Vernunft v. Intuition

Alles klar, demnach kommt mentale Intuion irgendwo von oben,
also doch gottgegeben.

„Philosophie ist die Studie des Werdens im Allgemeinen und ihre Methode ist Intuition.“
(Henri Bergson)

Du siehst daß Intuition durchaus eine eigenständige Disziplin ist, die den Verstand überflügelt. Was ihr hier unter Intuition versteht, ist das Gemisch von Verstand und Spontanität, wie sie den Durchschnittsgeist eigen ist.

gruß
rolf

Hallo,

Diese Gefühl „am Abgrund zu stehen“, exitiert womöglich immer
in Teilen der Gesellschaft und wird auch heute von
Jugendlichen immer wieder so ähnlich geäußert.
Die Gründe sind durchaus nachvollziehbar, angesichts der
offenbar zunehmenden weltweiten Probleme.

versteh ich nicht. Oder meinst Du etwa, die APO-Bewegung
damals wäre identisch mit den „Grünen“ heute?

Unsinn.
Hier aber ein paar Beispiele für die etwas diffusen Symptome:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

Damals war es wohl hauptsächlich die Bedrohung durch einen
mögl. Atomkrieg. Heute sind es Überbevölkerung und Klimakastrophe.

Das Intuition nicht unfehlbar sein kann, hatten wir ja schon.

Woher will man das wissen?

Das bemerkt man gelegentlich daran, daß sich intuitive Handlungen
und Denkweisen im Nachhinein als falsch herausstellen.
Wer natürlich meint, daß Intuition von Gott kommt, kann an
dessen Unfehlbarkeit natürlich nicht zweifeln.

Daß sie aber aus irgend einer transzendenten Quelle stammt,
kann ich nicht akzeptieren.

OK, - falls Du überzeugt bist, daß es keine Transzendenz
jenseits der sicht- und meßbaren Welt gibt.

Das spielt keine Rolle. Meinetwegen kann es sowas geben.

Solange sich irdische Dinge auf ganz natürliche Weise erklären
lassen, brauche ich den Lieben Gott aber nicht dafür.

Für mich ist es nur die Konsequenz
evolutionärer Entwicklung. Dieses Modell ist naheliegend und
logisch überprüfbar.

Ich vermute, Du meinst, es gäbe keinen Gott als Schöpfer und
Weltenlenker und Quelle der Intuition? Also auch keine
verliebten Musen, die den Künstler inspirieren? Und Du
könntest es beweisen?

Ich behaupte nicht, daß es sowas gibt, ergo muß ich sowas auch
nicht beweisen.
Umgekehrt ist es ein nettes Totschlagargument aller Spinner
jeglicher Couleur wenn man immer wieder den Gegenbeweis
für allerlei Hirngespinnste einfordert.

Oder ist dies Deine Doktrin?

Ich habe keine aufgestellt. Ich halte mich an das, was in dieser
Welt beobachtbar und reproduzierbar ist.
Das ist schon viel mehr, als so mancher Gläubige je verstehen will.

Eine solche religös begründete Philosophie basiert auf
Doktrin, denen ich nicht folgen kann und will.

Ist Dein gutes Recht. Willst Du nun Deine Ansicht zur Pflicht
machen?

Zumindest werde ich immer dagegen argumentieren, wenn
unreflektiert irgend welche Behauptungen aufgestellt werden,
die außer dem reinen Glauben rein gar nix als Basis haben.

Gruß Uwi

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Hallo,
Hier aber ein paar Beispiele für die etwas diffusen Symptome:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/www/service.fpl?..

Damals war es wohl hauptsächlich die Bedrohung durch einen
mögl. Atomkrieg. Heute sind es Überbevölkerung und
Klimakastrophe.

Naja, - aber eben keine Intuition

Das Intuition nicht unfehlbar sein kann, hatten wir ja schon.

Woher will man das wissen?

