Verschieben auf / oder in

Hallo!

Verschiebt man den Termin in die 16. Woche
oder
Verschiebt man den Termin auf die 16. Woche

Was ist die richtige Alternative? Gelten beide Varianten als korrekt?

Danke

Hallo Nadja,

man verschiebt den Termin auf die 16. Woche. Frage mich bitte nicht, warum hier das seltsame „auf“ stehen muss, aber es muss so sein.

Zum Trost mein alter Freund Vladimir V., der meint, dass auch alles ganz anders sein könnte:

In diesem Sinne

MM

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Hi Nadja,

wir verscheben ja alles gewöhnlch auch auf morgen. Oder auf den Abend, oder auf Montag, oder auf nächste Woche, oder überhaupt auf später.

Ist einfach so :wink:

Schönen Gruß

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Servus,

aber bloß in der „abstrakten“ Verwendung mit Bezug auf die Zeit. Konkret, mit Bezug auf den Ort, funktioniert das „auf“ nicht: Mit einer V 60 wurde der Zug von der Richtungsgruppe in die Ausfahrgruppe verschoben.

Schöne Grüße

MM

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„Warum in die Ferne schweifen, sieh das Gute liegt so nah.“

Einen Thread in ein anderes Brett verschieben.

:wink:

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Jo, weil man ja auf einen Zetpunkt oder auf enen Termin verschiebt.

Bei nicht abstrakten Angelegenheit lassen auch zeitartige Begriffe ein „in“ zu: Zeitreisen zum Beispiel pflegt man ja ins Jahr 1806 oder ins Mittelalter oder in die erste Kalenderwoche 2021 zu machen. :slight_smile:

Schönen Gruß
Metapher

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Hallo zusammen,
das DUDEN Stilwörterbuch von 2017 bestätigt eure Einschätzung:

„eine Sitzung auf die nächste Woche, auf unbestimmte Zeit, auf einen späteren Zeitpunkt, um ein paar Tage verschieben“

Aber mein Sprachempfinden sträubt sich. Metapher schreibt, man verschiebe auf einen Zeitpunkt. Das ist einleuchtend. Aber in meiner Vorstellung findet die Verschiebung im Kalender statt. Deswegen verschiebe ich in Gedanken an einen anderen Ort (die nächste Seite im Kalender) und darum in eine andere Woche oder in ein anderes Jahr.

Sieht das noch jemand so?

Liebe Grüße an alle
vom Namenlosen

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Servus,

Du wirst - wenn auch mit etwas Mühe - verstanden, wenn Du Dich tatsächlich so ausdrückst. Nadja hat aber nach dem im Deutschen üblichen Sprachgebrauch gefragt und nicht danach, wie weit man von diesem Sprachgebrauch abweichen kann, ohne dass das Gesagte gänzlich unverständlich wird.

Du wirst „Ein Tisch ist ein Tisch“ wohl kennen - für alle, die das noch nicht kennen oder gerne mal wieder lesen: Hier isser:

Schöne Grüße

MM

Lieber Aprilfisch,
vielen Dank für diesen Text. Ich kannte ihn tatsächlich noch nicht. Die Geschichte ist traurig, aber interessant und lesenswert.

PS. In meiner Antwort oben hatte ich erst für @Nadja den DUDEN zitiert und anschließend eine Frage an die Muttersprachler angeschlossen. Vielleicht hätte ich dafür einen neuen Thread öffnen sollen. Aber vermutlich wird @Nadja verstehen, welcher Teil meiner Antwort den offiziellen Sprachgebrauch wiedergibt.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

Hallo,

Wogegen denn eigentlich?

Was Leute gewöhnlich - obwohl es sich um eine Gefühl gar nicht handelt - mit „Sprachgefühl“ meinen, ist eine Gesamtheit von Erinnerungen an gehörten Sprachgebrauch. Aber genau dagegen versuchst du ja dann gerade zu argumentieren („Aber in meiner Vorstellung …“).

stehen abstrakte Repräsentanzen, also Symbole, für Zeitpunkte und Zeitspannen.

Ja. Und zwar auf eine andere Seite.

… und darum auf die Stelle, an der eine andere Woche oder ein anderes Jahr im Kalender markiert sind.

Viellecht verwechselt dein Sprachgefühl ja zwei Wortgebräuche:
„Die Verstanstaltung findet im nächsten Jahr statt
vs.
„Die Veranstaltung wurde aufs nächste Jahr verschoben.“

Summa summarum: Man verschiebt ja nicht eine Handlung, eine Veranstaltung (sowas kann man gar nicht verschieben!), sondern deren Termin (= „Zeichen“, „Markierung“ einer Grenze oder ein Ziel) von etwas auf einen anderen Termin von etwas. Und dieser Termin hat dann die nähere Bestiimmung „Tag“,
„Woche“, „Jahr“ usw.

Der Sprachgebrauch ist dabei → elliptisch: Man verschiebt in Worklichkeit nicht „die Premiere“, sondern „den Termin für die Premiere“.

Schönen Gruß
Metapher

Hallo @Metapher,
vielen Dank für deine Denkanstöße. :slight_smile:

Ich stimme sofort zu, dass man ein Ereignis (oder genauer seinen Repräsentanten) auf einen Zeitpunkt verschiebt. Denn das Ereignis wird den Zeitpunkt ausfüllen.

Aber es macht mir Probleme, ein Ereignis, das nur einen Tag dauert, auf einen ganzen Monat zu verschieben. Denn nach dem Verschieben liegt es ja in diesem Monat.

Du vermutest, ich hätte die Verwendungen verwechselt. Mir scheint plausibler, dass ich dem einen Gebrauch („findet statt“) entsprechend die Präposition im anderen Gebrauch („wird verschoben“) gewählt habe.

Aber ich akzeptiere, dass der allgemeine Sprachgebrauch so ist, und versuche, dass zu übernehmen.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

Hoffentlich übernimmt das keiner von Dir.

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Gut beobachtet, Gudrun! :slight_smile: