Verrostete Armierungen

Hallo,

müssen verrostete Armierungen vor einem Auftrag mit einem PCC-Mörtel (kunststoffmodifizierter Zementmörtel) wirklich komplett entrostet werden, auch an Stellen wo der Beton noch nicht rissig oder brüchig ist (ohne fachliche Untersuchung - also nur im Augenschein)?

Wie kann ich bei einem Auftrag des neuen Zementmörtels sichergehen, daß dieser nicht in wichtige Dehnfugen verläuft, an die ich aber nicht mehr drankomme, wenn ich etwas zwischenzeitlich reinklemmen würde?

Thorsten

Hallo,

Hallo!

müssen verrostete Armierungen vor einem Auftrag mit einem
PCC-Mörtel (kunststoffmodifizierter Zementmörtel) wirklich
komplett entrostet werden, auch an Stellen wo der Beton noch
nicht rissig oder brüchig ist (ohne fachliche Untersuchung -
also nur im Augenschein)?

Zu ersten Frage Ja sollte man machen.
Zu zweiten Ja nur soweit wie der Beton defekt bzw. aufbricht, das kommt meistens vom Eisen was da rostet und der Frost macht dann im Winter sein übriges dazu.

Wie kann ich bei einem Auftrag des neuen Zementmörtels
sichergehen, daß dieser nicht in wichtige Dehnfugen verläuft,

Verstehe die Frage nicht ganz, Dehnungsfugen sind in der Regel sichtbar und sollten natürlich nicht mit Mörtel verschlossen werden.

an die ich aber nicht mehr drankomme, wenn ich etwas
zwischenzeitlich reinklemmen würde?

Thorsten

Gruß sepp.

Ich habe empfohlen bekommen von Hammerite diesen Rost Blocker aufzutragen. Aber diesen kann ich auch nur dort aufpinseln wo ich den Beton entfernt habe und er verhindert weitere Korrosion. Nur ist der Stahl unter den noch augenscheinlich festen Stellen bestimmt auch schon rostig und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er dort auch samt meinem neuen Beton abplatzt. Oder nicht? Sonst müßte ich wirklich alles freiklopfen und gefährde so die Haltbarkeit des Garagentores an der Innenseite dieses Betonfertigteiles.

Klar sind Dehnungsfugen in der Regel sichtbar, aber ich meine z.B. die Fugen zu den Nachbargaragen, die ich einhalten muß. Dort könnte ich z.B. vorrübergehend was reinklemmen, so daß ich betonieren kann. Aber was ist geeignet, um es später wieder herausziehen zu können?
Viel schlimmer sind die Dehnungsfugen auf der nach dem Betonieren unzugänglichen Rückseite der Garagenvorderfläche. Die zwei Senkrechten der Fertiggarage sind quasi wie zwei L´s aufgebaut. Der kurze Schenkel befindet sich in Richtung Betrachter und der lange Schenkel ist quasi die Laibung. Die Laibung ist etwa 75mm dick und der andere Schenkel 40mm. Hinter beiden Schenkeln ist ca. 1cm Luft, bis ein Betonfertigteil anfängt. Ich kann nicht erkennen für was das ist, ob es als Absatndhalter der Garagen dient oder was? Wenn ich nun bis auf das Fertigteil betonieren würde, könnte es doch Spannungen geben und es würde mir den Beton wieder abdrücken. Das heißt, ich müßte mit irgendwas solange sichergehen, daß die Dehnfuge innendrin erhalten bleibt, bis der Beton abgebunden ist. Logischerweise müßte dieses Dehnfugenmaterial natürlich in der Garage verbleiben.

Zwischen den Garagen ist das wie gesagt nicht so tragisch, außer daß ich nicht weiß was für ein Material ich da nehmen könnte und daß ein einbetonieren der Eckschiene schwerer vonstatten gehen würde, weil man an den einen Schenkel schwerer drankommen würde.

Hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkle bringen.

