Verschwundene Gegenstände

Hallo,
sicher kennt ihr das Phänomen:
Man sucht einen verlegten Gegenstand, schaut mehrmals an allen denkbaren Orten.
Dann gibt man auf, und einige Zeit später ist das Ding wieder da:
Es liegt offen und sichtbar genau da, wo man schon mehrmals nachgesehen hat.

Unerklärlich!?
Ich habe mir dazu eine Hypothese überlegt:

Wenn man den Gegenstand sucht, aktiviert man ein Bild von diesem in der Vorstellung. Könnte es sein, dass dieses innere Bild einen „blinden Fleck“ verursacht, so dass wir diesen Gegenstand, wenn er vor uns liegt, dann übersehen? Und ihn wieder sehen können, wenn wir ihn nicht mehr suchen?

Gibt es diese Theorie, hat sie vielleicht sogar schon einen Namen?

fragt Bixie

Hallo,

nein, ich kenne das Problem nicht, da ich sehr ordentlich bin, bzw. weiss wo ich die Dinge abgelegt habe und wenn nicht weiss ich auch wie ich wie finden könnte - hat bisher immer gut geklappt. Bei den Männern in meiner nächsten Umgebung sieht es ganz anders aus: sie suchen TÄGLICH Handy, Brille, Schlüssel oder eine Star Wars Figur, hellblauer Pulli oder Radiergummi. Für mich hat das etwas mit Achtsamkeit zu tun, bei der Sache sein (in der Gegenwart). Wenn man immer schon mindestens drei Schritte voraus ist bei dem was man eigentlich tut (die Brille ablegen), dann kann man von dem armen Hirn nicht erwarten, dass er den Ort wieder abruft.

Off Topic: die Geschichten von Petterson und Findus gehen ganz liebevoll mit dem Thema um: es sind die Mucklas (kleine Wesen, die unter den Dielen und zwischen den Wänden wohnen), die die Gegenstände sammeln und horten. Übertragen gesprochen kann es also (ausser einem selbst) auch ein anderer Mitbewohner sein, der die Sachen woanders hinlegt - ein Partner, ein Kind oder ein Tier (vor allem Katzen sind sehr begabt darin).

Vielleicht sollte man ein wenig Zauber belassen, wenn eine Socke verschwindet oder ein Buch unauffindbar ist…Aufregung nützt jedenfalls nicht um es wieder hervor zu zaubern.

Viele Grüße

Hallo

sicher kennt ihr das Phänomen:
Man sucht einen verlegten Gegenstand, schaut mehrmals an allen
denkbaren Orten.
Dann gibt man auf, und einige Zeit später ist das Ding wieder
da:
Es liegt offen und sichtbar genau da, wo man schon mehrmals
nachgesehen hat.

Ja, das Phänomen kenn ich.

Unerklärlich!?
Ich habe mir dazu eine Hypothese überlegt:

Wenn man den Gegenstand sucht, aktiviert man ein Bild von
diesem in der Vorstellung. Könnte es sein, dass dieses innere
Bild einen „blinden Fleck“ verursacht, so dass wir diesen
Gegenstand, wenn er vor uns liegt, dann übersehen? Und ihn
wieder sehen können, wenn wir ihn nicht mehr suchen?

Es gibt tasächlich den „Blinden Fleck“ im Sehfeld.
Aber ich denke, das hat wenig damit zu tun.

Gibt es diese Theorie, hat sie vielleicht sogar schon einen
Namen?

Einen Namen kenne ich nicht. Aber es hat sicher etwas mit der Hektik
des Suchens zu tun. Erst wenn Ruhe einkehrt findet man das Gesuchte.

fragt Bixie

Grüssle
pue

Hallo,

nein, ich kenne das Problem nicht, da ich sehr ordentlich bin,
bzw. weiss wo ich die Dinge abgelegt habe

Wenn man immer schon mindestens drei

Schritte voraus ist bei dem was man eigentlich tut (die Brille
ablegen), dann kann man von dem armen Hirn nicht erwarten,
dass er den Ort wieder abruft.

