Vernünftig und energiesparend heizen

Hallo zusammen!

Ich schlage mich jetzt schon durch einige Foren mit meinem Problem, bisher konnte ich aber nicht DIE Antwort finden, die mich inhaltlich wirklich zufriedenstellt.
Jetzt hoffe ich auf euch, gebt alles! :smile:

Ich wohne in einer Zwei-Mann-WG. In einem WG-Zimmer (offizielles Wohnzimmer) ist ein Raumthermostat verbaut. Stellen wir dort die Temperatur auf 20°C ein, heizt die Therme so lange, bis in diesem Zimmer 20°C herrscht und geht dann aus. Das Problem dabei ist, dass dieser Raum ohnehin der wärmste ist und im Winter auch der Raum, der am langsamsten auskühlt. Gleichzeitig interessiert es das Raumthermostat herzlich wenig, wie warm es in den anderen Zimmern ist. Herrschen also im Führungsraum 20°C, sind es in anderen Räumen keine 18°C, die Therme geht jedoch trotzdem aus.

Die eine Idee ist nun, das Raumthermostat zu „überlisten“, es auf einen zu hohen Wert einzustellen und alle Räume dann über die Thermostatventile zu heizen. Die Therme würde sich dann nur noch selbst regulieren und bei einer ausreichend hohen Ablauftemperatur ausschalten (hoffe ich).
Die andere Möglichkeit wäre, das Raumthermostat in das andere, kältere WG-Zimmer zu verlegen, wodurch eine bessere Regulation möglich wäre.

Bei beiden Möglichkeiten wäre dann noch das Problem der Nachtabsenkung. Da wir unterschiedliche Anwesenheits- und Schlafzeiten haben, bietet sich diese eigentlich nicht an. Deshalb würden wir die ganze Zeit durchheizen und erneut nur über die Thermostatventile runterregeln (also nachts und wenn wir weg sind auf den Mond drehen).

Die Frage ist jetzt, inwieweit diese Ideen hinsichtlich des Energieverbauches und der Effizienz Sinn ergeben oder ob ihr andere, bessere Lösungen wüsstest.
Ich hoffe, der Text erschlägt euch nicht und ihr habt verstanden, wo das Problem liegt. :smile:

Hallo !

Probiert doch zuerst mal folgendes aus:
Führungsraum bleibt auf 20°C,aber das Thermostatventil(es hat da doch auch eins ?) wird auf „2“ gestellt. Oder auf " 2,5"

Das entspricht eigentlich ca. 18/19 °C, dann beginnt es zu schließen,wenn es wärmer würde. Die Therme schaltet aber noch nicht ab,und die anderen Zimmer erhalten bei ihrem Ventil „3“ dann auch 20°C,wenn es soweit in der Anlage stimmt.

Es ist nicht gesagt,dass dann der Wohnraum nicht mehr seine 20°C bekommt.

Die Heizkörper sind m.E. nach nicht richtig abgeglichen,wenn der Wohnzimmer-HK die 20°C soviel früher erreicht und es bei gleichem Vorlauf in den anderen Zimmern nur 18 °C hat.
Heizkörpergröße und/oder Volumenstrom stimmt nicht. Oder im Wohnraum ist sehr viel Fremdwärme.

MfG
duck313

Die Heizkörper sind m.E. nach nicht richtig abgeglichen,wenn
der Wohnzimmer-HK die 20°C soviel früher erreicht und es bei
gleichem Vorlauf in den anderen Zimmern nur 18 °C hat.

Ob der Volumenstrom zu gross ist oder ob die Heizkörper für den Wohnraum (bewusst?) überdimensioniert oder für den Nebenraum (zu) knapp dimensioniert sind, läst sich ohne Wärmebedarfsberechnung und genaue Grössenangaben nicht sagen.
Wenn aber der Durchfluss durch den oder die Wohnzimmer-HK (schrittweise) gedrosselt wird bis ein Gleichgewicht hergestllt ist kann man sicher damit leben solange die Gesamtwärmeleistung ausreicht.
Im Zweifelsfall muss man u.U. die Vorlauftemperatur anpassen (anheben).

Normalerweise sollten im „Führungsraum“ keine Thermostatköpfe sein.
Wenn doch, sollte man Diese(n) möglichst durch Handregulierköpfe ersetzen und dann nach und nach drosseln bis die Wärmeverteilung hinhaut.
Man sollte sich mehrere Tage Zeit lassen um den optimalen Einstellwert zu finden. Es kann durchaus sein, dass man, vor allem abhängig von der Aussentemperatur, nachregulieren muss.

Danke bis hierhin für eure Hilfe.

In jedem Raum, auch im Führungsraum, sind Thermostatventile verbaut.
Dass wir im Führungsraum das Ventil etwas runterdrehen, haben wir uns ja auch schon überlegt. Stimmt es denn, dass die Gastherme bei einer ausreichend hohen Ablauftemperatur selbstständig ausgeht bzw. nicht weiter Wasser erhitzt? Denn dann wäre es ja egal, dass der Wert, der am Raumthermostat eingestellt ist, nicht erreicht wird. Wenn dem aber nicht so ist, würde die Therme ja die ganze Zeit weiter Gas verbrauchen.

