Verpfuschter Lebenslauf was tun?

Hallo,

ich hab ein riesen Problem mit meinem zukünftigen Werdegang, da mein Lebenslauf aus lauter Abbrüchen besteht.
Nach der Fachhochschulreife hab ich mich erstmal für ein Maschinenbaustudium entschieden dieses auch bis zum Vordiplom gemacht. Da ich neben dem Studium Nachhilfe in den Fächern Mathematik und Physik gegeben habe bin ich auf die Glorreiche Idee gekommen , das doch der Soziale Bereich vielleicht besser zu mir passt. Was ein fataler Fehler war. Das Studium Soziale Arbeit lief zwar anfangs schon ganz gut . Gerade Recht hat und Soziologie haben mich interessiert. Doch dann kurz vor Abschluss des Studiums bin ich Krank geworden und konnte das Studium nicht beenden. (Psychische Erkrankung) . Dann hat man mir eine Umschulung aufs Auge gedrückt bekommen und ich hab mich für eine Umschulung zum Industriekaufmann entschieden. Nach ein ca einem Jahr merkte ich das , die Umschulung eigentllich nix wert ist ohne Berufserfahrung womit ich dann auch Recht behalten sollte. Die resultate waren Gut allerdings war die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung eine katastrophe. Resultat :Umschulung nicht geschaft. trotz gutem Ausbildungszeungiss. Anschließend hatte ich wieder mit Depressionen zu kämpfen und mich von einem Job in der Buchhaltung zum nächsten gehangelt . Wobei auch hier kein Erfolg zu verbuchen war. Nun hab ich einen Job der mir gefällt (Leitung in einem Nachhilfezentrum) , Allerdings kann ich davon leider leider finanziell kaum leben ohne Unterstützung von meinen Eltern zu bekommen.
Nun da es mir besser geht bin ich am überlegen ob ich einen Neuanfang mit einer Ausbildung oder einem Studium wagen soll ? Deswegen würden mich eure Meinungen interessieren. Ich möchte wieder einen roten Faden in meinen Lebenslauf bekommen und entweder mein Studium abschließen Soziale Arbeit oder eine Ausbildung zum Technischen Produktdesigner machen. Was würdet ihr mir raten . Hat man überhaupt noch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt mit so einem Lebenslauf. Ich bin echt in einer zwickmühle auf der einen Seite bin ich froh das ich das hohe Gut von psychischer Gesundheit wieder genieße mit einem Teilzeitjob auf der anderen Seite hab ich Lust mich weiterzuentwicklung mehr aus meinem Leben zu machen. Vielleicht ist hier jmd in der gleichen Lage und kann mir dazu einen Rat geben.

Viele Grüße

Hallo,

ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber bei deiner Vorgeschichte (Depressionen, psychische Erkrankung - war das eine andere, oder auch Depressionen?) halte ich das Studium der Sozialen Arbeit nicht für zielführend. Nicht, weil du das nicht grundsätzlich packen könntest, sondern wegen der Arbeitsmöglichkeiten hinterher. Auch wenn es dir momentan gut geht, Depressionen sind nichts, was man einfach so abschüttelt, und für eine Arbeitsstelle nach dem Studium der Sozialen Arbeit solltest du schon psychisch ganz stabil sein, soweit ich das von außen beurteilen kann.

Ich weiß nicht, was ein technischer Produktdesigner macht und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, anschließend eine Arbeit zu finden, aber das klingt mir wesentlich „sympathischer“.

Gruß
Christa

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Okay ja vielleicht hast du Recht .

Also der Produktdesigner fertigt haupsächlich technsiche Zeichnungen an einem CAD Programm an . Was ich unter anderem schon im Studium gemacht habe insofern würds ganz gut passen…

Warum machst du dein Maschinenbaustudium nicht fertig? Das erscheint mir doch als das nächstliegendste, zumal du doch darin gar nicht mal so schlecht warst.

Schöne Grüße
Ann da Cava,
die nach Irrungen und Wirrungen zuerst ihre angefangene Berufsausbildung beendet und dann noch einen draufgesetzt hat.

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Das Problem daran wird sein, wie am anderen Studium auch (in einem anderen Thread erörtert), dass es zu Zeiten der Diplomstudiengänge begonnen wurde, und eine Fortsetzung zu diesem Zeitpunkt u. U. nicht mehr möglich ist. Man müsste sich halt erkundigen, ob es geht oder nicht.

Ja, auf jeden Fall. Zurzeit ist der Arbeitsmarkt ganz gut, da müssen die Arbeitgeber auch mal Fünfe gerade sein lassen und einem Bewerber verzeihen, dass er die eine oder andere Schleife gedreht hat.

Sinnvoll ist immer, wenn du an irgendetwas anknüpfst, was bei dir schon in der Erwerbsbiographie vorhanden ist. Wenn du also ein guter Nachhilfelehrer bist, könnte eine Arbeit im Bereich der Bildung gut zu dir passen, also beispielsweise Berufsvorbereitung o.ä. Nachteil: Wird eher schlecht bezahlt. Wenn du Geduld hast, dann studierst du Lehramt, dauert halt ein paar Jahre.