Thorsten

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Ich habe empfohlen bekommen von Hammerite diesen Rost Blocker
aufzutragen. Aber diesen kann ich auch nur dort aufpinseln wo
ich den Beton entfernt habe und er verhindert weitere
Korrosion.

Ja das ist richtig so, ob es dann unbedingt Hammerit sein muß las ich mal dahingestellt, es gibt ja geeignete Mittel die vom Hersteller (Betonsanierung) erwähnt werden zum Behandeln vom Eisen.

Nur ist der Stahl unter den noch augenscheinlich
festen Stellen bestimmt auch schon rostig und es ist nur eine
Frage der Zeit, bis er dort auch samt meinem neuen Beton
abplatzt. Oder nicht?

Da kannst Du nichts dran ändern, kannst ja nicht auf verdacht den Eisen nachgehen und den Beton aufschlagen. Die Probleme das der Beton aufplatzt treten auch oft an Stellen auf wo das Moniereisen nicht tief genug im Beton sitzt, da kannst du nichts dran ändern, außer mit geeignetem Material, was Du ja hast wieder verschließen.

Sonst müßte ich wirklich alles
freiklopfen und gefährde so die Haltbarkeit des Garagentores
an der Innenseite dieses Betonfertigteiles.

Klar sind Dehnungsfugen in der Regel sichtbar, aber ich meine
z.B. die Fugen zu den Nachbargaragen, die ich einhalten muß.
Dort könnte ich z.B. vorrübergehend was reinklemmen, so daß
ich betonieren kann. Aber was ist geeignet, um es später
wieder herausziehen zu können?

Vielleicht mit Sturodur, von der Platte kannst Du dir dann Passende Streifen zuschneiden, gibt es in verschieden Stärken.

Viel schlimmer sind die Dehnungsfugen auf der nach dem
Betonieren unzugänglichen Rückseite der Garagenvorderfläche.
Die zwei Senkrechten der Fertiggarage sind quasi wie zwei L´s
aufgebaut. Der kurze Schenkel befindet sich in Richtung
Betrachter und der lange Schenkel ist quasi die Laibung. Die
Laibung ist etwa 75mm dick und der andere Schenkel 40mm.
Hinter beiden Schenkeln ist ca. 1cm Luft, bis ein
Betonfertigteil anfängt. Ich kann nicht erkennen für was das
ist, ob es als Absatndhalter der Garagen dient oder was? Wenn
ich nun bis auf das Fertigteil betonieren würde, könnte es
doch Spannungen geben und es würde mir den Beton wieder
abdrücken. Das heißt, ich müßte mit irgendwas solange
sichergehen, daß die Dehnfuge innendrin erhalten bleibt, bis
der Beton abgebunden ist. Logischerweise müßte dieses
Dehnfugenmaterial natürlich in der Garage verbleiben.

Zwischen den Garagen ist das wie gesagt nicht so tragisch,
außer daß ich nicht weiß was für ein Material ich da nehmen
könnte und daß ein einbetonieren der Eckschiene schwerer
vonstatten gehen würde, weil man an den einen Schenkel
schwerer drankommen würde.

Hoffe ich konnte etwas Licht ins Dunkle bringen.

Thorsten

Ja gut, ich hatte den Rostblocker erwähnt, weil ich diesen auch bereits gekauft habe.
Styrodur kenne ich ja, aber ist es wirklich geeignet als Dehnmaterial in der Garage zu verbleiben? Was ist mit einem Art Schaumstoff?

Kann ich wirklich dicht an der Oberfläche liegende Armierungsteile abflexen? Der PCC-Mörtel schreibt eine Ummantelung der Armierung von mindestens 10 mm vor. Welchen Abstand müssen die Armierungen mindestens zueinander haben, falls ich herausflexen würde oder ist das abhängig von den Belastungen des Betons?

Was mache ich, wenn im Nachhinein doch wieder Abplatzungen erfolgen. Wie bessere ich dann aus?

