Verschiedene Metalle im Mund

Hallo Leute!

Ich habe gestern zwei Gold-Teilkronen bekommen.
Außerdem habe ich noch einige alte Amalgam-Füllungen.
Nun hört man ja des öfteren dass so eine Kombination verschiedener Metalle im Mund nicht gut sei. Da mein Zahnarzt aber diesbezüglich noch keine Bemerkung gemacht hat, habe ich mal genauer überlegt: Klar ist, dass die beiden Metalle mit dem Speichel als Elektrolyt ein Galvanisches Element bilden. Nach meiner Kenntnis von Elektrochemie kann aber ein Strom doch nur dann fließen, wenn zwischen den beiden Metallen eine leitende Verbindung besteht. Das heißt, es passiert erst dann was, wenn Krone und Füllung sich berühren (was ich nicht völlig ausschließen kann).

Kan jemand qualifiziert Auskunft geben, ob die Füllungen jetzt raus müssen oder nicht?
Bei Gelegenheit wollte ich die sowieso durch Kuststoff ersetzen lassen. Aber jetzt hab ich erst mal genug gelöhnt … Oder zahlt das gar die Kasse??

Gruß
Arndt

Hallo,

Nach meiner Kenntnis von Elektrochemie kann aber ein Strom
doch nur dann fließen, wenn zwischen den beiden Metallen eine
leitende Verbindung besteht. Das heißt, es passiert erst dann
was, wenn Krone und Füllung sich berühren (was ich nicht
völlig ausschließen kann).

Der Speichel reicht auch als Leiter aus. Siehe z.B. Opferkathoden als Rostschutz bei Schiffen. Man bemerkt den Stromfluß als Kribbeln in der Zunge bei Berührung. Ist halt unangenehm. Außerdem rostet einer der Beteiligten, das unedlere Metall nämlich.

Kan jemand qualifiziert Auskunft geben, ob die Füllungen jetzt
raus müssen oder nicht?

Auf Dauer würd ich das schon machen lassen. Die eine Füllung macht schließlich die andere kaputt (s.o.).

Bei Gelegenheit wollte ich die sowieso durch Kuststoff
ersetzen lassen. Aber jetzt hab ich erst mal genug gelöhnt …
Oder zahlt das gar die Kasse??

So weit ich weiß, zahlt die Kasse den Austausch von Amalgam nur bei nachgewiesener Allergie. Die Goldkronen waren schließlich auch Privatsache.
Übrigens, Gold ist nicht gleich Gold. Es handelt sich hierbei um eine Legierung aus mehreren Metallen. Und die Mischung sowie das Mischungsverhältnis ist je nach Hersteller völlig unterschiedlich. Also auch beim nächsten Anfertigen von Goldkronen darauf achten, daß die gleiche Legierung verwendet wird.

Axel

Hi Arndt!

Amalgam sollte eigentlich in keinem Mund mehr sein. Quecksilber…ich darf gar nicht dran denken
Ich selber würde Porzellanfüllungen favorisieren weil sie a) kein Metall sind und b) farblich dazupassen.

Grüße
Dusan

Hallo Arndt,

ich hatte auch einige Jahre sowohl Gold als auch Amalgam im Mund. Das Amalgam wurde dann mit und mit gegen Goldkronen oder Inlays ersetzt. Insgesamt hat das ca. 5 - 6 Jahre gedauert.
Negative erfahrungen hab ich in dieser Zeit keine gehabt. Da ich beruflich regelmäsig eine Blutuntersuchung gemacht kriege, hab ich einige male darum gebeten, den Quecksilberwert mitzubestimmen und er war nie erhöht. Die Goldsachen hab ich eigentlich nur der besseren Haltbarkeit wegen genommen, außerdem sind nur Backenzähne betroffen.

Gandalf

Hallo Axel!

Der Speichel reicht auch als Leiter aus. Siehe z.B.
Opferkathoden als Rostschutz bei Schiffen. Man bemerkt den
Stromfluß als Kribbeln in der Zunge bei Berührung. Ist halt
unangenehm. Außerdem rostet einer der Beteiligten, das
unedlere Metall nämlich.

Der Witz ist aber, dass Opferanoden nur funktionieren, wenn sie durch ein Kabel mit dem zu schützenden Teil verbunden sind! Und der Speichel reicht nicht, weil er die Rolle des Elektrolyten spielt. Der Stromkreis _könnte_ geschlossen sein, wenn beide Teile mit der Wurzel in Berührung sind.

Auf Dauer würd ich das schon machen lassen. Die eine Füllung
macht schließlich die andere kaputt (s.o.).

So lange wollte ich eigentlich nicht warten. Wenn das so läuft, dann geht das Hg ja in Lösung, was sicher nicht gut ist.