Die Therme schaltet bei einer einstellbaren Vorlauftemperatur die Gaszufuhr ab. Nur die Pumpe läuft dann (je nach Hersteller und Modell - meist -) weiter wenn der Raumtemperaturregler weiter anfordert. Das generiert allerdings auch Verluste durch Abkühlung in der Therme (in den Schornstein hinein) wenn diese eine ältere Therme ohne geschlossenen Brennraum ist.

Es ist grundsätzlich sinnvoll die Heiztemperatur/ Vorlauftemperatur möglichst niedrig zu halten und der Aussentemperatur anzupassen.

Nach einem Winter „herumspielen“ hat man dann seine „Erfahrungswerte“ :smile:

Ok, das ist ja schon mal was…

Was sagst du denn zum Thema Nachtabsenkung?
In dem Raum, wo das Raumthermostat jetzt hängt, kühlt es ja wie gesagt langsam ab und ist es generell wärmer. Sprich, der andere bewohnte Raum würde bei aktivierter Nachtabsenkung „stark“ abkühlen.
Sollen wir dann die ganze Zeit normal auf Tagesmodus durchheizen und nur über die Thermostatventile absenken? Das kommt mir nämlich so energiefressend vor, weil die Therme die ganze Zeit arbeitet, auch wenn es zeitweise nur die Pumpe ist…
Meinst du, es lohnt sich, deshalb das Raumthermostat in den kalten Raum zu verlegen?

Meinst du, es lohnt sich, deshalb das Raumthermostat in den
kalten Raum zu verlegen?

Das erschlägt das Problem der unterschiedlichen Raumanforderungen nicht.
Da muss man einfach einen erträglichen Mittelweg finden.
Der erste Weg führt über die Drosselung der Wärmezufuhr im „Führungsraum“ mit mechanischen Ventilreglern.

Wenn im „Fürhrungsráum“ 2 Heizkörper sind(?) kann man hilfsweise zunächst den einen HK dauernd voll öffnen und den anderen ganz schliessen.

Leider nur ein Heizkörper…

Naja, das Problem wäre doch dann gebannter, oder? Das erhitzte Wasser kommt einerseits erst am warmen Raum vorbei, zum anderen könnte man das Raumthermostat, wenn es im kalten Raum hängt, ganz normal auf einen Sollwert einstellen. Im warmen Raum kann dann über das Thermostatventil (bspw. Stufe 3) eingestellt werden. Umgekehrt geht das ja leider nicht.

Aber du meinst, das lohnt sich nicht?

„Lohnen“ ist eine Frage von Aufwand.
Bitte zu berücksichtigen, dass die Arbeit der Thermostatumverlegung unbedingt von einer qualifizierten Person durchgeführt werden muss und das so gestaltet werden sollte dass ein Rückbau (bei Auszug) mit geringem Aufwand durchführbar ist.

Die Anordnung des Rohrsystems ist unerheblich.
In dem hier angedachten Fall sollte dann das Heizkörperventil (im „kalten“ Raum) ständig auf „voll geöffnet“ bleiben und die Raumtemperatur alleine über das Raumthermostat geregelt werden.

Mein Stiefvater ist Elektriker und der hatte mir diesen Weg vorgeschlagen. Ich geh davon aus, dass er das berücksichtigen wird. :wink:

Genau, das wäre dann die Idee, in dem Raum bei voll geöffnetem Ventil über das Raumthermostat zu regeln und im anderen Zimmer dann über das Thermostatventil…
Das wäre wohl insgesamt am angenehmsten.

Sollte ich vor diesem Schritt eigentlich den Vermieter fragen? Oder fällt das unter die Dinge „mach es, solange es wieder rückgängig zu machen ist“?

Sollte ich vor diesem Schritt eigentlich den Vermieter fragen?
Oder fällt das unter die Dinge „mach es, solange es wieder
rückgängig zu machen ist“?

Da kann und will ich nichts zu sagen… :smile:

Nur soviel: Wer fragt, riskiert eine Antwort, die einem nicht gefällt.

Genau das ist der Punkt :stuck_out_tongue:

Hallo !

Als Mieter hat man aber auch ein Recht auf Einstellbarkeit der Heizung nach seinen Wünschen.
Wenn sich also ein Raum nicht wie gewünscht auf „übliche“ Zimmertemp. (das sind i.d.R. 20°C) anheben lässt ohne das der andere Raum überheizt,dann wäre das ein Mietmangel.
Und das soll bitteschön der Vermieter richten lassen.

Und wie dessen Heizungsbauer es macht,wurde ja schon ausgeführt,durch Drosselung des Wasserdurchsatzes im Wohnraum (Ventiltausch oder Einstellung über Rücklaufverschraubung).

MfG
duck313