Ich arbeite in einer Werkstatt (Filiale) die neben dem Hauptbetrieb (ca. 150 Mitarbeiter) noch weitere Filialen besitzt (mit ca. 20 -30 Mitarbeiter). Zur Zeit laufen die Geschäfte ziemlich schlecht so das schon viele jüngere Arbeitnehmer zwischenzeitlich entlassen und Abteilungen sogar aufgelöst wurden.
Nun geht das gepoker und gezerre los mit den Mitarbeitern die schon viele Jahre (20-40 Jahre Betriebszugehörigkeit) in den Filialbetrieben arbeiten.
Zum einen werden die Alten Arbeitnehmer nicht mehr ersetzt die in Rente oder Vorruhestand gehen, und die Jungen fertig ausgebildeten bekommen keine Verträge mehr.
Nun vermutet man das „Wir“ die zwischendrin sind, aus der Firma „rausgedrückt“ werden sollen ! Also freiwillig gehen.
Jetzt ist mir zu Gehör gekommen das ich in den 30km entfernteren Hauptbetrieb versetzt werden soll. Mögliche Gründe: Personalmangel im Hauptbetrieb, Personalkostenverringerung in den Filialbetrieben, und Arbeitsqualität.
Ich arbeite nun seit 29 Jahren in dieser Firma, bin verheiratet, habe zwei Kinder - eines davon 100% schwerbehindert und hilfsbedürftig, Frau seit letztem Jahr erkrankt mit halbseitiger Lähmung.
Die Tätigkeit im Hauptbetrieb wäre vermutlich die Gleiche wie ich sie bis jetzt in der Filiale verrichtet habe. Lohntechnisch denke wird sich da nichts ändern, nur das ich statt 280km Arbeitsweg nun gut 1000km Arbeitsweg im Monat hätte, und die Spritkosten aus dem Ruder laufen könnten.
Vertragsmäßig habe ich nichts außer meinem Ausbildungsvertrag, und nachdem ich nach der Lehre fest übernommen wurde gab es keine weiteren schriftlichen Vereinbarungen oder gar einen neuen Arbeitsvertrag.
Wie sieht es denn da Arbeitsrechtlich aus ? Kann mein Chef ohne weiteres von mir Verlangen das ich ab einem bestimmten Zeitpunkt in dem Hauptbetrieb meine Arbeit aufnehme und fortsetze ? Was wäre wenn ich der Versetzung wiederspräche ?
Kann er mich sogar fristlos kündigen ?
Was wären die weiteren Konsequenzen bei einer Kündigung die darauf beruht das ich der Versetzung nichts zustimme ? Bekommt man da vom Arbeitsamt auch eine Sperre ?
Es könnte ja auch als Arbeitsverweigerung ausgelegt werden !?
Einen Kollegen mit über 60 Jahren hat es bereits auch erwischt, aber er arbeitet weiter, da er eine ehrliche Haut ist, trotz des Alters und der vielen Kilometer die er runterspulen muß.
Übrigens : Einen Betriebsrat gibt es bei uns nicht, da er in den 90ér Jahren vom Chef aufgelöst wurde, und auch viele Leute rigoros dekradiert wurden.
Vielleicht können mich einige Leute hier mal etwas aufklären und wie ich mich richtig verhalten soll. Irgendwie ärgert mich das ganze auch ein wenig.
Gruß