicht so nahen Angehörigen sind die Freibeträge deutlich niedriger und die Steuersätze viel höher.

Nun kann man die Erbschaftsteuer deutlich verschärfen, aber dann kommt eben wieder das Problem ins Spiel, daß eben nicht nur Geld und Aktien vererbt werden, sondern unternehmen und ob es sinnvoll ist, Familienunternehmen zu verkaufen, nur um Steuern zu bezahlen, wage ich mal zu bezweifeln.

Gruß
Christian

Der überwiegende Teil des Vermögens
finanziert Unternehmen, Staat und Privatpersonen – direkt
(Aktien=Eigenkapital; Anleihen=Fremdkapital) und indirekt
(Guthaben werden zu Krediten). In Immobilien wohnen oder
arbeiten Menschen usw. usf.

was hat das aber mit der Anhäufung eines Vermögens von
ca. 2.000.000.000.000 Euro in den Händen von ca. 400.000
Menschen in Deutschland zu tun?

So manchmal kann man ob einiger Beiträge sich fassungslos nur noch fragen, ob diese wirklich ernst gemeint sind oder der Fragesteller sich eigentlich nur einen Spaß daraus macht…

Hallo,

Der überwiegende Teil des Vermögens
finanziert Unternehmen, Staat und Privatpersonen – direkt
(Aktien=Eigenkapital; Anleihen=Fremdkapital) und indirekt
(Guthaben werden zu Krediten). In Immobilien wohnen oder
arbeiten Menschen usw. usf.

was hat das aber mit der Anhäufung eines Vermögens von
ca. 2.000.000.000.000 Euro in den Händen von ca. 400.000
Menschen in Deutschland zu tun?

das bedeutet, daß diese Menschen mit ihrem Vermögen die Wirtschaft finanzieren und weder sie noch ihr Vermögen nutzlos in der Ecke rumhängt.

Die Forderung, Geld von den Bürgern und Unternehmen zum Staat
zu verlagern, unterstellt, daß der Staat besser weiß, was mit
dem Geld zu machen ist als die Bürger und Unternehmen.

Nein, das unterstelle ich nicht, weil der Staat dieses
Geld ja keineswegs zwingend selbst in seinen Händen behalten
muss. Hmm?

Was ist das denn für eine seltsame Bemerkung? Wenn der Staat Steuern erhebt, hat er das Geld einer anderen Verwendung zugeführt. Ob er es nun ausgibt oder bunkert ändert doch nichts daran, daß er ab Steuerhebung über dessen Verwendung bestimmt und das ist - siehe oben - suboptimal.

C.

Hallo!

was hat das aber mit der Anhäufung eines Vermögens von
ca. 2.000.000.000.000 Euro in den Händen von ca. 400.000
Menschen in Deutschland zu tun?

das bedeutet, daß diese Menschen mit ihrem Vermögen die
Wirtschaft finanzieren und weder sie noch ihr Vermögen nutzlos
in der Ecke rumhängt.

Kannst du bitte einsehen, dass es zwei unterschiedliche Ebenen sind, was dieses Vermögen tut, und in wessen Hand es sich befindet.

Was ist das denn für eine seltsame Bemerkung? Wenn der Staat
Steuern erhebt, hat er das Geld einer anderen Verwendung
zugeführt. Ob er es nun ausgibt oder bunkert ändert doch
nichts daran, daß er ab Steuerhebung über dessen Verwendung
bestimmt und das ist - siehe oben - suboptimal.

So ein Schmarrn/Ideologem, dass Steuererhebung generell „suboptimal“ ist.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

korrigier halt, wenn sich eine Null zuviel ein-
geschlichen haben sollte

Hallo Christian,

zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich mich zum Thema Erbschaftssteuer gar nicht richtig informiert habe vor meinem Posting. Das habe ich jetzt aber nachgeholt und muß dir nun Recht geben.

Vererbtes Vermögen wurde auch schon versteuert - mindestens einmal. Nun kann man natürlich sagen, daß der Erbe das Vermögen noch nicht versteuert hat.

Eben. Wechselt Geld den Besitzer, so wird es neu versteuert. Sonst käme es auch beim Einkauf in einem Kaufhaus zu einer Doppelbesteuerung.