Es freut und beängstigt mich gleichermaßen,dass es so perfekte Menschen gibt!
Meine Frage bezog sich aber darauf, dass die Dinge durchaus da liegen wo sie „hingehören“ - man sie aber trotzdem nich findet.

Auch Grüße von Bixie

4 Like

Hallo!

Kenne ich gut. Stichwort Küchenrolle.

Wenn man etwas vergeblich sucht, soll man für ein paar Sekunden die Augen schließen. Angeblich berechnet das Gehirn dann die Umgebung neu. Das hab ich aus diesem Podcast: http://braincast1.blogspot.de/2006/11/braincast-50-p…
(In diesem Zusammenhang ist sicher auch diese Episode interessant, die ich aber noch nicht angehört habe: http://www.scilogs.de/blogs/blog/braincast/2011-05-0…)

Die Neuberechnung ist nötig, weil das Gesuchte im alten Bild einfach nicht vorkommt. Ich vermute mal, das hat mit dem dreistufigen Vorgang des Wahrnehmens zu tun. Ich hoffe, das kann uns ein Experte hier noch genauer erklären.

Gruß
Peter

Moien.

Es freut und beängstigt mich gleichermaßen,dass es so perfekte
Menschen gibt!

Mich auch!

Meine Frage bezog sich aber darauf, dass die Dinge durchaus da
liegen wo sie „hingehören“ - man sie aber trotzdem nich
findet.

Es ist eine Verschiebung, ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum.
Die betreffenden Gegenstände existieren einen Sekundenbruchteil nach dem Suchenden, wodurch sie quasi unsichtbar werden, weil sie garnicht „da“ sind. Nach einiger Zeit schließt sich dieser Riss wieder und alles ist wieder da.

mfg

2 Like

Hallo Bixie,

das Phänomen ist so allgegenwärtig (zumindest bei Männern :wink:, dass es sehr verwunderlich wäre, wenn es dazu nicht schon eine Menge von Ideen und Untersuchungen gäbe.

Deine „Theorie“ geht sicher in die richtige Richtung: Unsere Wahrnehmung ist kein passiver Vorgang, sondern hat sehr viel mit Erwartungen zu tun. Unsere Erwartungen (und hier sind nicht unbedingt „bewusste“ Erwartungen gemeint) steuern die Aufmerksamkeitsprozesse, die darüber entscheiden, welche Informationen wir aufnehmen und verarbeiten.

Problematisch erscheint mir die Idee des „blinden Flecks“, die Du zur Erklärung des Nicht-Sehens heranziehst. Generell würde man davon ausgehen, dass die Aktivierung eines bestimmten Schemas (Butterdose) für die visuelle Suche im Kühlschrank keineswegs hinderlich, sondern sogar notwendig ist. Warum sollte die Vorstellung also die Suche behindern?

Das könnte daran liegen, dass wir eine „falsche“ Vorstellung aktiviert haben. So könnte das aktivierte Schema „zu eng“ sein, weil wir - ohne uns dessen bewusst zu sein - die Butterdose in einer bestimmten Raumlage und Entfernung erwarten. Wenn sie nur geringfügig anders steht, „passt“ sie nicht mehr in das Schema. Man könnte vielleicht sagen, das Problem besteht hier in einer zu großen Rigidität des Suchenden.

Aber wie gesagt, dazu haben sich bestimmt schon viel klügere Menschen als ich Gedanken gemacht.

Beste Grüße
Prokrustes

Hi,

das ist mein neuer Lieblingsmoment der Menschheitsgeschichte! Endlich habe ich einen größeren Kontrollfreak als mich gefunden.

Danke!

die Franzi
PS: Ich glaub dir einfach nicht, dass DIr sowas nie passiert… naja egal. Du solltest Dir ein paar unperfekte Momente gönnen, es wird sonst ungesund.

1 Like

Das könnte daran liegen, dass wir eine „falsche“ Vorstellung
aktiviert haben. So könnte das aktivierte Schema „zu eng“
sein, weil wir - ohne uns dessen bewusst zu sein - die
Butterdose in einer bestimmten Raumlage und Entfernung
erwarten. Wenn sie nur geringfügig anders steht, „passt“ sie
nicht mehr in das Schema. Man könnte vielleicht sagen, das
Problem besteht hier in einer zu großen Rigidität des
Suchenden.

