hallo www-gemeinde! wie ist das eigentlich mit dem verschleiss der oberleitungen und den stromabnehmern? aus welchem material bestehen diese teile, damit durch die reibung ein nicht zu hoher mechanischer verschleiss entsteht? wie oft müssen oberleitungen und stromabnehmer gewartet bzw. ausgetauscht werden?
gruss
helmut w.
Hallo Helmut,
zur Frage der Materialien eine Teilantwort:
Die Fahrdrähte sind aus Kupfer, mit mehr oder weniger Cadmium. Versuche mit Stahldrähten zu Zeiten von Kupferknappheit haben keine brauchbaren Ergebnisse gebracht.
Die Schleifstücke (= der Teil der Wippen, die mit dem Fahrdraht in Berührung kommen) in der Regel nach alter Väter Sitte aus Kohle.
Über Wartungs- und Austauschzyklen kann ich Dir nichts mit Hand und Fuß sagen. Aber eine Episode am Rand: Lange Zeit galt die Rekordfahrt der französischen CC 7107 aus 1955 als Maßstab, weil bei der erreichten Geschwindigkeit von 331 km/h die Stromabnehmer von der Reibungshitze weich wurden. Es dauerte über zwanzig Jahre, bis dieses Problem halbwegs in den Griff zu kriegen war, und bis heute werden im Plandienst mit dem System Rad/Schiene und Oberleitung/Stromabnehmer keine höheren Geschwindigkeiten gefahren.
Schöne Grüße
MM
Hallo helmut,
wie ist das eigentlich mit dem verschleiss
der oberleitungen und den stromabnehmern? aus welchem material
bestehen diese teile, damit durch die reibung ein nicht zu
hoher mechanischer verschleiss entsteht? wie oft müssen
oberleitungen und stromabnehmer gewartet bzw. ausgetauscht
werden?
Also Kupfer und Kohle wurde schon geschrieben.
Zudem ist die Fahrleitung nicht in der Mitte der Schienen gespannt, sondern im Zick-Zack, damit der Stromabnehmer gleichmässig abgenutzt wird.
Obwohl ich schon Fahrdrähte ausgewechselt habe, habe ich keine Ahnung über die Fahrleistung.
MfG Peter(TOO)
Hi
Es dauerte über zwanzig Jahre, bis dieses Problem halbwegs in den
Griff zu kriegen war, und bis heute werden im Plandienst mit
dem System Rad/Schiene und Oberleitung/Stromabnehmer keine
höheren Geschwindigkeiten gefahren.
Mag sein, dass die Reibungshitze da auch mit rein spielt, ich kenne für die Geschwindigkeitsbeschränkung auch noch eine andere Erklärung:
die Fahrdrähte hängen trotz der mech. Zugspannung noch leicht durch (für das Auge nicht wahrnehmbar). Zusammen mit dem Stromabnehmer bildet der Fahrdraht ein schwingungsfähiges Gebilde, das bei höheren Geschwindigkeiten in den Bereich der Resonanz kommt. => Kontakt zwischen Stromabnehmer und Leitung nicht mehr gewährleistet => die elektrische Leistung steht nur eingeschränkt zur Verfügung.
Abhilfe: Zugspannung erhöhen.
Für die Hochgeschwindigkeitstestfahrt des ICE (@ 406km/h) hat man extra die Fahrdrähte auf der Strecke (ich glaub’ Würzburg - Fulda) so stark gespannt, dass die Resonanz erst bei ca. 500km/h eingetreten ist.
Und direkt nach dieser Fahrt ist man hergegangen und hat die Fahrdrähte getauscht - die waren im wahrsten Sinne des Wortes ausgeleiert.
Gruß
peherr