Andere Möglichkeit: Bilde dich im Bereich Buchhaltung fort (Bilanzbuchhalter? Dafür sind aber ein paar Jahre praktische Berufserfahrung nachzuweisen), da werden immer Leute gesucht. Auch hier ist die Bezahlung meistens eher nicht so prickelnd, aber es gibt Aufstiegschancen (Wechsel in die Industrie oder Steuerberater).

Das nur als ein paar flüchtige Ideen. Wichtig ist eigentlich nur: Keep on moving, dann wird sich der Rest ergeben.

Wenn ich richtig mit gerechnet habe, bist Du jetzt so um die 30 (nimm oder gib ein paar Jährchen). Aber in jedem Fall: Du bist zu alt, um Dich von Mama und Papa langfristig finanzieren zu lassen (und das wird ja auch nicht ewig so gehen können) und Du bist noch viiiieeel zu jung, um in einem ungeliebten Job die Jahre bis zur Rente „auszusitzen“.

Der Vorteil ist, dass Du schon recht viele Berufe ausprobiert hast:

  • Technikstudium
  • soziales Studium
  • kaufmännische Ausbildung

Was davon macht Dir denn am meisten Spaß? Hast da nen Favoriten? [Und ich höre schon die üblichen Stimmen „Dein Job soll Dir nicht Spaß machen, Du hast damit Geld zu verdienen!“. Halte ich für Quatsch, nur in nem Job in dem man auch Spaß hat, ist man auch gut.]

Generell hast Du ja schonmal ein Studium „fast“ beendet und den Maschinenbau mit dem Vordiplom zumindest „moralisch“, da würde ich Dir jetzt abraten einen Lehrberuf zu wählen, das könnte Dir schlimmstenfalls langweilig werden.

Ob Du nun eines Deiner begonnen Studien beendest, oder ob Du was ganz anderes machst, musst Du selbst wissen. Wie gesagt, hängt davon ab, worauf Du Bock hast. Würdest Du denn ein Studium finanziert bekommen? Da Du vermutlich ja keine nennenswerten Ersparnisse haben wirst und auch Bafög wohl ausfällt, kriegst ausreichend Sponsorengelder? Sonst müsstest Du Optionen wie ein duales Studium, viele Nebenjobs, Job und Abendstudium oder Bundeswehr (da kauft man halt die Philosophie gleich mit…) oder sowas in Erwägung ziehen…

Generell würde ich Dir sagen, dass es jetzt auf ein paar Monate hin oder her auch nimmer ankommt. Nimm Dir Zeit und überleg Dir, was Dein Traumjob wäre. Wichtig, dass Du das ohne Wenn und Aber tust. Also nicht gleich überlegen „aber für Maschinenbau hab ich die Grundlagen vergessen“ oder „die Christa sagt aber, dass man mit Depressionen nicht in die soziale Arbeit gehen soll“ oder „die Eltern unterstützen mich aber nicht“ oder sonstwas. Sondern nur das Ziel definieren. Du willst Zahnarzt werden? Wunderbar - welchen Weg gehst dorthin? Du willst Bundeskanzler werden? Auch gut, wie stellst das an? Um es mit Pur zu sagen „Trau Dich ruhig zu spinnen, es liegt in Deiner Hand“

Naja, und dann diskutierst Du die Pläne mal mit echten Freunden (also denen, die Dir bei Berufswunsch „DSDS-Sieger“ mitteilen, dass Deine Stimme klingt wie ein Frosch in der Kloschüssel) und fragst, ob sie sich Dich in diesem Beruf vorstellen könnten. Höre bitte auf diese Leute, insbesondere wenn das mehrere sind :slight_smile: Naja, und wenn sie Dir zuraten, dann gehst hin, Schritt für Schritt. Klärst ggf. Finanzierung, holst ggf. vergessenes (oder nie gehabtes) Wissen nach und kommt über kurz oder lang dann am Ziel an.

Was mir grad noch so einfällt: eigentlich wärest Du prädestiniert, Dein eigenes Nachhilfe-Studio zu eröffnen. Du kannst Buchhaltung, Inhalte und Pädagogik… Nur so ein Gedanke, keine Ahnung, ob das was für Dich wäre und ob Du Dir das zutraust (im Falle einer zurückkommenden Depression möchte man vielleicht lieber Angestellter als Selbstständiger sein - aber das musst Du wissen). Und auch keine Ahnung, ob Du das notwendige Startkapital hast oder beschaffen kannst.

Was immer Du auch tust, ich wünsche Dir viel Erfolg!

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Wenn Du Dich entscheiden solltest ein Studium wieder aufzunehmen empfehle ich einen Gang zur Studienberatung der jwlg. Uni bzw. Hochschule … ist kostenlos und die Damen und Herren sind kompetente Ansprechpartner ob bzw. was das richtige für Dich sein könnte.

VG und viel Erfolg,
max

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