Hallo,
Damals war es wohl hauptsächlich die Bedrohung durch einen
mögl. Atomkrieg. Heute sind es Überbevölkerung und
Klimakastrophe.
Naja, - aber eben keine Intuition
In dem Moment, wo man über Gefühle nachdenkt und darüber schreibt,
ist es eigentlich keine Intuition mehr.
Das bedeutet doch aber nicht, daß Intuition etwas ist, worüber
man gar nicht reden könnte.
Das Intuition nicht unfehlbar sein kann, hatten wir ja schon.
Woher will man das wissen?
Das bemerkt man gelegentlich daran, daß sich intuitive
Handlungen
und Denkweisen im Nachhinein als falsch herausstellen.
Wer natürlich meint, daß Intuition von Gott kommt, kann an
dessen Unfehlbarkeit natürlich nicht zweifeln.
Kann man drüber diskutieren, - ist doch die Intuition kein
Verhalten, das man von anderen Weisen, zu einem Entschluß zu
kommen (Reklame, Voreingenommenheit, Wünsche usw), nicht so
klar unterscheiden kann wie z.B. Autofahren und Radfahren
Es bleibt diese Einbahnstraße. Solange Du meinst, Intuition kämme
von Gott, kann alles andere natürlich keine Quelle von Intuition
sein.
Ich behaupte aber, daß Intuition durch Interaktion mit der Umwelt
entsteht. Also sind auch Politik, soziales Umfeld, Reklame, Medien
usw. Quellen für intuitives Denken und Verhalten.
Daß sie aber aus irgend einer transzendenten Quelle stammt,
kann ich nicht akzeptieren.
OK, - falls Du überzeugt bist, daß es keine Transzendenz
jenseits der sicht- und meßbaren Welt gibt.
Zunächst die Konkretisierung: Ich meine religiöse Transzendenz,
also Ausdruck von Außerirdischem bzw. Übernatürlichem.
Das spielt keine Rolle. Meinetwegen kann es sowas geben.
Solange sich irdische Dinge auf ganz natürliche Weise erklären
lassen, brauche ich den Lieben Gott aber nicht dafür.
Wo die Transzendenz beginnt, z.B. ganz alltäglich bei der
Farbe einer Blume oder dem Geruch eines Schnitzels, beginnt ja
nicht schon die Religion.
Da müßte nun erstmal geklärt werden, was du unter Tranzendenz
verstehst. In meinem oben def. Sinne haben Sinneseindrücke nix
mit Transzendenz zu tun. Man kann es natürlich auch anders sehen,
da dieses Wort offenbar vielfältige Bedeutungen hat.
Für mich ist es nur die Konsequenz
evolutionärer Entwicklung. Dieses Modell ist nahe liegend und
logisch überprüfbar.
Naja,
Ich vermute, Du meinst, es gäbe keinen Gott als Schöpfer und
Weltenlenker und Quelle der Intuition? Also auch keine
verliebten Musen, die den Künstler inspirieren? Und Du
könntest es beweisen?
Ich behaupte nicht, daß es sowas gibt, ergo muß ich sowas auch
nicht beweisen.
Ich behaupte, daß es Gott gibt, - und kann es dennoch nicht
beweisen. Ist eine Frage der Erfahrung.
In den Wissenschaften ist es Konsens, daß derjenige, welcher eine
Behauptung aufstellt, auch den Nachweis darüber erbringen, daß
die Behauptungen zumindest unter def. Randbedingungen wahr ist
und sich resultierende Effekte zuverlässig reproduzieren lassen.
Bei Aussagen zur Religion wird aber regelmäßig davon ausgegangen,
daß der reine Glaube an eine Sache ausreichend ist.
Die meisten Aussagen in beliebigen religiösen Schriften stehen
auf sehr wackeligen Füßen und können in keiner Weise bekegt werden.
Ich behaupte, daß es die Farbe Grün gibt, ohne es beweisen zu
können.
Farben sind Sinneseindrücke, die jederzeit reproduziert werden
können. Man kann diesen Sinneseindruck sogar anhand objektiver
Meßmethoden konkrete Wellenlängen des Lichtes zuordnen und das
immer und überall. Was soll daran also übernatürlich oder
tranzendent sein?
Wenn jemand blind ist, oder Farbenblind, halte ich ihn
nicht für einen Spinner oder für einen Dummkopf.
Wenn ein Blinder allerdings mit Dir über Farben diskutiern will,
evtl doch ? Und was hat das mit Gott zu tun?
Natürlich ist es dann
schwierig, mit ihm über Farben zu sprechen.
Radiowellen kann man auch nicht sehen, trotzdem werden sie sie
weltweit zur Übertragung von Informationen benutzt. Das klappt
dank reproduzierbarer Effekte immer wieder.
Zumindest werde ich immer dagegen argumentieren, wenn
unreflektiert irgend welche Behauptungen aufgestellt werden,
die außer dem reinen Glauben rein gar nix als Basis haben.
Wenn für Dich Andersdenkende sofort Spinner sind mit
Hirngespinsten und Geschwafel, klingt das doch recht
dogmatisch oder eben naiv rechthaberisch. Entschuldige.
Wenn jemand durch die Irrenanstalt läuft, und fortwährend laut
ruft: Ich bin Napoleon, der große Feldherr", so wird jeder
normale Mensch davon ausgehen, daß derjenige eine fehlerhafte
Wahrnehmung von seiner Umwelt und sich selbst hat (zu gut
deutsch „bekloppt“ ist).
Wenn jemand kommt und behauptet, Gott habe ihm Geist eingehaucht
und er würde von Musen und Engeln umschwärmt, und nach dem Tode
entfleucht der Geist ins jenseits, dann sehe ich zu obigen Fall
keinen relevanten Unterschied.
Ansonsten sind wir hier immer noch im Philosophiebrett und nicht
im Brett Esoterik oder Religion. Dort ist es legitim, seine
rein subjektiven Wahrnehmungen als Tatsachen hinzustellen.
Gruß Uwi