Aber wie gesagt, dazu haben sich bestimmt schon viel klügere
Menschen als ich Gedanken gemacht.

Genau das ist es.
Man(n) hat ein bestimmtes Bild, eine bestimmte Vorstellung von dem was er sucht im Kopf. Wenn das nicht passt, übersieht er es.

Wenn der Gegenstand dann wieder auftaucht, ist es Zufall, man nimmt ihn meistens erst wahr, wenn man ihn garnicht mehr sucht.

mfg

Generell würde
man davon ausgehen, dass die Aktivierung eines bestimmten
Schemas (Butterdose) für die visuelle Suche im Kühlschrank
keineswegs hinderlich, sondern sogar notwendig ist. Warum
sollte die Vorstellung also die Suche behindern?

Genau das frage ich mich auch!

Das könnte daran liegen, dass wir eine „falsche“ Vorstellung
aktiviert haben. So könnte das aktivierte Schema „zu eng“
sein, weil wir - ohne uns dessen bewusst zu sein - die
Butterdose in einer bestimmten Raumlage und Entfernung
erwarten. Wenn sie nur geringfügig anders steht, „passt“ sie
nicht mehr in das Schema.

Das ist eine interessante Theorie.Aber letztlich habe ich eine Jacke, die auf einem Bügel im Schrank hing, 3 Tage lang übersehen. Dann war sie wieder da - in genau der Raumlage, in der ich sie erwartet hatte :smile:
Sicher hat das Phänomen viele Aspekte.

Beste Grüße

auch zurück,
Bixie

Paralleluniversum
Hallo,

meine Theorie:

Wenn Du etwas suchst, projezierst Du Energie auf diesen Gegenstand. Dadurch wird er in ein energetisch höher stehendes Paralleluniversum verschoben und ist hier nicht mehr sichtbar.
Beendest Du Deine Suche, verliert der Gegenstand langsam seine Energie und ‚fällt‘ wieder zurück und voila Du sieht ihn wieder.
:wink:

Gandalf

wo ist die Butter?
Hallo,

das hat was mit „Stäbchen“ im Auge zu tun - ist irgendwas medizinisches.

Manche haben weniger Stäbchen, und die haben dann diesen Tunnelblick. Ist meistens bei Männern so. Deswegen kennt Frau die Suche nach der Butter nicht, viele Männer aber schon. Aber das kann man so allgemein nicht sagen.

Um dem Stäbchenmangel vorzubeugen gibt es viele Möglichkeiten: Gemüse und Obst immer in Stäbchenform schneiden,große Mengen an Fischstäbchen essen, Getränke in Stäbchenform einfrieren und als Eis vertilgen und niemals nicht Fusili nehmen!

LG IA - die sich sooo sicher war, ihre Brille ins Regal relegt zu haben, diese aber erst Wochen später im Werkzeugkasten wiederfand, weil sie die DVD-Ferbedienung dort suchte.

Hallo,

Aber letztlich habe ich eine Jacke, die auf einem Bügel im Schrank hing, 3 Tage lang übersehen. Dann war sie wieder da - in genau der Raumlage, in der ich sie erwartet hatte :smile:

Ich schließe mich der ersten Antwort von Chili an *: Drei Schritte voraus und/oder unterschiedliche Bewertung und Rangfolge paralleler Gedanken/Absichten unter Zeitdruck. Zwei Beispiele (zum Fall Jacke und dann Brille):

a)
Besprechungstermin steht an - S-Bahn fährt in 15min, ich muss los - für die Besprechung sollte ich doch noch was mitbringen - ich brauche eine Jacke - es regnet gerade nicht, dann nehme ich diese eben - was musste ich noch mitbringen? …

b)
Jetzt beginnt die Fernsehsendung - auf welchem Programm war dies nochmal? - den Anfang soll man nicht verpassen - wo ist die Fernsehzeitung - ah, meine Lesebrille bräuchte ich dazu auch - Sch…, fängt gerade an und ich weiß nicht auf welchem Programm …

Sicher hat das Phänomen viele Aspekte.

