Hallo,
wie kommst Du denn darauif, daß der Handel die höchsten Gewinnspannen hat? Wenn dem so wäre, dann gäbe es nämlich keine Bankies und keine Fabrikanten udn auch leine Handwerker - weil dann jeder statt dessen einen doch angeblich so lukrativen Handel aufmachen würde.
Handelsspanne ist nämöich noch lange nicht Gewinn - davon gehen erst noch alle Kosten ab. Und eigentlich ist es kein Geheimnis, daß all die kleinen Geschäfte und Kaufhäuser augeben mußten, weil sie schon gar keinen Gewinn mehr hatten.
Es stimmt - Juden waren überdurchschnittlich oft Händler und Bankies. Das lag einfach daran, daß die Juden ja bis spät ins 10. Jahrhundert hinein vielen Repressalien ausgesetzt waren. Sie konnten zum Beispiel nicht in die HAndwerkszünfte aufgenommen werden und auch keinen grund und Boden erwerben - damit blieben ihnen alle anderen Geschäftszweige einfach verschlossen. Sie konnten gar nichts anderes werden als Händler im weitesten Sinne.
Und natürlich hatte das Auswirkungen bis in die Neuzeit - Handelsunternehmen und Banken wurden schließlich genau so vererbt, wie alle anderen Unternehmen und Besitzgüter auch.
Aber genau so gut gab es auch einen großen Teil Juden, die es nie zu einem eigenem Unternehmen brachten - genau wie im übrigen Volk. Die waren dann halt kleine Angestellte oder Fabrikarbeiter.
Der Trick ist nur - den jüdischen Arbeiter kannte keiner. Der konnte an der Werkbank neben Dir stehen - da hast Du noch lange nicht gewußt, das der Jude war. Aber den jüdischen Kaufhausbesitzer - den kannte natürlich die ganze Stadt. Das war dann der typisch jüdische Unternehmer in den Augen vieler Deutscher. Da war dann auch egal, daß es ein Mehrfaches an deutschen Händlern in der Stadt gab und daß die genau so gerissen waren und ihre Kunden genau so beschissen haben.
Ich weiß nicht, ob es da wirklich genaue belastbare Zahlen gibt, sicher nicht. Vor 33 hat es ja keinen interessiert, wie viele der Händler Juden waren und danach wurde eh gelogen und getrickst, was das Zeug hält. Aber wenn ich die absulute Zahl der Handelsunternehmen sehe, von denen ich weiß in der Umgebung, dann waren das so massig viele nicht. Können es auch nicht gewesen sein - gerade mal rund 1 % der Bevölkerung Deutschlands vor 33 waren Juden - und davon war nur ein Bruchteil wirklich UInternehmer oder händler.
Gernot Geyer