Vermögensverhältnisse der jüdischen Bevölkerung

Hallo,
Mich würde mal interessieren wie die Vermögensverhältnisse der jüdischen Bevölkerung vor dem dritten Reich wahren. Ist es so das jüdische Bürger (zumindest im Schnitt) recht wohlhabend wahren bzw. das es recht viele reiche und einflussreiche Menschen unter ihnen gab?

Ich habe gehört das gerade Juden den Handel sehr intensiv betrieben haben. Schliesslich bietet doch gerade der Handel die grössten Gewinnspannen.
Grüsse,
Christian

Hallo,

wie kommst Du denn darauif, daß der Handel die höchsten Gewinnspannen hat? Wenn dem so wäre, dann gäbe es nämlich keine Bankies und keine Fabrikanten udn auch leine Handwerker - weil dann jeder statt dessen einen doch angeblich so lukrativen Handel aufmachen würde.
Handelsspanne ist nämöich noch lange nicht Gewinn - davon gehen erst noch alle Kosten ab. Und eigentlich ist es kein Geheimnis, daß all die kleinen Geschäfte und Kaufhäuser augeben mußten, weil sie schon gar keinen Gewinn mehr hatten.

Es stimmt - Juden waren überdurchschnittlich oft Händler und Bankies. Das lag einfach daran, daß die Juden ja bis spät ins 10. Jahrhundert hinein vielen Repressalien ausgesetzt waren. Sie konnten zum Beispiel nicht in die HAndwerkszünfte aufgenommen werden und auch keinen grund und Boden erwerben - damit blieben ihnen alle anderen Geschäftszweige einfach verschlossen. Sie konnten gar nichts anderes werden als Händler im weitesten Sinne.
Und natürlich hatte das Auswirkungen bis in die Neuzeit - Handelsunternehmen und Banken wurden schließlich genau so vererbt, wie alle anderen Unternehmen und Besitzgüter auch.

Aber genau so gut gab es auch einen großen Teil Juden, die es nie zu einem eigenem Unternehmen brachten - genau wie im übrigen Volk. Die waren dann halt kleine Angestellte oder Fabrikarbeiter.
Der Trick ist nur - den jüdischen Arbeiter kannte keiner. Der konnte an der Werkbank neben Dir stehen - da hast Du noch lange nicht gewußt, das der Jude war. Aber den jüdischen Kaufhausbesitzer - den kannte natürlich die ganze Stadt. Das war dann der typisch jüdische Unternehmer in den Augen vieler Deutscher. Da war dann auch egal, daß es ein Mehrfaches an deutschen Händlern in der Stadt gab und daß die genau so gerissen waren und ihre Kunden genau so beschissen haben.

Ich weiß nicht, ob es da wirklich genaue belastbare Zahlen gibt, sicher nicht. Vor 33 hat es ja keinen interessiert, wie viele der Händler Juden waren und danach wurde eh gelogen und getrickst, was das Zeug hält. Aber wenn ich die absulute Zahl der Handelsunternehmen sehe, von denen ich weiß in der Umgebung, dann waren das so massig viele nicht. Können es auch nicht gewesen sein - gerade mal rund 1 % der Bevölkerung Deutschlands vor 33 waren Juden - und davon war nur ein Bruchteil wirklich UInternehmer oder händler.

Gernot Geyer

Danke für die Antwort.

Gernot Geyer schrieb: wie kommst Du denn darauif, daß der Handel die höchsten Gewinnspannen hat? Wenn dem so wäre, dann gäbe es nämlich keine Bankies und keine Fabrikanten udn auch leine Handwerker - weil dann jeder statt dessen einen doch angeblich so lukrativen Handel aufmachen würde.