Das bemerkt man gelegentlich daran, daß sich intuitive
Handlungen
und Denkweisen im Nachhinein als falsch herausstellen.
Wer natürlich meint, daß Intuition von Gott kommt, kann an
dessen Unfehlbarkeit natürlich nicht zweifeln.

Kann man drüber diskutieren, - ist doch die Intuition kein Verhalten, das man von anderen Weisen, zu einem Entschluß zu kommen (Reklame, Voreingenommenheit, Wünsche usw), nicht so klar unterscheiden kann wie z.B. Autofahren und Radfahren

Danke für die beiden Links!

Daß sie aber aus irgend einer transzendenten Quelle stammt,
kann ich nicht akzeptieren.

OK, - falls Du überzeugt bist, daß es keine Transzendenz
jenseits der sicht- und meßbaren Welt gibt.

Das spielt keine Rolle. Meinetwegen kann es sowas geben.

Solange sich irdische Dinge auf ganz natürliche Weise erklären
lassen, brauche ich den Lieben Gott aber nicht dafür.

Wo die Transzendenz beginnt, z.B. ganz alltäglich bei der Farbe einer Blume oder dem Geruch eines Schnitzels, beginnt ja nicht schon die Religion.

Für mich ist es nur die Konsequenz
evolutionärer Entwicklung. Dieses Modell ist naheliegend und
logisch überprüfbar.

Naja,

Ich vermute, Du meinst, es gäbe keinen Gott als Schöpfer und
Weltenlenker und Quelle der Intuition? Also auch keine
verliebten Musen, die den Künstler inspirieren? Und Du
könntest es beweisen?

Ich behaupte nicht, daß es sowas gibt, ergo muß ich sowas auch
nicht beweisen.

Ich behaupte, daß es Gott gibt, - und kann es dennoch nicht beweisen. Ist eine Frage der Erfahrung. Ich behaupte, daß es die Farbe Grün gibt, ohne es beweisen zu können. Wenn jemand blind ist, oder Farbenblind, halte ich ihn nicht für einen Spinner oder für einen Dummkopf. Natürlich ist es dann schwierig, mit ihm über Farben zu sprechen.

Umgekehrt ist es ein nettes Totschlagargument aller Spinner
jeglicher Couleur wenn man immer wieder den Gegenbeweis
für allerlei Hirngespinnste einfordert.

Danke

Zumindest werde ich immer dagegen argumentieren, wenn
unreflektiert irgend welche Behauptungen aufgestellt werden,
die außer dem reinen Glauben rein gar nix als Basis haben.

Wenn für Dich Andersdenkende sofort Spinner sind mit Hirngespinsten und Geschwafel, klingt das doch recht dogmatisch oder eben naiv rechthaberisch. Entschuldige.

Fridolin

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Hallo,

Damals war es wohl hauptsächlich die Bedrohung durch einen
mögl. Atomkrieg. Heute sind es Überbevölkerung und
Klimakastrophe.

Naja, - aber eben keine Intuition

In dem Moment, wo man über Gefühle nachdenkt und darüber schreibt,
ist es eigentlich keine Intuition mehr.
Das bedeutet doch aber nicht, daß Intuition etwas ist, worüber
man gar nicht reden könnte.

Das Intuition nicht unfehlbar sein kann, hatten wir ja schon.

Woher will man das wissen?

Das bemerkt man gelegentlich daran, daß sich intuitive
Handlungen
und Denkweisen im Nachhinein als falsch herausstellen.
Wer natürlich meint, daß Intuition von Gott kommt, kann an
dessen Unfehlbarkeit natürlich nicht zweifeln.

Kann man drüber diskutieren, - ist doch die Intuition kein
Verhalten, das man von anderen Weisen, zu einem Entschluß zu
kommen (Reklame, Voreingenommenheit, Wünsche usw), nicht so
klar unterscheiden kann wie z.B. Autofahren und Radfahren

Es bleibt diese Einbahnstraße. Solange Du meinst, Intuition kämme
von Gott, kann alles andere natürlich keine Quelle von Intuition
sein.
Ich behaupte aber, daß Intuition durch Interaktion mit der Umwelt
entsteht. Also sind auch Politik, soziales Umfeld, Reklame, Medien
usw. Quellen für intuitives Denken und Verhalten.