So weit ich weiß, zahlt die Kasse den Austausch von Amalgam
nur bei nachgewiesener Allergie. Die Goldkronen waren
schließlich auch Privatsache.

Das fürchte ich auch.

Übrigens, Gold ist nicht gleich Gold. Es handelt sich hierbei
um eine Legierung aus mehreren Metallen. Und die Mischung
sowie das Mischungsverhältnis ist je nach Hersteller völlig
unterschiedlich. Also auch beim nächsten Anfertigen von
Goldkronen darauf achten, daß die gleiche Legierung verwendet
wird.

Ah ja. Danke für den Tipp!

Gruß
Arndt

Axel

Hallo Arndt,

also ich hatte auch schon zwei versch. Metalle im Mund…dummerweise an anbeissenden Stellen, dh. Die Metalle kamen direkt miteinander in Berührung…ohaha, da bizzelts.

Bist Du Dir sicher, daß das wirklich Gold war? Normalerweise verwendet man für Kronen Palladium das gold eingefärbt sein kann. Meist werden diese Kronen auch mit Porzellan überzogen, damit man eben das Metall nicht sieht.
Wenn, dann nur eine Sorte Metall, dann eben den Rest zur Not auch auf eigene Kosten entfernen lassen.
Aber Palladium ist das nicht auch eine Legierung die Hg enthält? *grübel*

Gruß Maja

Hi Maja,

Bist Du Dir sicher, daß das wirklich Gold war? Normalerweise
verwendet man für Kronen Palladium das gold eingefärbt sein
kann.

Das Gold, das verwendet wird ist schon zu einem guten Teil Gold, allerdings mit Palladium legiert. Das macht man, weil reines Gold zuz weich wäre.

Meist werden diese Kronen auch mit Porzellan überzogen,
damit man eben das Metall nicht sieht.

das wäre mir neu! AUf alle Fälle wäre dies Lösung eine kurzlebige, weil das Porzellan (oder Keramik allgemein) sehr schnell absplittern würde.

Aber Palladium ist das nicht auch eine Legierung die Hg
enthält? *grübel*

Hg ist in Amalgam enthalten. Goldlegierungen für Dentalzwecke enthalten meines Wissens kein Hg.

Gandalf

Hi Gandalf,

falls es Dich interessiert:
Ich hab mal versucht mich ein bissl schlau zu machen :smile:
Also Palladium ist wohl ein Edelmetall aus der Platin Gruppe und wird in der Zahnmedizin auch legiert zB. mit Kupfer verwendet
Dann hab ich noch das da gefunden:

„Gold ist leider nicht gleich Gold (im Mund)
Da durch das Kauen (ebenso wie das Knirschen, das aber beim Erwachsenen keine physiologische Zahnarbeit ist) eine Belastung ausgeübt wird, kann man normale Goldsorten kaum oder nur für kleine Inlays ( Goldfüllungen) und Einzelkronen verarbeiten. Durch Zusätze wie Platin wird das Gold härter gemacht.
In den letzten 20 Jahren sind leider eine Reihe von sog. Spargolden auf den Markt gekommen (um angeblich Kosten zu senken), die anstelle von Platin zumeist Palladium enthalten und weiterhin oft in erhöhtem Ausmass Indium und Gallium.
Ja, in manchen „Goldsorten“ ist manchmal nur 2% Gold enthalten.
Leider wurden die Patienten über diese schlechten Materialien selten oder überhaupt nicht informiert.
Hochwertige Golde oder besser Goldlegierungen beispielsweise für Metallkeramikarbeiten sollten insgesamt rund 98% an Gold und Platin enthalten. Die restlichen 2% anderer Metalle sind für die Haftung des Porzellans am Gold wichtig.“

Entliehen aus:
http://www.bio-net.de/goldleg.htm

Ich konnte aber auch irgendwo lesen (Link verbummelt sorry) daß die Befürchtungen wegen der geringen Bruchfestigkeit heute weitgehend nicht mehr zutreffen.

Aus welchem Material sind eigentlich Kronen die im Sichtbereich verwendet werden?

Grüße Maja

Hallo,

ohne den rest gelesen zu haben, wasser (im speichel) ist ein leiter.

grüße

matthias

Hallo,

Der Speichel reicht auch als Leiter aus.

doch, siehe dacheindeckungen. dort muß alles kupfer oder alles zinkblech sein. und diese sind auch nur durch das wasser verbunden.

Opferkathoden als Rostschutz bei Schiffen. Man bemerkt den
Stromfluß als Kribbeln in der Zunge bei Berührung.

hä? ich hab noch nie was kribbeln gemerkt (titan und amalgam)

grüße

Matthias

(ich kenn das mit den Opferanoden)