Naja, es fällt halt auf das sich unter der Liste der Superreichen recht viele finden die ihr Geld im Handel erwirtschaftet haben. Beispiel Karl Albrecht - ALDI: 18Mrd.$ schwer, Theo Albrecht - ALDI: 15Mrd. $ oder Ingvar Kamprad - IKEA: 23Mrd. $, Das Vermögen von Sam Walton - WAL-MART (was nach Umsatz das grösste Unternehmen der Welt ist) würde auf die heutige Zeit umgerechnet 250Mrd. $ betragen. Jeder seiner fünf Erben ist jedenfalls ca. 18Mrd $ schwer, das Vermögen von Anton Schlecker - SCHLECKER-Märkte beträgt 3 Mrd. $, Schrauben-Händler Reinold WÜRTH bringt es auf 5 Mrd. $, Michael Otto - OTTO-Versand: 10Mrd. $, Erivan Haub - TENGELMANN: 5 Mrd. $, Reinhard Mohn - BERTELSMANN: 4 Mrd. $, Madeleine Schickedanz - KARSTADT, QUELLE: 4Mrd. $, Michael Herz - TSCHIBO: 3 Mrd. $, Otto Beisheim - METRO: 3 Mrd. $, Heinz Horst DEICHMANN 2Mrd. $, Peter Unger - AUTO-TEILE-UNGER 1 Mrd. $ …usw.

Grüsse,
Christian

Danke für die Antwort.

Gernot Geyer schrieb: wie kommst Du denn darauif, daß der Handel die höchsten Gewinnspannen hat? Wenn dem so wäre, dann gäbe es nämlich keine Bankies und keine Fabrikanten udn auch leine Handwerker - weil dann jeder statt dessen einen doch angeblich so lukrativen Handel aufmachen würde.

Naja, es fällt halt auf das sich unter der Liste der
Superreichen recht viele finden die ihr Geld im Handel
erwirtschaftet haben. Beispiel Karl Albrecht - ALDI: 18Mrd.$
schwer, Theo Albrecht - ALDI: 15Mrd. $ oder Ingvar Kamprad -
IKEA: 23Mrd. $, Das Vermögen von Sam Walton - WAL-MART (was
nach Umsatz das grösste Unternehmen der Welt ist) würde auf
die heutige Zeit umgerechnet 250Mrd. $ betragen. Jeder seiner
fünf Erben ist jedenfalls ca. 18Mrd $ schwer, das Vermögen von
Anton Schlecker - SCHLECKER-Märkte beträgt 3 Mrd. $,
Schrauben-Händler Reinold WÜRTH bringt es auf 5 Mrd. $,
Michael Otto - OTTO-Versand: 10Mrd. $, Erivan Haub -
TENGELMANN: 5 Mrd. $, Reinhard Mohn - BERTELSMANN: 4 Mrd. $,
Madeleine Schickedanz - KARSTADT, QUELLE: 4Mrd. $, Michael
Herz - TSCHIBO: 3 Mrd. $, Otto Beisheim - METRO: 3 Mrd. $,
Heinz Horst DEICHMANN 2Mrd. $, Peter Unger - AUTO-TEILE-UNGER
1 Mrd. $ …usw.

und was hat das mit Jude sein oder nicht zu tun?

Iris

Hallo,

ja sicher. Nur sind das alles echte Handelsimperien, die es so in der Vergangenheit ja kaum gab. Und wenn ich zum Beispiel an Krupp denke oder an Ford - die (und nicht nur die) sind früher als Industriemagnaten auch steinreich geworden. Nur ist es in der Neuzeit ja so, daß große Industrieunternehmen in der regel nicht als Einzelunternehmen sondern als börsennotierte AG firmieren - und das ist so anonym, daß da die eigentlichen Eigner nicht mehr sichtbar werden. Wobei mir einfällt - Bill Gates soll ja wohl so ziemlich der reichste Mann der Welt sein, und der hat seinen Reichtum binnen weniger Jahre nicht als Händler sondern als Hersteller gemacht.

Gernot Geyer

Bill Gates soll ja wohl so ziemlich der reichste Mann der Welt
sein, und der hat seinen Reichtum binnen weniger Jahre nicht
als Händler sondern als Hersteller gemacht.