Welches ist eine geeignete Farbe für den Außenanstrich? Mir ist eine rißüberbrückende Kunststoffdispersionsfarbe empfohlen worden, aber leider haben die soweit ich gesehen habe alle 25 Liter Inhalt. Das ist weit mehr als ich brauche.
Kann ich sowas für einen dauerhaften Schutz nehmen?

Thorsten

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Ja gut, ich hatte den Rostblocker erwähnt, weil ich diesen
auch bereits gekauft habe.
Styrodur kenne ich ja, aber ist es wirklich geeignet als
Dehnmaterial in der Garage zu verbleiben? Was ist mit einem
Art Schaumstoff?

Es gibt noch Fugenrundschnur http://www.stucky-ag.ch/de/prod.cfm?code=430 sollte man auch im Baumarkt bekommen, normalerweise wird dann noch mit Silikon darauf Versiegelt.

Kann ich wirklich dicht an der Oberfläche liegende
Armierungsteile abflexen?

Jaein! Bleibt dir aber mitunter nichts anderes Übrig wenn die Eisen zu weit Vorstehen.

Der PCC-Mörtel schreibt eine
Ummantelung der Armierung von mindestens 10 mm vor. Welchen
Abstand müssen die Armierungen mindestens zueinander haben,
falls ich herausflexen würde oder ist das abhängig von den
Belastungen des Betons?

Wenn das keine Tragende Teile sind, denke ich ist das nicht so Tragisch.

Was mache ich, wenn im Nachhinein doch wieder Abplatzungen
erfolgen. Wie bessere ich dann aus?

Dann wirst Du so vorgehen müssen wie jetzt auch, unter Umständen brauchst Du dann nur beistreichen.

Welches ist eine geeignete Farbe für den Außenanstrich? Mir
ist eine rißüberbrückende Kunststoffdispersionsfarbe empfohlen
worden, aber leider haben die soweit ich gesehen habe alle 25
Liter Inhalt. Das ist weit mehr als ich brauche.
Kann ich sowas für einen dauerhaften Schutz nehmen?

Ich würde die dafür vorgesehene Farbe verwenden z.b.von Herbol-Beton-Finish http://www.herbol.de/produkte/fbeton.htm zum Grundieren würde ich wohl Lösungsmittelhaltigen Tiefgrund verwenden.

Guten Morgen Thorsten,

Styrodur kenne ich ja, aber ist es wirklich geeignet als
Dehnmaterial in der Garage zu verbleiben? Was ist mit einem
Art Schaumstoff?

Möglich wären auch Estrichdämmstreifen oder andere verdichtete Mineralwollstoffe als Plattenware. Dehnfugen werden dann häufig mit Silicon ausgefüllt.

Kann ich wirklich dicht an der Oberfläche liegende
Armierungsteile abflexen?

??? Da greifst du in die Statik ein, würde ich die Finger von lassen.

Der PCC-Mörtel schreibt eine
Ummantelung der Armierung von mindestens 10 mm vor.

Überdeckung von 1cm ist relativ knapp, im Betonbau beträgt diese 2 -3cm üblicherweise. Aber Armierungsstäbe werden oft kreuzweise verlegt, an den Kreuzungspunkten ist auch keine Überdeckung möglich.

Grundsätzlich: Armierungseisen sind nicht verzinkt, nicht aus Edelstahl und schon beim Betonieren immer „angerostet“. Sofern du an der betroffenen Stelle keine sichtbare Durchrostung hast (wenn die Betonrisse schon älter waren und zusammen mit Regenwasser/Luft …), reicht der Anstrich an den zugänglichen Stellen der Armierung aus.

Gruß
Der Franke

Hallo,

mit dem Abflexen betrifft es eigentlich nur die waagerechten 6mm Stäbe, die alle 15 cm vorhanden sind. Aber nicht jeder steht derartig vor.
Meinst Du mit Estrichdämmstreifen die blauen Streifen? Mit der Dehnfuge zur Nachbargarage habe ich auch kein Problem und habe dort auch schon das Acryl herausgeschnitten. Es handelt sich nur um die Dehnfuge hinter den Torpfosten, an die ich später nicht mehr komme.

