Verschiebungen

Hallo Wissende,

durch das Erdbeben vor einer Woche hätte sich lt. verschiedenen Meldungen die Küste Japans um 2 m verschoben und die Erdachse um 10 cm.
Ersteres kann ich mir vorstellen, indem 2 Kontinentalplatten mit Schmackes auf- oder auseinander driften. Warum aber verschiebt sich dabei die Erdachse? 10 cm sind ja im Vergleich zum Erddurchmesser nicht viel, aber im Prinzip müßte sich jeder Punkt auf der Erde mit der Achse um 10 cm bewegt haben - warum haben wir nichts bemerkt? Die Verschiebung mußte wohl langsam gehen und nicht ruckartig. Haben sich damit auch die Blickwinkel auf die Sterne messbar geändert, müßten jetzt alle Sternkarten neu berechnet werden?

Danke für Eure Auskünfte.

Wolfgang D.

Hallo,

Ersteres kann ich mir vorstellen, indem 2 Kontinentalplatten
mit Schmackes auf- oder auseinander driften.

da ist nichts mit Schmackes gedriftet, sondern es wurden Spannungen abgebaut, indem ein Stück der Eurasischen Platte nach oben geschnalzt ist. Die Masse, die da schlagartig in Bewegung geraten ist, dürfte rd. 500 Mrd. Tonnen betragen haben. Das erklärt dann auch, warum das Gesamtsystem Erde einen kleinen Schupps bekommen hat, was wiederum hoffentlich die Achsenverlagerung erklärt.

warum haben wir nichts bemerkt? Die Verschiebung mußte wohl
langsam gehen und nicht ruckartig. Haben sich damit auch die
Blickwinkel auf die Sterne messbar geändert, müßten jetzt alle
Sternkarten neu berechnet werden?

Es kommt darauf, wie präzise die sein sollen. Du kannst ja mal in einer klaren Nacht Deinen Kopf um zehn Zentimeter neigen und schauen, welche dramatischen Veränderungen sich dann ergeben :wink:

Gruß
Christian

Blickwinkel auf die Sterne messbar geändert, müßten jetzt alle
Sternkarten neu berechnet werden?

Genau. Habe zumindest gelesen, dass dem so ist. Ich meine, in der Süddeutschen Zeitung.
Udo Becker

Blickwinkel auf die Sterne messbar geändert, müßten jetzt alle
Sternkarten neu berechnet werden?

Genau. Habe zumindest gelesen, dass dem so ist. Ich meine, in
der Süddeutschen Zeitung.
Udo Becker

Mal ne ganz naive Zusatzfrage:
Durch die Präzession der Erdachse ändert sich doch die Lage der Sterne ohnehin ständig. Lt. Wipipedia um um etwa 0,014°, also 50,4" pro Jahr.
Der Effekt ist doch wesentlich größer als 10cm Polverschiebung.

Keine Ahnung von den relativen Größenordnungen. Hatte das gelesen und nach Deinem Einwand im Zeitungskorb vergeblich nach der Quelle nachgeforscht.
Udo Becker

… vergeblich nach der Quelle nachgeforscht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4zession#Pr.C3.A…

Es kommt darauf, wie präzise die sein sollen. Du kannst ja mal
in einer klaren Nacht Deinen Kopf um zehn Zentimeter neigen
und schauen, welche dramatischen Veränderungen sich dann
ergeben :wink:

Hi Christian,

dramatische Veränderungen in der Tat: Richte eine Fernrohr auf eine bestimmte Galaxie und verschiebe dann das Fernrohr um 10 cm - dann bist Du mit dem Deinem Blick garantiert gewaltig weitergewandert.

Wolfgsang D.

Hallo,

dramatische Veränderungen in der Tat: Richte eine Fernrohr auf
eine bestimmte Galaxie und verschiebe dann das Fernrohr um 10
cm - dann bist Du mit dem Deinem Blick garantiert gewaltig
weitergewandert.

und deswegen schrieb ich „Es kommt darauf, wie präzise die sein sollen“

Gruß
Christian

Hallo,

nein, ich will mich nicht zanken.
Mit dem gebotenen Abstand zu der Katastrophe ein, zwei Anmerkungen.

Es sollen 17 cm sein
http://www.nasa.gov/topics/earth/features/japanquake…
Die haben für optische Beobachtungen wohl keinen Einfluss, da die kaum genauer 0,5-1 m sind.

Die Sternörter sind fest (plus Eigenbewegung). Wenn dann wird die Änderung der Erdachse wie die Polbewegung behandelt werden. Da bin ich aber auch noch auf der Suche, wobei - wem nützt das.

Grüße Roland