Daß sie aber aus irgend einer transzendenten Quelle stammt,
kann ich nicht akzeptieren.

OK, - falls Du überzeugt bist, daß es keine Transzendenz
jenseits der sicht- und meßbaren Welt gibt.

Zunächst die Konkretisierung: Ich meine religiöse Transzendenz,
also Ausdruck von Außerirdischem bzw. Übernatürlichem.

Das spielt keine Rolle. Meinetwegen kann es sowas geben.
Solange sich irdische Dinge auf ganz natürliche Weise erklären
lassen, brauche ich den Lieben Gott aber nicht dafür.

Wo die Transzendenz beginnt, z.B. ganz alltäglich bei der
Farbe einer Blume oder dem Geruch eines Schnitzels, beginnt ja
nicht schon die Religion.

Da müßte nun erstmal geklärt werden, was du unter Tranzendenz
verstehst. In meinem oben def. Sinne haben Sinneseindrücke nix
mit Transzendenz zu tun. Man kann es natürlich auch anders sehen,
da dieses Wort offenbar vielfältige Bedeutungen hat.

Für mich ist es nur die Konsequenz
evolutionärer Entwicklung. Dieses Modell ist nahe liegend und
logisch überprüfbar.

Naja,

Ich vermute, Du meinst, es gäbe keinen Gott als Schöpfer und
Weltenlenker und Quelle der Intuition? Also auch keine
verliebten Musen, die den Künstler inspirieren? Und Du
könntest es beweisen?

Ich behaupte nicht, daß es sowas gibt, ergo muß ich sowas auch
nicht beweisen.

Ich behaupte, daß es Gott gibt, - und kann es dennoch nicht
beweisen. Ist eine Frage der Erfahrung.

In den Wissenschaften ist es Konsens, daß derjenige, welcher eine
Behauptung aufstellt, auch den Nachweis darüber erbringen, daß
die Behauptungen zumindest unter def. Randbedingungen wahr ist
und sich resultierende Effekte zuverlässig reproduzieren lassen.

Bei Aussagen zur Religion wird aber regelmäßig davon ausgegangen,
daß der reine Glaube an eine Sache ausreichend ist.
Die meisten Aussagen in beliebigen religiösen Schriften stehen
auf sehr wackeligen Füßen und können in keiner Weise bekegt werden.

Ich behaupte, daß es die Farbe Grün gibt, ohne es beweisen zu
können.

Farben sind Sinneseindrücke, die jederzeit reproduziert werden
können. Man kann diesen Sinneseindruck sogar anhand objektiver
Meßmethoden konkrete Wellenlängen des Lichtes zuordnen und das
immer und überall. Was soll daran also übernatürlich oder
tranzendent sein?

Wenn jemand blind ist, oder Farbenblind, halte ich ihn
nicht für einen Spinner oder für einen Dummkopf.

Wenn ein Blinder allerdings mit Dir über Farben diskutiern will,
evtl doch ? Und was hat das mit Gott zu tun?

Natürlich ist es dann
schwierig, mit ihm über Farben zu sprechen.

Radiowellen kann man auch nicht sehen, trotzdem werden sie sie
weltweit zur Übertragung von Informationen benutzt. Das klappt
dank reproduzierbarer Effekte immer wieder.

Zumindest werde ich immer dagegen argumentieren, wenn
unreflektiert irgend welche Behauptungen aufgestellt werden,
die außer dem reinen Glauben rein gar nix als Basis haben.

Wenn für Dich Andersdenkende sofort Spinner sind mit
Hirngespinsten und Geschwafel, klingt das doch recht
dogmatisch oder eben naiv rechthaberisch. Entschuldige.

Wenn jemand durch die Irrenanstalt läuft, und fortwährend laut
ruft: Ich bin Napoleon, der große Feldherr", so wird jeder
normale Mensch davon ausgehen, daß derjenige eine fehlerhafte
Wahrnehmung von seiner Umwelt und sich selbst hat (zu gut
deutsch „bekloppt“ ist).

Wenn jemand kommt und behauptet, Gott habe ihm Geist eingehaucht
und er würde von Musen und Engeln umschwärmt, und nach dem Tode
entfleucht der Geist ins jenseits, dann sehe ich zu obigen Fall
keinen relevanten Unterschied.

Ansonsten sind wir hier immer noch im Philosophiebrett und nicht
im Brett Esoterik oder Religion. Dort ist es legitim, seine
rein subjektiven Wahrnehmungen als Tatsachen hinzustellen.

Gruß Uwi

Keineswegs. Die Vernunft stellt lediglich eine Kontrollinstanz
der
Intuition dar und setzt diese in einen breiteren Kontext.
Während ich
die Intuition „Angst vorm Fliegen“ habe, kann ich
unrefklektiert
dieser Angst folgen oder mit meiner Vernunft festellen, dass
diese
Angst z.B. auf schlechten Erfahrungen der Vergangenheit
beruht.

sorry, aber hier wirfst du zweierlei in den selben topf, was aber keineswegs in einen topf gehört!
„intuition“ äußert sich zwar zuerst über ein gefühl, ist in dieser äußerung aber beliebig und ist dabei nicht gleichzusetzen mit mit einem Gefühl als solches!
denn bei deinem beispiel, müsste jedes gefühl auch eine intuition sein- ist es aber nicht!

klingt jetzt erstmal vielleicht verwirrend und deshalb nehm ich mal den duden zu hand:
Intuition: erkennen eines sachverhaltes vom gefühl her, ohne überlegung, gefühlsmäßiges erfassen, eingebung(lat.)

da trifft der duden doch auch mal einen kern -„erkennen eines sachverhaltes vom gefühl her“…
ich erlaube mir zu sagen: eine summe wahrer informationen die der verstand nicht in der lage ist, in seiner gesammtheit zu erfaasen…

deine angst vor dem fliegen hat mit intuition also nichts zu tun!
denn deine angst vor etwas, ist ja eine grundsätzliche und das resultat ist damit ein stets gleiches!
intuition wäre in deinem beispiel genau das umgekehrte- du hast die angst (nämlich verursacht durch den verstand!) und ein gefühl (intuition) sagt dir, dass sie völlig unbegründet ist!

wie du ja selber so schön sagst „…:Angst z.B. auf schlechten Erfahrungen der Vergangenheit beruht.“

beispiel: du bist als kind von einem hund gebissen worden und hast auf grund dieser erfahrung zeitlebens angst vor hunden!
tatsache ist aber, dass gemessen an der menge an hunden, es recht selten vorkommt gebissen zu werden!
du aber erblickst einen hund und dein verstand! gibt dir jedes mal die information eines längst jahrelangen zurückliegenden schmerzempfindens mit dem damaligen bild - informationen die mit einem „sachverhalt“ im hier und jetzt überhaupt nichts mehr zu tun haben!

trotzdem ist dein beispiel sehr gelungen!
denn darin sehe ich die eigentliche problematik- wie lässt sich intuition (welche sich ja zunächst über ein gefühl äußert), unterscheiden, von einem gefühl, welches einzig nur durch „konditionierung“ erlangt worden ist!?

und dabei könnte dann der „verstand“ tatsächlich hilfreich sein…

mit besten grüßen
mondrabe

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Hast du sehr schön unterschieden -)

Man könnte aber grundsätzlich zwischen einer Intuition des Gefühls (des Herzens) und einer des Geistes (des Mentals) unterscheiden. Sowie auch einer des Körpers selbst.

…und sie bringt immer auch Wissen mit sich, das ist Voraussetzung.

gruß
rolf