Jedoch: Erben die direkten Angehörigen, also Ehemann/frau bzw. Kinder, so kann man argumentieren, daß das Vermögen ja sozusagen in der „Familie“ bleibt, daß es in der Familie erworben und von der Familie bereits versteuert wurde. Hier könnte man dann also in der Tat von einer Doppelbesteuerung eben der Familie sprechen.
Daher sind die Freibeträge, sowie die geringen Steuersätze hier gerechtfertigt.

Und erbt jemand Aussenstehendes, so hat dieser nicht nur viel geringere Freibeträge, sondern einen Steuersatz von 30 oder gar 50(!) %
Das ist mächtig! Steuersätze über 50% halte ich grundsätzlich für amoralisch, da sowas m.E. einer Enteignung gleichkommt.

Nun kann man die Erbschaftsteuer deutlich verschärfen

Daher bin ich nun der Meinung, daß eine Verschärfung nicht gerechtfertigt wäre. Schärfer geht gar nimmer.

Gruß Eva

was hat das aber mit der Anhäufung eines Vermögens von
ca. 2.000.000.000.000 Euro in den Händen von ca. 400.000
Menschen in Deutschland zu tun?

das bedeutet, daß diese Menschen mit ihrem Vermögen die
Wirtschaft finanzieren und weder sie noch ihr Vermögen nutzlos
in der Ecke rumhängt.

Kannst du bitte einsehen, dass es zwei unterschiedliche Ebenen
sind, was dieses Vermögen tut, und in wessen Hand es sich
befindet.

Das unterschiedliche Ebenen miteinander zu tun haben können, wird man sich spätestens bewusst, wenn unter einem ein Stockwerk entfernt wird. Wenn man an den Steuern herumschraubt, sollte man sich wenigstens darüber im Klaren sein, was man bewirkt. Wenn man es vernünftig findet, der Wirtschaft notwendiges Kapital zu entziehen, soll man machen, was man für richtig hält.

Davon auszugehen, daß man ein paar Reichen den Vermögensbestand wegsteuern kann, ohne daß das jenseits des Steuerzuflusses irgendwelche Auswirkungen hat, ist allerdings schon ziemlich dämlich.

Was ist das denn für eine seltsame Bemerkung? Wenn der Staat
Steuern erhebt, hat er das Geld einer anderen Verwendung
zugeführt. Ob er es nun ausgibt oder bunkert ändert doch
nichts daran, daß er ab Steuerhebung über dessen Verwendung
bestimmt und das ist - siehe oben - suboptimal.

So ein Schmarrn/Ideologem, dass Steuererhebung generell
„suboptimal“ ist.

Das habe ich nicht geschrieben, sonst stand das nämlich da.

Hallo!

Kannst du bitte einsehen, dass es zwei unterschiedliche Ebenen
sind, was dieses Vermögen tut, und in wessen Hand es sich
befindet.

Das unterschiedliche Ebenen miteinander zu tun haben können,

Natürlich haben sie miteinander zu tun, völlig unbestritten.
Dennoch kann man sich eine Diskussion der Vermögensverteilung nicht dadurch sparen, indem man pauschal auf die Funktion dieses Vermögens für die Volkswirtschaft hinweist.
Nicht mehr und nicht weniger habe ich mit diesen „zwei Ebenen“ gesagt.

Davon auszugehen, daß man ein paar Reichen den
Vermögensbestand wegsteuern kann, ohne daß das jenseits des
Steuerzuflusses irgendwelche Auswirkungen hat, ist allerdings
schon ziemlich dämlich.

Natürlich hat es Auswirkungen, aber wahrscheinlich komplexere als einfach nur ‚gut‘ oder ‚schlecht‘.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

Hallo, Eva

Warum soll Das jetzt nicht mehr funktionieren?

Weil man m.E. hierzu nun alle Immobilien in ihren
individuellen Werten ermitteln müßte. Habe ich eine Bruchbude
könnte man doch nicht einfach die selbe Steuer gegen mich
erheben, wie wenn du eine tollsanierte Anlage hättest. Diesen
Ermittlungs-Aufwand halte ich für undurchfürbar.

bei Hartz IV Empfängern betreibt man einen ähnlich aufwendigen Ermittlungs-Aufwand doch auch. Also scheint es organisatorisch machbar zu sein.