Also bei dem kunststoffmodifizierten Mörtel, den ich habe, steht drauf, daß ein extra Korrisionsschutz entfällt bei einer Schichtdicke von mindestens 1 cm. Da ich die Laibungen etwas vorholen möchte, komme ich sowieso auf etwas mehr.
Warum ist allerdings an den Kreuzungspunkten keine Überdeckung möglich? Da kann man doch genauso Beton drauf bringen.

Heißt Dein letzter Satz also, daß ich die festen und risslosen Betonstellen so belassen soll und lediglich die sichtbar verrosteten Stellen der Armierung behandeln soll? Wichtig ist eben der Bodenanschluß. Dort ist der Beton für ca. 30 - 40 cm marode und die Armierung gut angerostet. Wie vermeide ich das in Zukunft aber, auch wenn ich mir nun Edelstahleckputzschienen gekauft habe, an der Armierung? Sicherlich ist ein Abflexen zum Verhindern eines Bodenkontaktes nicht richtig und gefährlich. Aber was kann ich dort gegen aufsteigende Feuchtigkeit machen? Ich kann mit dem Auge ja nichtc erkennen, ob ich den Zementmörtel wirklich sauber um die entrostete Armierung verspachtelt habe. Wasser sucht sich eben seinen Weg.

Thorsten

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Hallo,

mit dem Abflexen betrifft es eigentlich nur die waagerechten
6mm Stäbe, die alle 15 cm vorhanden sind. Aber nicht jeder
steht derartig vor.

Das dürften die Enden einer zugeschnittenen Baustahlmatte sein, die für Armierungen verwendet werden. Dies kannst du unbesorgt kürzen/abschneiden.

Meinst Du mit Estrichdämmstreifen die blauen Streifen?

http://www.heinzebauoffice.de/hbo/typID_artikel/obID…
Mineralwolle oder du meinst vermutlich (verschieden eingefärbte) PE-Stoffe
http://www.heinzebauoffice.de/hbo/typID_artikel/obID…
Ersteres ist ein wenig „flexibler“ beim Einbau.

Warum ist allerdings an den Kreuzungspunkten keine Überdeckung
möglich? Da kann man doch genauso Beton drauf bringen.

Zwischen den Stäben nicht, ist aber für deinen Fall egal.

Heißt Dein letzter Satz also, daß ich die festen und risslosen
Betonstellen so belassen soll und lediglich die sichtbar
verrosteten Stellen der Armierung behandeln soll?

Ja.

Wichtig ist eben der Bodenanschluß. Dort ist der Beton für ca. 30 - 40 cm marode und die Armierung gut angerostet. Wie vermeide ich das
in Zukunft aber, auch wenn ich mir nun Edelstahleckputzschienen gekauft habe,

die verhindern ein Rosten der Armierung nicht

Sicherlich ist ein Abflexen zum Verhindern eines
Bodenkontaktes nicht richtig und gefährlich. Aber was kann ich
dort gegen aufsteigende Feuchtigkeit machen?

Kannst du von „unten“ irgendwie noch abdichten? Sonst kann der Beton immer wieder auffrieren, neue Risse entstehen und Regenwasser dringt wieder von oben/seitlich ein. Abdichtung wäre sehr wichtig, da Wasser in den feinen Zwischenräumen wieder aufsteigen wird.

Ich kann mit dem Auge ja nicht erkennen, ob ich den Zementmörtel :wirklich sauber um die entrostete Armierung verspachtelt habe.

Wenn du sorgfältig, eventuell in mehreren Arbeitsgängen arbeitest, so daß keine größeren Lufteinschlüsse im Beton vorhanden sind, dürfte nichts passieren. Ersten Mörtelauftrag evtl. etwas dünnflüssiger, damit er die Zwischenräume erreicht.

Gruß
Der Franke