Vermutlich können auch andere Aspekte als die fehlende Achtsamkeit und Konzentration auf einen bestimmten von mehreren zeitgleichen Problembereichen zum richtigen Zeitpunkt

die Ursache deines Phänomens sein.

Franz

* Weshab wurde der Thread teilweise gesperrt? Gibt es eine Begründung hierfür?

Kenn ich
Ich suche ein Postpaket in halber Schuhkartongröße. Ist lt. Paketverfolgung am Dienstag 10:17 Uhr hier abgegeben worden und ich hab es schon in Händen gehabt - es ist spurlos weg!

Ich geb dir Brief und Siegel - wenn ich die dringend benötigten Materialien nachbestellt habe, taucht das Erstpaket wieder auf und ich frage mich nach der Tassenanzahl im Schrank.

Früher hat die Stasi so Leute meschugge gemacht. Die haben sich unbemerkt Zutritt zu Wohnungen von Regimegegnern verschafft, und Gegenstände weggenommen.

Nach einiger Zeit sind sie wieder eingedrungen und haben das Dingen wieder hin gestellt.

Warst Du in letzter Zeit auch gebührend ehrerbietig den Nachbarskatzen gegenüber? Du weißt doch - Katzen mögen Kartons… und Menschen in den Wahnsinn zu treiben.

warum so viele Sperrungen?
Warum sind so viele Beiträge in diesem thread gesperrt?

Hallo bixie,

ich glaube, weil die allesamt nicht wirklich so ganz ernst gemeint waren und damit ausserhalb des Topics einer vernünftigen Diskussion, die dir wahrscheinlich vorschwub.

Wenn man diese - streckenweise doch wirklich kurzweiligen - Spassvögel noch kilometerlang hätte sich hin- und herflachsen lassen, wäre niemand mit einem gesteigerten Interesse an einer ernstzunehmenden Erklärung dieses faszinierenden Phänomens hier mehr durchgestiegen. Und das wäre doch ziemlich schade gewesen, ich finde Erörterungen über die Streiche, die uns unser Hirn spielt, aber immer sowas von spannend.

Beste Grüße

Annie

3 Like

Hallo,

Warum sind so viele Beiträge in diesem thread gesperrt?

das hat Annie bereits im Wesentlichen gesagt.

Erklärungen wie „Paralleluniversum“ oder „Raum-Zeit-Kontinuum“ tragen, so erheiternd sie auch sein mögen, ebenso wenig zur Klärung der eigentlichen Frage bei wie Bemerkungen über Nachbarskatzen oder Anmerkungen zur Person einzelner User. Auch reine Plaudereien darüber, wie/wo X einmal seine Brille und Y sein Hörgerät nicht finden konnte, bringen keinen Erkenntnisgewinn.

Einzelne Beiträge werden dann abgeschlossen, wenn sie sich nicht ernsthaft mit dem Thema befassen und abzusehen ist, dass darauf nur weitere Off-topic-Antworten kommen.

Weitere Fragen zu Sperrungen bitte nicht im Forum stellen (wo sie wieder off topic wären), sondern direkt per Mail-Symbol an die Moderation richten.

Gruß
Kreszenz [MOD)

In vorbezeichneter Angelegenheit zeige ich an, den Karton bzw. dessen Inhalt wiedergefunden zu haben.

Ich hatte ihn ausgepackt, den Lieferschein abgeheftet und den Inhalt an der vorgesehenen Stelle einsortiert. Und das Ganze sodann vergessen.

Dazwischen hatte ich alle möglichen Personen bezichtigt, sich des Untergangs der Sendung bzw. der Beihilfe schuldig gemacht zu haben.

Zum deinem Thema: Mit den Gegenständen tun wir Dinge, die unter Umständen unbewusst ablaufen (sie weglegen, Pakete „automatisiert“ auspacken) und was wir dann nicht mehr wissen, und sei es, wir dehen sie um 90° , auf dass unser Raster sie nicht mehr erkenne.