Ja unter den Reichen finden sich ja auch sehr viele die mit Softwarefirmen ihr Geld gemacht haben aber eben wie gesagt auch viele Händler. Software lässt sich einmal entwickelt, einfach schnell und kostengünstig vervielfachen. Softwareunternehmen sind also in dem Sinne keine „Hersteller“ etwa von materiellen Waren (Die lassen sich nunmal nicht so einfach vervielfältigen) Sondern eher sowas wie grosse Gelddruckmaschinen. So seh ich das.
Grüsse,
Christian

Neidisch? *gg* Schau, so ein jüdisches Regal kann sich doch jeder leisten. Kauf dir eins und sei zufrieden. :wink:

Na … ich muss dann in die Arbeit. Vor 2 Uhr wird das heute wohl nichts mit dem Feierabend. :frowning:

Schöne Grüße

Petra

Hallo,

das kann man sehen, wie man will.
Ttsächlich liegt die Gewinnrate aber im Handel wirklich nicht höher als in anderen Branchen auch - ehrlich. Natürlich gibt es da innerhalb der Branchen Unterschiede und innerhalb des Handels auch. Manche Firmen sind sehr rantabel - andere stehen ständig am Rande der Pleite. Ein Zeichen dafür sind ja auch die Börsennotierungen - Handelsunternehmen stehen da nicht unbedingt an der Spitze.
Und man muß das natürlich auch im damaligen Rahmen sehen - speziell die Weltwirtschafstkrise hatte ja Anfang der 30er Jahre gerade viele auch recht große Handelsunternehmen an den Rand der Pleite gebracht - und manche auch noch ein Stück weiter. Und da konnten die jüdischen Händler ganz bestimmt nich auf Hilfe des Staates hoffen, wie es zum beispiel die Raiffeisengenossenschaften konnten, die oft erst einmal mit Stützungen der Reichsgenossenschaftshilfe über Wasser gehalten wurden.

Gernot Geyer

:Es stimmt - Juden waren überdurchschnittlich oft Händler und
:Bankies. Das lag einfach daran, daß die Juden ja bis spät ins
:10. Jahrhundert hinein vielen Repressalien ausgesetzt waren.
:Sie konnten zum Beispiel nicht in die HAndwerkszünfte
:aufgenommen werden und auch keinen grund und Boden erwerben -
:damit blieben ihnen alle anderen Geschäftszweige einfach
:verschlossen. Sie konnten gar nichts anderes werden als
:Händler im weitesten Sinne.
:Und natürlich hatte das Auswirkungen bis in die Neuzeit -
:Handelsunternehmen und Banken wurden schließlich genau so
:vererbt, wie alle anderen Unternehmen und Besitzgüter auch.

Ich vermute mal, Gernot, daß Du Dich bloß verschrieben hast und nicht das 10., sondern welches Jhdt auch immer gemeint hast.
Die Restriktionen für die Juden wurden in Preußen durch die Stein/Hardenbergschen Reformen aufgehoben. Das heißt natürlich nicht, daß von Stund an der durch Jahrhunderte eingeübte Antisemitismus oder Antijudaismus plötzlich verschwunden wäre; er blieb noch viele Jahrzehnte hindurch virulent.

Und im übrigen - verzeih mir meine Offenheit zum abersten Male - machst Du viele Worte, und am Ende steht die Erkenntnis (mindestens bei Deinen Lesern), daß Du auch nichts Genaues weißt. Du gibst ein paar Clichés wieder, die nur den Vorteil hinreichender Wahrscheinlichkeit haben. Solides Wissen sähe anders aus.

Gruß - Rolf

und was hat das mit Jude sein oder nicht zu tun?

Iris

Ich suche einfach nach Parallelen zwischen den heutigen Meudalisten und den damaligen Juden.
Grüsse,
Christian