Außerdem: wo sollte ich das Geld für die Steuer hernehmen?
Besteuere ich eine Geldanlage, dann gehe ich halt zur Bank und
hebe den entsprechenden Geldbetrag für die Steuer ab. Doch bei
einer Immobilie, die eventuell auch noch eine Bruchbude ist?
Und was ist mit gewerblichem Immobilienbesitz? Wo nimmt der
Firmeninhaber das Geld für die Steuer her, wenn er zB rote
Zahlen schreibt?

Bei der Grundsteuer für Immoblilien, wird auch unabhängig vom Ertrag besteuert.
[http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_2994/DE/BMF…](http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_2994/DE/BMF Startseite/Service/Glossar/G/007 Grundsteuer.html)

Gruß
karin

Bei der Grundsteuer für Immoblilien, wird auch unabhängig vom Ertrag besteuert.

Das ist richtig. Doch ist hier die Steuer so niedrig, daß es niemanden richtig arm macht. Bei einer 5%-Vermögenssteuer sähe das aber ganz anders aus.

bei Hartz IV Empfängern betreibt man einen ähnlich aufwendigen Ermittlungs-Aufwand

Das denke ich nicht. Hier werden vorgedruckte Formulare ausgefüllt und stichprobenhaft überprüft.
Doch wie will man den Zustand eines Gebäudes, seine Bausubstanz, den Wert der eingesetzten Baustoffe, usw ermitteln? Und das ganze in Formularvordrucken erfassen?

Ohweh, mir fällt gerade selber ein, wie das ginge. Das setze ich aber in ein eigenes Posting nach oben, da es ja die Ursprungsfrage beantwortet.

Immobilienbesitz müßte benannt werden: die Größe der Immobilie, die Lage der Immobilie, der Zustand der Immobilie. Danach müßte dann irgendwer den Wert der Immobilie schätzen (->auweia). Diese Schätzungen müßten dann auch noch vor Gerichten bestand haben, undundund. Ist sowas (mal abgesehen vom Gigant-Aufwand) überhaupt umsetzbar?

Man könnte ganz einfach den Baupreis/Kaufpreis nehmen. Jeder, der eine Immobilie erwirbt/baut für mehr als 500.000 Euro muß dies in seiner Steuererklärung angeben. Solche Leute machen eh eine Steuererklärung. Und um die Immobilie steuerlich abzuschreiben, muß ich das eh schon immer machen.
Nun besteuere ich mit 5% die Bau/Kaufsumme. Und genauso wie ich mit 2% gerade meine Hütte jährlich abschreibe, könnte ich dann eine solche Vermögensminderung bei der Vermögenssteuer durchführen.
Der Aufwand wäre minimal, und wird schon seit je her durchgeführt, wenn es darum geht, die Steuerlast zu mindern. So wäre eine Vermögenssteuer leichtest durchfürbar, die die individuellen Werte von Immobilien berücksichtigt, mit minimalem Aufwand.

Ohweh, mache ich hier jetzt den Job der Linkspartei? Mir schaudert.
Das ist ja wohl ein Witz, daß ich mir als betroffene einfallen lassen muß, wie man mich neu besteuern könnte. Die werden doch wohl selber auf solche Ideen kommen.

Hallo,

einmal in einer Spielbank beim großen Spiel herumtrieb,

diese Methode, sein Geld an den Staat zu bringen, finde ich viel besser als eine Vermögensteuer.

Gruß,
Markus

Hallo,

Dieser Einheitswert ist aber jetzt schon grob ungerecht.

Als Basis für die Grundsteuer m.W. unangefochten und deswegen
„gerecht“.

*g*
Wenn ich mich recht entsinne, war dieser Einheitswert, der mit dem tatsächlichen Verkehrswert nicht das geringste zu tun hat, der Hauptgrund für die Verfassungswidrigkeit der Vermögensteuer.
Bei der Grundsteuer ist er deshalb zulässig, weil da nur Grundstücke betroffen sind, jeder Grundsteuerpflichtige also, mehr oder weniger, gleich von diesem eigentlich zu niedrigen Wert profitiert.
Bei der Vermögensteuer waren aber die Eigentümer von realistisch bewerteten Vermögensgegenständen (z.B. Bankkonten, Grundstücke im Ausland) gegenüber Immobilieneigentümern wesentlich benachteiligt.

Der für die Erbschaftsteuer geltende Bedarfswert ist übrigens auch nicht sooo viel korrekter als der Einheitswert.

Gruß,
Markus